Obwohl ich sehr viel Asien-Erfahrung habe – vor Japan hatte ich immer ein bisschen Respekt. Aber irgendwann bin ich doch auf Schnupperreise – „Japan für Anfänger“ quasi – gegangen und habe eine etwas ungewöhnlichen Route gewählt. Bevor es nach Kyoto und Tokyo ging, reiste ich in die japanische Südsee – nach Okinawa. Auf der Insel im tiefen Süden Japans leben Menschen, die das Geheimnis des langen Lebens hüten. Das klang spannend. Zudem waren die Inseln perfekt fürs sanfte Ankommen in Japan – Aloha-Feeling am Palmenstrand inklusive.
In der alten Kaiserstadt Kyoto dagegen pocht das spirituelle Herz Japans. Tokyo schließlich, eine der Megametropolen der Welt, glitzert, fasziniert und verwirrt. Ich war zwischendurch tatsächlich mal „lost in translation“, aber meist war das Reisen in Japan – auch allein als Frau – gar kein Problem. Und ich weiß: Ich werde in den nächsten Jahren mit mehr Zeit nach Japan zurückkehren. Hier aber erstmal die Eindrücke meiner Schnupperreise – 10 Tage Japan mit Okinawa – in ein Land, das mich Tag für Tag das Staunen lehrte.
Inhaltsverzeichnis
Japan für Anfänger: Okinawa – Ausflug in die japanische Südsee
Der Business-Anzug auf Okinawa ist bunt: Der Hotelrezeptionist begrüßt mich im grell geblümten Kariyushi-Hemd, dem Pendant zum Aloha-Shirt Hawaiis. Dem Klima angepasst und gleichzeitig ein Symbol für die lässige Lebenseinstellung der Menschen im subtropischen Süden Japans. Die Hauptinsel Okinawa Honto und der gleichnamige Archipel gehörten zum Königreich Ryūkyū, bis die Japaner 1879 den König in Rente schickten. Okinawa ist weiter von Tokyo als von Taiwan entfernt. Auch kulturell. „Die Menschen hier sind die Südländer Japans“, sagt Till Weber, seit 20 Jahren Professor an der Universität der Inselhauptstadt Naha und deutscher Honorarkonsul. „Sie sind lockerer, entspannter – und sehr musikalisch.“
Live-Musik à la Okinawa
Davon kann ich mich gleich am ersten Abend in einer Izakaya überzeugen, einer japanischen Kneipe mit leckeren kleinen Gerichten zum Teilen und Live-Musik. Alle Tische sind besetzt und eine Mutter-Tochter-Band spielt Okinawa-Volksmusik mit Trommeln und Sanshin, einer Art Banjo, das mit Giftschlangenhaut bespannt ist. Für westliche Ohren ganz schön schräg, aber sehr fröhlich und mitreißend. Ein bisschen wie Country & Western auf japanisch. Das Publikum, meist Urlauber aus Tokio und Osaka, klatscht erst verhalten, dann immer ausgelassener, bis alle auf den Tischen tanzen. Was vermutlich auch ein bisschen dem Awamori, dem Reisschnaps Okinawas, geschuldet ist.
Traumstrände der japanischen Südsee
Okinawa ist das Mallorca der Japaner und vor allem kommen Besucher vom „Mainland“, um Puderzuckerstrände und glasklares Wasser zu genießen. Was die Einheimischen nicht verstehen können. Wenn sie der Kinder wegen an den Strand gehen, dann nur in Ganzkörperverhüllung. Ein heller Teint ist immer noch Statussymbol. So ist an den langen Stränden reichlich Platz. In den vielen kleinen Buchten, die auf keiner Karte verzeichnet sind, sowieso.
Beach 51 zum Beispiel ist ein echter Geheimtipp. Auf einem Trampelpfad klettere ich in die Traumbucht mit türkisgrünem Wasser, an der sich am Sonntagnachmittag nur zwei amerikanische Familie tummeln. Und ein paar Schnorchler treiben zwischen den Karstinselchen vor der Küste im Wasser, denn die Bucht ist gleichzeitig ein Lieblingsplatz für Fans der Unterwasserwelt.
Das Dorf der Hundertjährigen
Ist die Inselhauptstadt Naha laut und sehr amerikanisch – kein Wunder bei 50 000 Amerikanern, die auf der Insel stationiert sind –, der Inselnorden ist ruhig, beschaulich und sehr asiatisch. Hier liegt auch Ogimi, das Dorf der Hundertjährigen, die Heimat von Sumiko Taira. Mit ihren 98 Jahren ist Sumiko eine der jungen Alten von Ogimi, das zu den Plätzen der Erde zählt, wo die Menschen deutlich älter werden als anderswo und auch noch beschwerdefrei altern.
Sie ist in Gummistiefeln und mit dem Fahrrad gekommen. Und eigentlich hat sie keine Zeit für Reporterfragen. Wenn ich etwas wissen will, muss ich ihr schon in den Garten folgen. Zwischen Gemüsebeeten fegt Sumiko wie ein Rasenmäher auf Knien durchs Unkraut. In Erwartung ultimativer Anti-Aging-Tipps robbe ich mit.
Sumikos Tagesablauf ist geprägt von Kontinuität: Um sechs Uhr steht sie auf, und während die Räucherstäbchen auf dem Ahnenschrein verglühen, turnt die Seniorin zu einem Radioprogramm. Das hat sie in den letzten 76 Jahren nur ein paarmal wegen Bombenalarm im Zweiten Weltkrieg verpasst. Dann geht es für ein paar Stunden in den Garten, nachmittags trifft sie Freunde und ihre Nachbarin, die sich mit 107 Jahren noch selbst versorgt.
Essen für ein langes Leben
Auf Okinawa, in der südlichsten Präfektur Japans, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung höher als fast überall sonst auf der Welt. Was Wissenschaftler aus aller Welt fasziniert. Für Emiko Kinjo, Ernährungsfachfrau, Köchin und Restaurantbesitzerin, liegt das Geheimnis der Langlebigkeit vor allen in der fettarmen und nährstoffreichen Okinawa-Diät begründet. Hier steht seit jeher das auf dem Speiseplan, was die moderne Ernährungswissenschaft für gut und richtig hält.
Als Wunderwaffe gegen das Altern preist sie Goya, eine runzelige Bittergurke, deren Vitamin- und Mineralstoffgehalt kaum zu übertreffen ist. Für ein leckeres Mittagessen brutzelt man Goyastücke mit Ei, Tofu und Sojasauce im Wok. Oder man presst das Gemüse und mischt es mit dem Saft der einheimischen Wunder-Zitrusfrucht Shiikwaasaa zu einer erfrischenden Limonade. Weitere unverzichtbare Bestandteile der Küche: Umi-Budô – Meeresalgen, die an winzige Trauben erinnern, gebratene grüne Papaya und der feste Okinawa-Tofu.
Als besonderen Leckerbissen reicht man zum Essen aus dem Gemüsegarten ein kleines Stück Schweinefleisch. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit verzehrt man auf Okinawa das gesamte Tier, knabbert gern an Schweineohren oder -füßen. Aber immer in homöopathischen Dosen. Emikos Restaurant sorgt dafür, dass die alten Ernährungstraditionen nicht verloren gehen. Und zur großen Freude der Köchin kommen immer mehr junge Leute, die sich für die Langlebigkeits-Diät interessieren.
Restaurant-Tipp
Emi no mise, 61 Oganeku, Ogimi-son, Tel. +81 980-44-3220, Freitag bis Montag 9–17 Uhr, https://eminomise.com/en. In ihrem Lokal bietet die Päpstin der Okinawa-Küche wunderbare Mittagsmenüs mit einer ganzen Palette verschiedener Speisen aus saisonalen Zutaten. Alles absolut frisch und ausgewogen komponiert. Einen Tag vorher reservieren.
Sumiko gönnt sich ab und zu ein Fernsehstündchen. „Aber nur Sumo-Ringen“, sie lacht verschämt. Warum die Menschen in Ogimi uralt werden – darüber hat sie vor ein paar Wochen zum ersten Mal ernsthaft nachgedacht, als ihr jüngster Sohn im Alter von nur 60 Jahren starb. „Die Amerika-Diät hat ihn umgebracht“, davon ist sie überzeugt. Denn die Liebe zum Fastfood hat natürlich auch Okinawa längst erreicht. Sumiko und ihre Freunde dagegen ernähren sich so, wie sie es seit ihrer Kindheit kennen.
Dass der Mensch auch im Alter außerdem noch eine Aufgabe braucht, würde wohl jeder in Ogimi unterschreiben. Ein Wort für Ruhestand ist in der alten Sprache des Archipels unbekannt. Toshiko Taira zum Beispiel, die ich in der Weberei Kijoka Bashofu treffe, die sie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gründete. Noch mit 100 Jahren verknotet sie Tag für Tag hochkonzentriert die Fasern aus Bananenstämmen zur berühmten Bananenseide. (Anmerkung: Toshio Tiara verstarb 2022).
Sehenswürdigkeiten auf Okinawa
Shuri Castle in der Hauptstadt Naha war Königsresidenz, bevor das Königreich Ryūkyū 1879 japanisch wurde. Die Burg wurde nach schwereren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg 1992 umfassend restauriert, bietet eine faszinierende Melange aus japanischen und chinesischen Stilelementen und wurde von der UNESCO als Welterbestätte geadelt.
Shuri Castle, Öffnungszeiten: täglich 8–19.30 Uhr, https://oki-park.jp/shurijo/en/
Was kaum jemand weiß: Karate wurde auf Okinawa erfunden. Der Okinawa Karate Kaiman ist ein lebendes Museum und ein Pilgerort für Karate-Fans aus aller Welt, wo man Aktiven beim Training zuschauen kann.
Okinawa Karate Kaikan, 854-1 Tomigusuku, Tomigusuku-shi, Öffnungszeiten: täglich außer Mittwoch 9–18 Uhr, https://karatekaikan.jp/en
Tempel, Geishas, Horoskope – Japans Kulturhauptstadt Kyoto
Szenenwechsel. Kyoto, die alte Kaiserstadt mit ihren unzähligen Tempeln und Schreinen, ist Japan wie aus dem Bilderbuch. An den berühmtesten Heiligtümern der Stadt drängen sich die Besucher. Sie fotografieren den Goldenen Pavillon, grübeln über den Geheimnissen der Zen-Gärten und wundern sich vielleicht ein bisschen, wie selbstverständlich Spiritualität und Business in Japan oft Hand in Hand gehen.
„Wir Japaner haben einen sehr pragmatischen Zugang zur Religion“, sagt Fujimori-San, eine junge Frau, die ich am Kiyomizu-dera treffe. Tatsächlich ist viel Entertainment geboten für die zahlreichen Schulklassen auf Klassenreise. Man kauft Talismane für gute Schulnoten, Gesundheit oder das Bestehen der Führerscheinprüfung und schießt natürlich unzählige Selfies.
Mädchen drängen sich aber vor allem am Schrein für die „gute Partie“. Sie schreiben Liebessehnsüchte auf Täfelchen und hoffen, dass die Wünsche in Erfüllung gehen und der Märchenprinz nicht mehr fern ist. Und an einem Brunnen schöpfen sie Wasser aus drei Quellen – für langes Leben, Erfolg im Beruf und Liebesglück – benetzen sich die Hände und trinken einen Schluck. Aber erst, nachdem die Schöpfkellen maschinell desinfiziert wurden. Auch Technik und Spiritualität sind in Japan keine Gegensätze.
Die Geishas von Gion
Der Stadtteil Gion ist immer noch das traditionelle Viertel der Geikos, wie man die Geishas von Kyoto nennt. Und noch immer gibt es so genannte Teehäuser, in denen die Geikos auf hohem Niveau unterhalten. Clubs, zu denen nicht jeder Zutritt hat. In der Dämmerung fahren Taxis mit salarymen, den Geschäftsleuten in schwarzen Anzügen, vor und die Männer verschwinden hinter den Türen. Im Getümmel der Ausgehmeile huscht wenig später eine Maiko, eine Geisha-Schülerin, an mir vorbei. Erkennbar am weißen Make-up und der Haartracht der Schülerin im zweiten Lehrjahr.
Den meisten Touristen fällt sie nicht auf, denn unzählige Besucherinnen tragen bunte Leih-Kimonos. So blitzschnell, wie sie aufgetaucht ist, ist sie auch wieder verschwunden. Eine Ausbildung zur Meiko dauert fünf Jahre stellt hohe Anforderungen an die Mädchen – auf einen Boyfriend und ein normales Teenagerleben müssen sie verzichten. „Man muss es von ganzem Herzen wollen,“ sagt Fujimori-San. Es wollen immer weniger Mädchen.
Sehenswürdigkeiten in Kyoto
Rund 1600 Tempel prägen die alte Hauptstadt Japans. Auch mit kleinem Zeitbudget sollte man zumindest folgende besuchen:
- Kinkaku-ji Der Goldene Pavillion liegt inmitten eines herrlichen Gartens.
- Ryoan-ji mit weltberühmtem Zen-Garten
- Kiyomizu-dera Das elegantes Ensemble von Heiligtümern bietet auch eine tolle Aussicht und hohen Unterhaltungsfaktor.
- Tofuku-Ji Eine Oase der Ruhe ist der Zen-Tempel mit zwei sehr unterschiedlichen Gärten.
- Fushimi Inari-Taisha Ein spirituelles Erlebnis ist die Wanderung am Shinto-Schrein durch unzählige orangefarbene Tore auf den Inari-Hügel. Dort bietet sich ein toller Blick auf Kyoto und verwunschene Heiligtümer.
Ein Muss ist natürlich auch ein Streifzug durch das Gion-Viertel, Zentrum der Geisha-Kultur, wo noch immer zukünftige Geishas ausgebildet werden.
Ein hypermoderner Kontrapunkt zum traditionellen Kyoto: das 1997 eingeweihte neue Kyōto-Bahnhof von Hiroshi Hara mit Einkaufszentren und Restaurants.
Lost in Translation – Megastadt Tokyo
Am Bahnhof von Shinjuku, im Westen Tokyos, bin ich tatsächlich erst einmal lost in translation. 3,5 Millionen Passagiere steigen hier täglich ein, aus und um. Zwischen 200 Ausgängen kann ich wählen. Und die meisten Passanten, die ich nach dem Weg frage, schauen mich an, als sei ich ein Monster. Vermutlich sprechen sie einfach kein Englisch. Doch irgendwann habe ich mein Hotel zwischen Hochhausschluchten und blinkenden Reklametafeln gefunden. Die Unterhaltungsmaschinerie läuft auf Hochtouren. Für Mystik hat Tokyo auf den ersten Blick keinen Sinn und keine Zeit. Die 13-Millionen-Metropole ist ein schnelllebiger Platz. Und kann ein einsamer Platz sein.
10 Minuten Glück – Maid-Cafés und Katzencafés
Ein Mädchen mit Zöpfen, eine Mischung aus Schneewittchen und Lolita, heißt mich in der Traumwelt des Maid-Cafés willkommen. Eine ihrer Kolleginnen hüpft zu unbeschreiblichem Lärm über die kleine Bühne und eine weitere animiert das Publikum. Sumomo heißt meine „Maid“, die mir Herzchen auf meinen Cappuccino malt. Ihr Alter? „Forever seventeen.“ Mehr darf sie nicht verraten – wir sind ja im Traumland. Das männliche Publikum klatscht begeistert zum Rhythmus der Musik und bekommt ein paar Streicheleinheiten für die Seele. Im Maid-Café sind einsame Männer eine Mittagspause lang Prinzen.
Die einsamen Frauen Tokyos finden Trost im Katzencafé oder im Hasencafé, wo sie nach Herzenslust streicheln dürfen. Abgerechnet wird im 10-Minuten-Takt.
Das alte Tokyo
Ein kleiner Ausflug führt mich ins alte Tokio, das in Stadtvierteln wie Asakusa rund um den buddhistischen Sensō-ji-Tempel noch lebendig ist. Dort feiern Freundescliquen bei Bier und Hähnchenspießen den Feierabend. Oder Yanaka mit seinen alten Tempeln und der altertümlichen Einkaufsstraße, wo die Bewohner seit eh und je ihre Tofuklöße kaufen und beim Tee ein Schwätzchen halten. Zwischen den traditionellen Geschäften künden jedoch T-Shirt-Shops und Café-Bars davon, dass die Gentrifizierung angekommen ist.
Für viele Menschen in der Megastadt ist das (Über)Leben in Tokio ganz einfach anstrengend. Die Jungs, die Tag für Tag im Spielsalon vor dem Patchinko-Automaten sitzen, die unzähligen salarymen, die abends in die übervollen U-Bahnen gequetscht werden, oder die Mütter mit den traurigen Augen, die nach langen Arbeitstagen ihre Kinder mit E-Bikes aus dem Kindergarten abholen – allen ist zu wünschen, dass sie ab und zu für ein paar Tage auf Okinawa das Aloha-Shirt überstreifen und zu Inselliedern tanzen können.
Sehenswürdigkeiten in Tokyo
Neben den glitzernden Hochhausdschungeln, Shopping- und Nightlife-Distrikten wie Shinjuku und Shibuya (mit der verkehrsreichsten Kreuzung der Welt) unbedingt auch ein paar alte Viertel durchstreifen:
- Asakusa rund um den Senso-Ji, den wichtigsten buddhistischen Tempel der Stadt, mit vielen Shops und kleinen Lokalen
- Yanaka mit altem Friedhof, alten Tempeln und einer fast dörflichen Einkaufsstraße
- Kagurazaka mit Pariser Flair am Kanal
- Tsukiji, wo 1935 bis Ende 2018 der wohl berühmtesten Fischmarkt der Welt abgehalten wurde. Der überdachte Teil wurde nach Toyosu verlegt, aber der äußere Markt mit seinen tollen Sushi-Lokalen und praktischen Souvenirs von Sushi-Messern bis zu handgefertigter Keramik ist immer noch absolut sehenswert.
Weitere Highlights:
Der Innere Fischmarkt mit Auktionshallen und Verkaufsständen der Zwischenhändler liegt seit 2019 in Toyosu. Hier findest du alle Infos zum Fischmarkt in Toyosu. Für die Teilnahme an den morgendlichen Tunfisch-Auktionen muss man sich vorab mit diesem Formular bewerben.
Tokyo von oben (kostenlose Aussichtsplattformen)
Die beiden Türme des Tokyo Metropolitan Government Building im Bezirk Shinjuku haben je eine Aussichtsplattformen im 45. Stockwerk. Aus einer Höhe von 202 Metern blick man über die Stadt. Besonders toll zum Sonnenuntergang. Hier geht es zu den Öffnungszeiten und hier gibt es alle Infos zum Besuch.
Das vom Architekten Kengo Kuma entworfene Asakusa Touristeninformationszentrum bietet im 8. Stock eine Aussichtsterrasse mit Blick zum Kaminarimon-Tor, zum Sensō-ji Tempel und zum Tokyo Skytree.
10 Tage Japan mit Okinawa – allgemeine Infos zur Reise
Geografie Tokyo und Kyoto liegen auf der Hauptinsel Honshu. Die Präfektur Okinawa mit der Hauptinsel Okinawa Honto und mehreren Inselgruppen liegt drei Flugstunden südlich von Tokio und damit näher an Taiwan als an Tokyo.
Einreise Keine Visumpflicht.
Geld Die japanische Währung ist der Yen. 100 Yen = 0,63 € (Stand 10/23). An ATMs kannst du mit Visa-Card problemlos Bargeld ziehen.
Gesundheit Keine Impfungen vorgeschrieben.
Klima und Reisesaison Hauptreisezeit sind die Kirschblüte im Frühjahr sowie September/Oktober. Im Sommer ist es heiß und schwül mit viel Regen, dann sind die Preise entsprechend günstiger. Die Badesaison in Okinawa reicht von März bis Ende Oktober. Im Juni ist Regenzeit und im August ist es ferienbedingt sehr voll.
Kommunikation Viele Japaner scheuen sich nach wie vor Englisch zu sprechen, notfalls kann man mit Apps kommunizieren. Die Beschriftung auf Englisch ist in Kyoto und Tokio auf jeden Fall vorbildlich. WLAN ist fast überall verfügbar.
Übernachten in Japan
In Kyoto und Tokio bieten sogenannte Kapselhotels die günstigste Übernachtungsmöglichkeit mit sargähnlichen „Zimmern“, Gemeinschaftsbädern und manchmal auch Aufenthaltsräumen. Ryokan sind kleine, landestypische Unterkünfte mit Zimmern im japanischen Stil (Tatami plus Futon) von einfach bis luxuriös – immer mit Atmosphäre. Okinawa ist kein Backpacker-Ziel, gehobene Hotels dominieren. Es gibt aber auch einige kleine Gästehäuser.
Übernachten in Tokyo
- Asakusa Ryokan Toukaisou (www.toukaisou.com). Einfacher, aber freundlicher Ryokan in Asakusa.
- The Gracery (http://shinjuku.gracery.com/de). Stylisches Hotel mitten in Shinjuku.
Übernachten in Kyoto
- Uemura Ryokan (Gion, keine Website, über Portale buchbar). Netter kleiner Ryokan im Herzen von Gion.
Übernachten auf Okinawa
- Jal City (Naha, www.naha.jalcity.co.jp/en). Komfortables Stadthotel in Bestlage.
Unterwegs in Japan
Wenn du viel im Land herumreist, solltest du dir vor der Abreise den Japan Rail Pass besorgen, der Zugreisen erleichtert und vergünstigt und somit Geld und Nerven spart.
Sushi & Co. – japanische Küche und Restauranttipps
Die japanische Küche bietet viel mehr als rohen Fisch. Vor allem Tokyo ist jedoch ein Mekka für Fischliebhaber mit hervorragenden Sushi-Lokalen. Essengehen ist generell nicht teuer, wenn man nicht auf hohem Niveau tafelt. Günstige und schmackhafte Sattmacher sind Nudelsuppen mit unterschiedlichen Einlagen.
Günstig sind auch Lunchmenüs. Abends dagegen sind kleine Gerichte zum Teilen beliebt. Die klassische Küche Okinawas gilt als besonders gesund (siehe Kasten). Spannende Desserts sind Eis oder Kuchen mit Matcha (gemahlener grüner Tee). Das ein oder andere Gericht aus der japanischen Küche habe ich zu Hause nachgekocht, zum Beispiel Lachs auf japanischen Art.
Beliebtestes Getränk zum Essen ist Bier. Auf Okinawa trinkt man auch gern Awamori, den traditionellen Reisschnaps. Grüntee wird in kleinen Restaurants oft kostenlos gereicht.
Restauranttipps Okinawa
Das Mana in Naha ist ein sympathisches Veganer Restaurant, wo sich Hipster wie Familien das köstliche Lunch-Menü mit vielen kleinen Appetithappen schmecken lassen.
Restauranttipps Tokyo
Tokyo hat mehr Sternerestaurants als jede andere Stadt der Welt. Hochklassige Speisen haben natürlich auch ihren Preis, man kann aber auch für wenig Geld hervorragend essen. Sushi-Restaurants gibt es an jeder Straßenecke. Vor den winzigen Lokalen am Fischmarkt stehen die Besucher morgens und mittags für frischesten Fisch Schlange.
Vorzügliche Qualität – und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis – bieten aber auch die acht Filialen von Itamae-Sushi. Volkstümliches Leben und volkstümliche Küche (zum Beispiel Yakitori, Hähnchenspieße) genießt man in der Fressgasse Hoppy-Dori in Asakusa. Und überall in der Stadt gibt es günstige Nudelküchen, wo du Suppen mit unterschiedlichen Einlagen für wenig Geld schlürfen kannst. Eines der schönsten Terrassenlokale der Stadt: Im Canal Cafe in Iidabashi serviert man italienische Küche mit französischem Flair am Wasser.
Restauranttipps Kyoto
In den Filialen von Honke Owariya kommen Soba-Nudeln vom Feinsten auf den Tisch. Stimmungsvoll japanisches Ambiente. Für den kleinen Hunger: Tee und Süßigkeiten bietet der Teashop Kasagiya (349 Masuyacho Higashiyamaku). Eine riesige Auswahl günstiger Lokale findest du im Bahnhof.
Aktuelle Tipps zu Japan
Ganz aktuelle Infos zu Kyoto und Tokio findest du auf diesen Internetseiten auf Englisch:
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Hallo, ich bin Elke. Schon als kleines Mädchen immer mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs. Als Reisejournalistin, Reisebuchautorin und Reiseleiterin heute Berufsreisende. Mit viel Know-how zu Asien und Neuseeland, aber auch leidenschaftlich gern vor der Münchner Haustür – in Oberbayern oder im Allgäu – unterwegs. Am liebsten mit Wanderstiefeln oder mit dem Fahrrad. Auch wenn ich schon einiges von der Welt gesehen habe – die Entdeckerlust ist immer noch endlos. Wo ich mich aktuell herumtreibe, erfahrt ihr auf meinem Insta-Profil.
10 Kommentare
Nadine
13. November 2023 at 17:34Das sieht echt megaspannend aus, aber seid ihr echt nur 10 Tage dort gewesen? Okinawa steht schon lange auf meiner Bucketliste und die Tage war ich schon drauf und dran einen Trip dorthin zu buchen. 2 Wochen nur Okinawa in Kombi mit Taiwan. ;). Da ich aber noch nie in Japan war, habe ich mich dann doch für ein anderes Ziel entschieden. Wenn dann möchte ich am liebsten direkt ein paar Wochen dort bleiben, aber mit zwei Schulkindern im Gepäck wird das wohl ein teures Vergnügen. LG, Nadine
Elke
13. November 2023 at 19:06Liebe Nadine,
Okinawa war ein Auftrag und eigentlich wollte ich die Tage dort auch mit Taiwan kombinieren – klappte aus verschiedenen Gründen nicht. So habe ich mich für eine Privatverlängerung in Kyoto und Tokyo entschieden. Alles natürlich sehr kurz, aber perfekt zum Schnuppern, schließlich ist Japan kein Schnäppchen. Und die Woche hat definitiv Lust auf mehr gemacht! Mit Schulkindern aber definitiv ein teueres Vergnügen.
Liebe Grüße
Elke
Meike
13. November 2023 at 18:39Du hast es gut ausgedrückt: fremd und faszinierend! Ich hoffe, dass ich mir nächstes Jahr den Traum von Japan endlich erfüllen kann. Bis dahin lese ich auch deine Tipps durch. 🙂 Lg
Elke
13. November 2023 at 19:01Liebe Meike,
Japan ist definitiv ein Erlebnis. Ich hoffe, dass es bald klappt mit einer Japanreise!
Liebe Grüße
Elke
Renate
13. November 2023 at 20:56Liebe Elke,
ich war mit Ehemann und meiner älteren Schwester im September für 10 Tage in Japan. Wir haben meiner Schwester den größten Reisewunsch erfüllt. Wir haben so viel erlebt und gesehen! Beim Bilder gucken und mit meinen Beiträgen bin ich jetzt noch dabei alles zu verarbeiten. Gerne würden wir wiederkommen, dann aber etwas länger und auf eigene Faust. Ich kann das Land nur empfehlen.
Liebe Grüße
Renate
Elke
13. November 2023 at 20:59Liebe Renate,
genauso ging es mir. Es war eine tolle Reise, aber beim nächsten Mal werde ich definitiv mehr Zeit einplanen!
Liebe Grüße
Elke
marie schade
14. November 2023 at 1:05Liebe Elke,
vielen Dank für Deinen großartigen und sehr informativen Bericht. Schade, dass es ihn nicht vorher gegeben hat, ich hätte so viel mehr von Japan und Okinawa sehen und kulinarisch erleben können. Japan ist anders als die meisten asiatischen Länder, aber ich bin froh, dass ich wenigstens ein wenig davon sehen konnte.
Liebe Grüße
Marie
Elke
14. November 2023 at 5:12Liebe Marie,
vielen Dank fürs Lob :-)! Und ja, Japan ist anders und unbedingt eine Reise – oder auch mehrere – wert.
Liebe Grüße
Elke
Jenny
14. November 2023 at 9:57Ich freue mich immer, wenn ich so begeisterte Reiseberichte über Japan lese. Du hast Recht, das Land ist immer noch ziemlich unbekannt, weil viele Menschen großen Respekt vor der Sprache etc. haben.
Wir lieben Japan – waren mit unseren Kindern schon zweimal für je 3 Wochen da und sind ohne Plan (und ohne Japanischkenntnisse) kreuz und quer in einem kleinen Camper durchs Land gefahren. Die üblichen Highlights kennen wir bis heute nicht, aber was wir in den abgelegenen Regionen auf Honshu und Shikoku erlebt haben, hat uns zu Die-Hard-Japanfans gemacht. Die nächste Reise wird schon heiß ersehnt!
Viele Grüße
Jenny
Elke
14. November 2023 at 16:55Liebe Jenny,
vielen Dank für deinen Kommentar. Das macht große Lust auf weitere Japanreisen!
Liebe Grüße
Elke