Meine Mädels und ich haben Männer, die ihren Urlaub nicht gern in Fleecepullis und Regenjacken verbringen. Wir Frauen hatten dagegen richtig Lust auf Wind und Wellen, auf Highlands, Hebrideninseln und zwei coole Städte wie Glasgow und Edinburgh. Das Zeitbudget für unseren Roadtrip durch Schottland war mit zwei Wochen nicht üppig, aber wir haben alles gesehen, was auf der Wunschliste ganz oben stand – ohne zu hetzen. Hier findest du unseren Schottland Roadtrip für Schottland-Neulinge zum Nachreisen.
Inhaltsverzeichnis
Roadtrip durch Schottland
Natürlich gibt es unzählige Möglichkeiten, deinen Roadtrip durch Schottland zu gestalten. Ich war schon mehrmals in Schottland gewesen, die Mädels noch nie. So sollten einige Top-Sehenswürdigkeiten in Schottland vertreten sein – Edinburgh, die Isle of Skye und Loch Ness waren gesetzt. Für die verbleibende Zeit hatte jede von uns Favoriten. Neu für uns alle war zum Beispiel die Isle of Mull, die sich als Schatzkästchen entpuppen sollte. Die Route unseres Schottland Roadtrips findest du hier zum Nachreisen.
Reiseroute für unseren Roadtrip durch Schottland
- Tag 1 Edinburgh Airport – Pitlochry (1 Nacht)
- Tag 2 Pitlochry – Inverness (2 Nächte)
- Tag 3 Inverness und Umgebung (1 Nacht)
- Tag 4 Inverness – Isle of Skye (3 Nächte)
- Tag 5/6 Isle of Skye
- Tag 7 Skye – Glenfinnan – Fort William (1 Nacht)
- Tag 8 Fort William – Glencoe – Oban – Isle of Mull (2 Nächte)
- Tag 9 Isle of Mull
- Tag 10 Mull – Glasgow (2 Nächte)
- Tag 11 Glasgow
- Tag 12 Glasgow – Edinburgh (2 Nächte)
- Tag 13 Edinburgh
- Tag 14 Edinburgh und Abreise
Tag 1 Von Edinburgh nach Pitlochry
Vom Edinburgh Airport ging es direkt ins sympathische kleine Pitlochry – das Tor zu den Highlands. Der Ort selbst mit seinen Tea Rooms und Gift Shops war schnell erkundet, aber in der Umgebung gab es am nächsten Tag einiges zu sehen.
Tag 2 Von Pitlochry nach Inverness
Wenn du in die Welt des schottischen Adels eintauchen möchtest, solltest du unbedingt in Blair Castle im Dörfchen Blair Atholl bei Pitlochry vorbeischauen, das zu den imposantesten Herrenhäusern Schottlands gehört. Die Burg aus dem 13. Jahrhundert ist Sitz der Familie Murray, deren Oberhaupt der Duke of Atholl ist. Ein Kuriosum: Hier sind die Atholl Highlanders stationiert, die einzige legale Privatarmee Europas. Eine Dudelsackspielerin im Kilt begrüßte uns (Musik immer zur vollen Stunde) und sorgte schon mal fürs richtige Highland-Feeling.
Wenn du Whisky-Fan bist: Kurz vor Pitlochry liegt die renommierte Whisky-Destillerie Blair Atholl. Für uns kam ein Tasting am Vormittag eindeutig zu früh. Stattdessen haben wir den Abzweig zur Queen’s View genommen, wo der Blick übers Hochland schon Queen Viktoria verzückte und wo sie in reifen Jahren nach dem Tod des Göttergatten möglicherweise noch romantische Momente verbrachte.
Inverness, das Herz der Highlands
Inverness am River Ness, unser nächstes Ziel, bietet eine solide touristische Infrastruktur. Aber eigentlich konnten wir mit dem Ort wenig anfangen und waren nicht traurig, dass unser Quartier im Nirgendwo lag. Als Ausgangspunkt zur Erkundung der Umgebung ist Inverness aber keine schlechte Wahl. Und wenn du keine Lust auf lange Autofahrten hast, kannst du von Inverness aus auch einen Tagesausflug zur Isle of Skye* buchen. Auch spannend: eine Tagestour durch die Highlands inklusive Fahrt mit dem Jacobite Steam Train*.
Tag 3 Sehenswürdigkeiten rund um Inverness
Ein Ausflug zum Loch Ness gehört natürlich zum Standardprogramm fast jedes Schottlandreisenden. Ganz ehrlich: Es gibt unzählige Seen in Schottland, die mindestens genauso schön sind. Aber hier lebt halt Nessie, das scheue Ungeheuer. Von der Burgruine Urquart Castle aus dem 13. Jahrhundert, die romantisch verfallen am Ufer liegt, schauen Monsterjäger wie eh und je auf den dunklen See und halten die Kameras für den Fall des Falles schussbereit.
Wenn Nessie nicht in Fotolaune ist, gibt es Seeungeheuer zum Mitnehmen in allen Souvenirshops in großer Auswahl.
Wenn dir – wie uns – der Rummel am Loch Ness zu groß ist: das stille Glen Affric bei Cannich, eines der schönsten Täler Schottlands, bietet 24 Kilometer westlich von Loch Ness Seen, Wälder und Moore für Genießer. Wenn du lieber Schlösser besichtigst, wirst du das hochherrschaftliche Cawdor Castle mit drei ganz unterschiedlichen Gärten lieben.
Nicht weit von Inverness liegt auch das Schlachtfeld von Culloden, wo eine historische Schlacht geschlagen wurde, die für die Schotten leider nicht gut ausging. Für einen Abstecher konnte ich meine Mädels nicht begeistern. Auch die Clava Cairns, standing stones, die das Vorbild für den Steinkreis Craigh na Dun in der Serie „Outlander“ waren, bekam ich nicht zu sehen. Vielleicht auch gut so. Wenn du die Serie verfolgt hast, weißt du, dass Claire durch das Berühren der magischen Steine auf Zeitreise ging. Und meine Lust aufs 18. Jahrhundert hält sich in Grenzen …
Tag 4 Von Inverness zur Isle of Skye
Sehr lohnend ist auf dem Weg nach Skye ein Abstecher nach Fort Augustus am südlichen Ende von Loch Ness. Dort wartet ein Meisterwerk der Industriearchitektur: der Caledonian Canal, der auf 97 Kilometern Ost- und Westküste Schottlands sowie Nordsee und Atlantik verbindet. Dabei durchquert er mehrere Hochlandseen. Die Höhenunterschiede werden von insgesamt 29 Schleusen ausgeglichen und die Attraktion in Fort Augustus ist eine fünfstufige Schleuse, wo wir eine ganze Weile zugeschaut haben.
Schottland ist ein Land der Schlösser und Burgen. An Eilean Donan Castle, das eindrucksvoll auf einer Insel liegt, kommst du auf dem Weg zur Isle of Skye sowieso vorbei. Und bestimmt hast du die Burg schon im Kino gesehen: Im Kultfilm „Highlander“ spielt hier eine berühmte Szene und im James-Bond-Film „Die Welt ist nicht genug“ ist Pierce Brosnan als Geheimagent 007 rund um Eilean Donan Castle unterwegs.
Unterkünfte in Pitlochry und Inverness
- Wie ein kleines Herrenhaus thront das B&B The Poplars auf einem Hügel unweit des Zentrums von Pitlochry und bietet viel fürs Geld. €€
- Eine stilvolle Bleibe am Stadtrand von Inverness ist das Kingsmill Hotel mit Historienflair, Garten, Spa und Pool. €€€
- Ein sympathisches B&B mit netten Gastgebern und tollem Frühstück unweit vom Zentrum in Inverness: Loch Earn, das nur über Portale buchbar ist. €€
Tage 5/6 Die magische Isle of Skye
Die Isle of Skye ist für viele die schönste der Hebrideninseln – die am leichtesten zugängliche ist sie auf jeden Fall. Du erreichst sie entweder mit der Fähre ab Mallaig oder über die Skye-Brücke von Kyleakin nach Kyle of Lochalsh. Wir haben auf dem Hinweg die Brücke genommen und zurück aufs Festland ging es mit der Fähre.
Als ich vor 15 Jahren zum ersten Mal auf der Isle of Skye war, galt die Insel noch als Geheimtipp. Lange vorbei! Im Sommer ist Skye hoffnungslos überlaufen. Wenn du nicht auf Straßen und Wanderwegen im Stau stehen willst, kommst du wie wir in der Nebensaison. Wir hatten 2,5 Tage auf der Insel eingeplant. Das reichte für die Plätze, die auf der Liste ganz oben standen. Ganz wichtig: Rechtzeitig ein Quartier buchen – auch in der Nebensaison –, denn die Übernachtungskapazitäten sind begrenzt. Hier ein paar Fotos, die hoffentlich Lust machen, den ausführlichen Artikel mit meinen Tipps für die Isle of Skye zu lesen.
Tag 7 Von Skye nach Fort William
Von Armadale im Süden der Isle of Skye sind wir mit der Fähre nach Mallaig geschippert. Auch hier gilt: In der Hauptsaison unbedingt rechtzeitig buchen! Das funktioniert online bestens. Ende September reichten ein paar Tage Vorlauf. Mallaig ist ein unspektakulärer Hafenort mit einer tollen Bäckerei: Im Bakehouse kauften wir erstmal fürs Picknick ein. Dann ging es weiter auf der aussichtsreichen Road to the Islands, einer der schönsten Panoramastraßen Schottlands, die sich bis nach Fort William schlängelt. Durch Rhododendrenwälder, vorbei an kleinen Buchten, Felsschären und silbrigen Stränden, wo wir immer mal wieder anhielten.
Das Glenfinnan-Viadukt und der „Hogwarts Express“
Das Highlight unterwegs ist aber Glenfinnan, wo ein Monument an Ereignisse der schottischen Geschichte erinnert. Die meisten Besucher heutzutage sind aber wohl Harry-Potter-Fans. Über das Glenfinnan-Viadukt ließ nämlich Joanne K. Rowling, die „Mutter“ des Zauberlehrlings, den „Hogwarts Express“ fahren. Und weil meine Mädels Harry-Potter-Fans der ersten Stunde sind, war der Programmpunkt natürlich gesetzt. Tatsächlich dampft über das attraktiv gebogene Viadukt mehrmals am Tag der berühmte Jacobite Steam Train, den es schon lange vor Harry Potter gab. Seinem großen Auftritt auf dem Weg von Fort William nach Mallaig fiebern Scharen von Schaulustigen a den Fotopunkten entgegen. Wenn du eine Fahrt mit dem Jacobite planst – die rechtzeitige Buchung der Tickets ist ratsam.
Wir haben den ersten Zug nur aus der Ferne gesehen, weil wir in letzter Minute kamen und den falschen Aussichtspunkt ansteuerten. Der Weg zum besten Aussichtspunkt: Vom hinteren Ende des Parkplatzes läufst du auf das Viadukt zu, unter den Bögen hindurch, dann siehst du schon die ersten Schaulustigen auf einem Hügel stehen. Für den Weg brauchst du 15–20 Minuten. Also rechtzeitig da sein! Wir mussten drei Stunden überbrücken, bis der nächste Zug kam. Das war letztendlich nicht so schlimm, weil der Glenfinnan-Viaduct-Trail zu einer aussichtsreichen Wanderung zum Glenfinnan-Bahnhof einlädt. Dort kannst du ein Museum anschauen und/oder im Glenfinnan Station Dining Car in einem alten Eisenbahnwagon einkehren.
Blöderweise fing es zu regnen an – und zwar heftig! Aber aufgeben war keine Option, das was ziemlich bald klar. Solidarisch mit den Fans des Zauberlehrlings harrte ich im Regen aus, bis der „Hogwarts Express“ endlich vorbei dampfte. Mutterliebe ;-).
Tag 8 Von Fort William zur Isle Of Mull
Fort William ist ähnlich wie Inverness ein Standort für Unternehmungen in der Umgebung. Du könntest von dort aus zur Besteigung des Glen Nevis (1345 Meter), des höchsten Bergs Schottlands und Großbritanniens, aufbrechen. Wir sind auf dem Weg nach Mull ins wildschöne Tal von Glen Coe gefahren – umringt von Bergflanken, von denen Wasserfälle stürzen, ist es eine der Top-Wanderregionen Schottlands. Und wieder mal James-Bond-Country. Wo Szenen aus „Skyfall“ spielen, finden Genusswanderer herrliche Touren – wie die Wanderung ins Hidden Valley zum Beispiel, die ganz nach unserem Geschmack war.
Unterkünfte in Fort William
- Ein stylisches Hotel mitten in fort William ist The Garrison. Originell: die Zimmer in ehemaligen Gefängniszellen. €€€
- Tirindrish House in Tirindrish ist ein wunderbares B&B mit tollem Frühstück und hervorragender Ausgangspunkt für Wanderer.
Tag 9 Zauberhafte Isle of Mull
Die zweitgrößte Hebrideninsel ist von Oban aus nur per Fähre erreichbar. Im Vergleich zu Skye ist Mull eine stille Schönheit – gespickt mit lauter Lieblingsplätzen. Die farbenfrohe kleine Inselhauptstadt Tobermory ist ein Mekka für Fans von Fisch und Seafood (siehe Kasten), Duart Castle eine Burg wie aus dem Bilderbuch, Glengorm Castle dagegen Ausgangspunkt für eine herrliche Wanderung – begleitet von Schafen und Highland Cows – vorbei an frühgeschichtlichen Steinreihen an die Küste. Und dann erst die Küstenstraße entlang der Westküste! Auch hier nur ein paar Fotos – mehr erfährst du im Blogpost zu unseren Lieblingsplätzen auf der Isle of Mull.
Top-Adressen für Seafood in Schottland
Schottland ist ein Paradies für alle, die Fisch und Meeresfrüchte lieben. Vor allem an der Westküste kommt Meeresgetier von Muscheln bis Hummer superfrisch auf den Tisch.
- Oban Die Muschelbude Green Shack direkt am Calmac Pier ist Kult. Es gibt Austern, Jakobsmuscheln in Knoblauchbutter, Miesmuscheln in Brühe. Und das alles für wenig Geld.
- Im Sea Breeze am Hafen von Portree (Isle of Skye) gilt: Aus dem Kutter in die Pfanne. Berühmt ist die Seafood Platter.
- Café Fish in Tobermory (Isle of Mull) ist ein gemütliches kleines Hafenlokal, wo superfrischem Seafood (halber Hummer in Knoblauchsauce – hmmm … ) auf den Tisch kommt. Göttlich!
Whisky in Schottland
Wir sind alle drei keine Whiksy-Kenner, waren aber neugierig auf das bekannteste Exportprodukt Schottlands, das du in unzähligen Brennereien probieren kannst. Das Geschick der Brennmeister und eine lange Reifezeit verwandeln drei unspektakuläre Zutaten – Wasser, gemälzte Gerste und Hefe – in das schottische Nationalgetränk. Whisky-Liebhaber finden allein in der Speyside – rund um die Whisky-Kapitale Dufftown – etwa 50 Brennereien. Die sanften Speyside-Whiskys hatte ich schon auf einer früheren Schottlandreise kennengelernt. Ein Kontrast dazu sind die würzigen Highland Whiskys und die rauchig-torfigen Island Whiskys von den Hebrideninseln.
Auf Rundgängen erfährst du alles über das Mälzen, Brauen und Brennen, kannst deine Nase in dampfende Bottiche stecken und zum Schluss die edlen Single Malts (Whiskys aus einer einzigen Brennerei, die im Gegensatz zu den Blends nicht verschnitten sind) natürlich auch probieren. Wichtig: Single Malt trinkt man nie auf Eis, sondern mit etwas raumtemperiertem Wasser verdünnt, das die komplexen Geschmacksnuancen nicht überdeckt.
Wenn du Autofahren musst, sind Whisky Tastings keine gute Idee. So haben wir in Edinburgh, nachdem der Mietwagen abgegeben war, in einer Whisky-Bar ein privates Tasting gemacht. Wir ließen uns ganz einfach von einem Whisky-Kenner jeweils einen Highland Whisky, einen Speyside Whisky und einen Island Whisky empfehlen. Hat Spaß gemacht und in der entsprechenden Atmosphäre auch wunderbar geschmeckt.
Drei renommierte Destillerien, die jeweils geführte Rundgänge inklusive Whiskyprobe anbieten:
Highland Whisky: Blair Athol (Pitlochry, April bis September täglich 10–18 Uhr)
Island Whisky: Talisker (Carbost, Isle of Skye, März bis September täglich 10–17 Uhr), Island Whisky
Island Whisky: Tobermory Distillery (Isle of Mull, täglich 10–17 Uhr)
Tag 10 Von Mull nach Glasgow
Von Mull ging’s zurück mit der Fähre nach Oban und bevor wir Kurs auf Glasgow nahmen, wollte ich unbedingt in Kilmartin Station machen, wo du Relikte der Frühgeschichte wie Steinreihen aus tonnenschweren Monolithen und Hügelgräber anschauen kannst. An den Clava Cairns bei Inverness waren wir ja dummerweise vorbeigefahren. Kilmartin entschädigte, denn hier entführt gleich ein ganzes Tal in die Frühgeschichte. Dazu ein tolles Museum und eine Kirche mit mittelalterlichen Grabsteinen auf dem Friedhof. Wir waren die einzigen Besucher, was natürlich zur Magie des Ortes beitrug.
Noch ein kurzer Schlenker in den hübschen Ferienort Luss am Loch Lommond und dann liefen wir auch schon in Glasgow ein. Glasgow und Edinburgh, die beiden größten Städte Schottlands, sind nur eine Autostunde voneinander entfernt und doch könnten beide Städte kaum unterschiedlicher sein.
Als Industriestadt lag Glasgow lange abseits der touristischen Routen und als ab Mitte des 20. Jahrhunderts Stahlwerke, Kohleminen und Werften schlossen, explodierten die Probleme. Doch ab den 1990er-Jahren bekamen die grauen Fassaden ein Facelift und Glasgow streifte das Schmuddelkind-Image nach und nach ab.
Tag 11 Glasgow – Industriestadt mit Herz für Kunst
Das viktorianische Stadtzentrum und die Bauwerke des Glasgower Jugendstilkünstlers Charles Rennie Mackintosh wie die Glasgow School of Arts oder der Willow Tearoom sind heute wieder Schmuckstücke. Dort gönnten wir uns einen stilvollen Afternoon Tea.
Aber auch das großartige Kelvingrove Museum, die St Mungo’s Kathedrale aus dem 13.–15. Jahrhundert mit dem berühmten Friedhof, die ehrwürdige University of Glasgow – wir waren immer wieder überrascht angesichts großer Geschichte und spannender Gegenwart.
Neue Akzente setzen Bauten von Stararchitekten wie Norman Fosters Konzerttheater SEC Armadillo oder das preisgekrönte Riverside Museum von Zaha Hadid, ein Verkehrsmuseum auf dem einstigen Gelände einer Schiffswerft am Nordufer des River Clyde,
Aber auch Glasgows höchst lebendige Streetart-Szene lockt Besucher an. Mehr dazu in meinem Artikel über Streetart in Glasgow. Aber es gibt auch einen ausführlichen Blogpost zu den Sehenswürdigkeiten in Glasgow.
Unterkunft in Glasgow
- Die Glasgow Filiale der Kette Motel One bietet bewährten Standard und cooles Design in superzentraler Lage an der Central Station. €€
Tag 12 Von Glasgow nach Edinburgh
Auf dem Weg von Glasgow nach Edinburgh machten wir einen einzigen Abstecher – zu den Kelpies bei Falkirk. Die beiden 30 Meter hohen Skulpturen des Bildhauers Andy Scot beim Forth and Clyde Canal in Falkirk stellen zwei Kelpien dar, Wassergeister in Pferdegestalt. Eine Hommage an die Pferde und ihre Zugkraft, die in der Frühphase der wirtschaftlichen Entwicklung der Region eine Hauptrolle spielten. Sie zogen nicht nur Wagen und Pflüge, sondern auch Lastkähne.
Tag 13 Traditionsbewusst und trendy: Edinburgh
Das traditionsreiche Edinburgh mit reichlich Geschichte, Kultur und UNESCO-Welterbe-Status liegt in der Besuchergunst weit vorn. Kein Wunder, der Mix aus Tradition und Moderne ist unwiderstehlich. Über der mittelalterlichen Old Town thront Edinburgh Castle, darunter die elegante New Town mit ihren klassizistischen Wohnhäusern und schicken Bars.
Vor einem Jahr hatte ich Edinburgh ausführlich auf einer Städtereise erkundet und in meinem Artikel Städtetrip Edinburgh auch darüber berichtet. Mit den Mädels gab es beim gemeinsamen Besuch aus Zeitgründen weniger Kultur und mehr gutes Essen und Trinken. Dazu gehörte eine Tour durch die Bars von New Town inklusive Whisky Tasting (siehe Kasten). Wir haben uns aber auch – aus festlichem Anlass – zum Abschied ein Mittagessen im Heron, einem feinen Restaurant im alten Hafenviertel Leith, gegönnt und köstlich geschlemmt. Ganz sicher war’s nicht die letzte Schottlandreise!
Infos zum Roadtrip durch Schottland
Ankommen in Schottland
Flugreisende landen meist in Edinburgh. Wenn du spät ankommst, verbringst du vermutlich die erste Nacht/die ersten Nächste in der Stadt. Der Flughafenbus Airlink 100 (GBP 5,50, GBP 8 return) bringt dich in 30 Minuten in die Innenstadt. Du kannst aber auch die Tram nehmen (GBP 6,50). Mit mehreren Personen lohnt auch ein Taxi (GBP 15–20).
In der Innenstadt von Edinburgh bist du am besten zu Fuß unterwegs, ansonsten ist das Busnetz engmaschig, zuverlässig und günstig (Einzelfahrt GBP 2, Tagesticket GBP 5). Bei Ankunft bis zum frühen Nachmittag kannst du wie wir ein Stück weiterfahren und dir Edinburgh bis zum Schluss aufbewahren. Auch Gabelflüge mit Ankunft in Edinburgh und Abreise ab Glasgow sind möglich, aber in der Regel etwas teurer. Auch der Mietwagen kostet bei dieser Option etwas mehr.
Unterwegs in Schottland
Unterwegs in Schottland bist du natürlich am flexibelsten mit dem Mietwagen, den du natürlich bei der Mietwagenfirma deines Vertrauens oder einem Online-Büro verbuchen solltest. Eine zurückhaltende Fahrweise empfiehlt sich, denn es herrscht Linksverkehr und schottische Straßen sind oft schmal, kurvig und gepflastert mit Schlaglöchern. Gerade auf den Inseln sind sie teilweise nur einspurig – aber immer mit passing places ausgestattet (Ausweichbuchten).
Umweltfreundliches Reisen mit Bus und Bahn ist in Schottland durchaus möglich, aber natürlich weniger flexibel. Du kannst nicht dort anhalten, wo du gern möchtest. Das einfache Zugticket Edinburgh–Inverness (ab GBP 19,20 einfach bei früher Buchung) kannst du online buchen, der Überlandbus ist noch ein bisschen günstiger (GBP 11–15). Hier findest du eine Übersicht über Public Transport in Schottland.
Die schottische Küche
Zu einem full scotish breakfast gehören Porridge, Eier, Würste, Speck und manchmal auch warmer Räucherfisch. Ganz schön deftig. Meist fragen die Betreiber der B&Bs aber nach deinen Vorlieben. Die schottische Küche ist viel besser als ihr Ruf. Kein Wunder, denn die Zutaten sind erstklassig: fangfrischer Fisch und tolles Seafood an den Küsten, bestes Fleisch von glücklichen Schafen und Rindern.
Der Klassiker Fish & Chips geht immer und ist bezahlbar, die Qualität höchst unterschiedlich. Am Nationalgericht Haggis (im Schafsmagen gegarte Innereien) scheiden sich die Geister. Es gibt aber auch vegetarische Varianten, die wir fast immer lecker fanden. In Coffeeshops gibt es mittags günstige Lunchgerichte und auch im Restaurant isst du mittags immer günstiger als abends. In Edinburgh kannst du richtig fein essen.
Die beste Reisezeit für Schottland
Scottish weather ist launisch. Eine Schönwettergarantie hast du auch im Hochsommer nicht. Auf ein heftiges Schauer kann blitzschnell wieder Sonnenschein folgen. Aber so ein bisschen Regen ist für die Schotten sowieso nur liquid sunshine. Das Frühjahr, wenn die Rhododendronblüte für Farbenpracht sorgt, ist eine schöne Reisezeit. Aber auch der Spätsommer mit der Heideblüte und der Herbst mit der Laubfärbung haben ihren Reiz. Definitiv sind in der Nebensaison die Preise deutlich niedriger, und es ist nicht so voll. Wir waren Ende September/Anfang Oktober unterwegs und fanden die Reisezeit optimal.
Unterkünfte in Schottland
Hotels sind in Schottland hochpreisig und in der unteren Preisklasse sind die Häuser oft ein bisschen heruntergekommen. Wir haben meist in B&Bs übernachtet, die aber auch in der Nebensaison selten unter GBP 100 zu haben sind. Die Gastgeber waren immer reizend und hatten oft ein paar besondere Reisetipps parat. In Edinburgh waren wir angesichts horrender Hotelpreise im Hostel (3-Bett-Zimmer), weil wir das Geld lieber in gutes Essen investiert haben. Gern hätten wir auch mal im Schlosshotel residiert, was leider das Budget sprengte. Die Unterkunftskapazitäten sind in Schottland auf jeden Fall begrenzt, darum solltest du rechtzeitig buchen, wenn du keine Lust auf eine Odyssee vor Ort hast.
Literaturtipp
Sandra Wickert, Soul Places Schottland, 2024.
Hätte ich das Buch doch schon vor unserer Reise in Händen gehalten! Sandra verrät ihre Lieblingsplätze in ganz Schottland und gibt ihr gesammeltes Schottlandwissen an ihrer Leser weiter. Lesefreude ist garantiert! Ein perfektes Geschenkbuch für Schottlandreisende.
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6 Kommentare
Dennis
23. Januar 2024 at 18:50Was für ein cooler Artikel! Da ist ja echt alles bei – und alleine die ganzen Bilder mit der Nebel-Mystik machen ja schon Laune auf Schottland. 🙂
Als Eisenbahn-Freak muss ich ja ohnehin irgendwann mal zum Glennfinnan-Viadukt. Jetzt habe ich sogar noch mehr Inspiration. Fort William hatte ich zum Beispiel noch nicht auf dem Radar.
Liebe Grüße
Dennis
Elke
23. Januar 2024 at 21:22Lieber Dennis,
freut mich, dass dir der Artikel gefällt! Schottland ist ein Herzensland – einfach nur cool. Und für Eisenbahnfans natürlich unverzichtbar!
Liebe Grüße
Elke
Ramona
23. Januar 2024 at 19:33Liebe Elke,
so ein informativer Beitrag! 😃👍🏼 Schottland steht weit oben auf meiner Reiseliste. Möchte da unbedingt zum Wandern hin. Deine Bilder sind auch so toll, dass ich am liebsten sofort los möchte. Ich hoffe das ich es nächstes Jahr endlich mal schaffe zu buchen. Dieses Jahr klappt es leider nicht mehr. 🙈
Hab einen schönen Abend.
Lg Ramona
Elke
23. Januar 2024 at 21:24Liebe Ramona,
freut mich, wenn ich dich ein bisschen inspirieren konnte! Schottland ist einfach nur cool, es gibt so viel zu entdecken … Drücke dir die Daumen, dass es bald mit einer Schottland-Reise klappt!
Liebe Grüße
Elke
Sonja Golla
24. Januar 2024 at 12:15Liebe Elke,
was für ein wunderschöner Beitrag. Ich schaue gerade zum Fenster hinaus und heute ist ein richtig stürmischer Wintertag und wahrscheinlich haben wir hier auch schottisches Wetter.
Deine Fotos haben mein Kopfkino so richtig schön aktiviert und am liebsten würde ich jetzt gleich mein Koffer packen und losfahren.
Edinburgh habe ich ja schon mal besucht, aber weiter im Norden war ich noch nicht.
Tja – ich werde mich heute mit dem Sturm hier begnügen und mal schauen, ob ich auch zu den Mädels gehöre, die gerne dem schottischen Wetter trotzen. 😉
Herzliche Grüße
Sonja
Elke
24. Januar 2024 at 20:51Liebe Sonja,
vielen Dank fürs Lob! Schottland ist immer eine Reise wert und die Highlands haben einen besonderen „Vibe“. Ich hätte noch ewig weiterreisen können …
Liebe Grüße und alles Gute für deine Selbstständigkeit!
Elke