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Wildlife und Streetart: Highlights Dunedin mit Otago Peninsula

Mural auf dem Dunedin Street Art Trail

In Dunedin (Aussprache: Daniedin!) schaue ich auf fast jeder Neuseelandreise auf dem Weg ins Fiordland vorbei. Eine Stadt, in die sich viele nicht auf den ersten Blick verlieben, die auf den zweiten Blick aber viel Spannendes zu bieten hat. Neben einer Handvoll historischer Sehenswürdigkeiten gibt es tolle Museen, seit ein paar Jahren aber auch den großartigen Dunedin Street Art Trail. Vor allem im Warehouse District und angrenzenden Regionen kannst du zahlreiche Murals entdecken, die aus alten Mauern Hingucker machen. Und nicht ohne Grund nennt sich Dunedin „Wildlife Capital of Aotearoa New Zealand“, denn es ist Ausgangspunkt zur Erkundung der Otago Peninsula mit ihrer faszinierenden Tierwelt.

Hier sind meine Tipps für die Erkundung von Dunedin – mit alten und neuen Highlights in der Stadt und einem Ausflug zur Otago-Halbinsel, die noch im Stadtgebiet von Dunedin liegt. Und schließlich nehme ich dich mit auf einen Ausflug zu den Moeraki Boulders. Wenn du noch mitten der Planung deiner Reise steckst – hier gibt es Reisetipps für den Roadtrip der der Südinsel Neuseelands.


Dunedin, die zweitgrößte Stadt der Südinsel Neuseelands, könnte auf den ersten Blick auch in Europa liegen. Kein Wunder – schottische Siedler ließen sich Mitte des 19. Jahrhunderts hier nieder und schufen ein „Edinburgh des Südens“. Ob sie den Ort auch wegen des Wetters auswählten? Dunedin ist fast so kühl, feucht und nebelverhangen wie das Original – Edinburgh in Schottland

Zur Boomtown wurde Dunedin ab 1861 durch den Goldrausch in Otago. Alle Goldsucher reisten nämlich über die Hafenstadt am Pazifik an, die sich blitzschnell zum wichtigen Handelsplatz entwickelte. 1869 eröffnete die University of Otago als erste Universität Neuseelands und war auch die erste Universität im Britischen Empire, die Frauen in allen Fächern zuließ. Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Aufstieg Aucklands verlor Dunedin massiv an Wirtschaftskraft, aber der Bildungssektor blieb stark. Die University of Otago mit circa 25.000 Studenten ist heute der größte und wichtigste Arbeitgeber, und zahlreiche internationale Studenten bringen Geld in die Stadt. 

Wie viel Zeit für Dunedin und die Otago Peninsula einplanen? 

Kommt ein bisschen drauf an, wann du in Dunedin eintriffst. Zwei volle Tage Aufenthalt sind das Minimum, finde ich. So kannst du dir für Dunedin und für die Otago Peninsula jeweils einen ganzen Tag Zeit nehmen. Die Moeraki Boulders kannst du auf der Anreise oder Weiterfahrt anschauen.

Highlights Dunedin außerhalb des Zentrums

Der schönste Aussichtspunkt: Signal Hill

Von Christchurch aus kommend, kannst du schon mal auf den Signal Hill fahren, bevor es in die Innenstadt geht. Der bekannteste Aussichtspunkt der Stadt mit Blick über die Stadt und die Otago Peninsula gegenüber lohnt vor allem bei klarer Sicht. Wenn du aus dem Süden kommst, bietet sich der Abstecher zum Signal Hill auf der Weiterreise an.

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Highlights Dunedin: Blick auf die Stadt vom Signal Hill

Rekordverdächtig: Baldwin Street

Die nächste Attraktion liegt wieder auf Meereshöhe, aber ganz in der Nähe von Signal Hill: die Baldwin Street – laut Guinness-Buch der Rekorde die steilste Straße der Welt. Weil die Steigung von 35% tatsächlich nicht ganz ohne ist, ersetzt auf der Baldwin Street Beton den Asphalt. Asphalt würde an heißen Tagen schmelzen und ins Rutschen geraten. Die Bewohner mögen es nicht, wenn Besucher mit dem Auto nach oben brettern. Verständlich, sie werden tagtäglich sowieso schon von knipsenden Touristen geplagt und wünschen sich Ruhe. Also besser das Auto um die Ecke parken und zu Fuß nach oben laufen. 

Blütenpracht und Baumriesen: Dunedin Botanic Garden

Der Dunedin Botanic Garden (Great King Street North) ist der älteste botanische Garten Neuseelands ist vor allem im Frühjahr eine Pracht, wenn Rhododendren und andere Blütenbäume und -sträucher für Farbenpracht sorgen. Aber auch rund ums Jahr besuchenswert – allein wegen seiner Baumriesen. Und das Beste: der Besuch ist kostenlos. Hier kannst du einen Plan des Gartens herunterladen.

Blühender Rhododendron im botanischen Garten in Dunedin
Blühender Rhododendron im botanischen Garten in Dunedin

Historische Highlights Dunedin im Stadtzentrum

Rund ums Octagon

Das Octagon ist – wie der Name schon verrät – ein achteckiger Platz. Das Herz der Altstadt ist er außerdem. Hier liegen die anglikanische Kathedrale St. Paul’s, das Rathaus, die Art Gallery, ein Kino, das Fremdenverkehrsamt (i-Site) und etliche Lokale. Im Zentrum des Platzes thront der schottische Nationaldichter Robert Burns. Am Octagon nimmt die Haupteinkaufsstraße, die George Street, ihren Ausgang und über die Stuart Street läufst du in südlicher Richtung in wenigen Minuten zur nächsten Attraktion, der Railway Station.

Museumstipp: Die Dunedin Public Art Gallery, in den 1880er-Jahren eröffnet, war das erste Kunstmuseum in Neuseeland. Zu sehen sind spannende Wechselausstellungen und Werke des Dunediner Malers Francis Hodgkins (1869–1947). Zur Sammlung gehören auch Werke von William Turner, die aber meist nicht ausgestellt sind.

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Der schottische Nationaldichter Robert Burns thront am Octagon vor der Kathedrale.

Café-Tipp: Rund um das Octagon kannst du eine Kaffeepause einlegen. Es gibt gleich mehrere nette Adressen in der George Street und eine auf dem Weg zur Railway Station: Das Morning Magpie (46 Stuart St., Öffnungszeiten: 8–15.30 Uhr) ist sympathisch und gemütlich und serviert natürlich einen ausgezeichneten Flat White.

Flat White, die neuseeländische Kaffeespezialität

Kathedrale der Mobilität: Dunedin Railway Station

Das mit Abstand berühmteste Gebäude der Stadt ist der Bahnhof (Dunedin Railway Station), ein Repräsentationsbau aus grauem Basalt und cremefarbenem Kalkstein aus dem Jahr 1906, geschmückt mit Türmchen und Reliefs im flämischen Renaissancestil. Schade, dass hier heute nur noch ab und zu Sonderzüge abfahren. Tagsüber ist die Schalterhalle geöffnet, die mit ihren Porzellanfliesen mit Eisenbahnmotiven ebenso beeindruckend ist wie die Außenansicht. Im 1. Stock liegt die Hall of Fame, eine Ruhmeshalle zu Ehren neuseeländischer Sportler.

Tipp: Samstags findet rund um den Bahnhof der Otago Farmers Market statt. Viele Stände bieten Lebensmittel und Snacks an und fast immer gibt es Musikbegleitung.

Neogotik vom Feinsten: First Church

Schon in den 1870er-Jahren bauten Presbyterianer hier eine prächtige Kirche in britischer Neogotik – ein Baustil, mit dem man den Glaubenseifer des Mittelalters wiederbeleben wollte. Seit 1873 feierten Mitglieder der Presbyterian Church of Aotearoa New Zealand in der First Church (415 Moray Place) ihre Gottesdienste.

Museumstipp: Das Otago Settlers Museum (31 Queens Garten, Öffnungszeiten: 10–17 Uhr täglich) gehört zu meinen Lieblingsmuseen in Neuseeland und erzählt die Geschichte der frühen Siedler. Die Schiffsreise in den Südpazifik war schließlich damals eine Reise ohne Wiederkehr. Alles wunderbar anschaulich und interaktiv präsentiert.

Vom Bahnhof oder vom Museum aus lässt du dich am besten noch eine Weile durch die Innenstadt treiben. Überall erinnern kleine Details an britisch-schottische Zeiten – Königin Viktoria auf dem Sockel beispielsweise oder das Wappen des United Kindom mit englischem Löwen und schottischem Einhorn.

Für Bierfans: Speight’s Brewery

Am Rande der Innenstadt liegt eine Ikone der Industriearchitektur: Die Speight’s Brewery war 1876 eine der ersten Brauereien Neuseelands und bietet am ursprünglichen Standort (200 Rattray Street), der im Laufe der Jahre erweitert wurde, Führungen an. Diese enden in der Regel mit einer Verkostung der beliebtesten Biere. Kostenlos für alle: das frische Quellwasser aus dem Zapfhahn neben dem Eingang.

Gastro-Tipp: Das Speights Ale House nebenan, 1876 gegründet, gehört zu den besten Restaurants der Stadt und bietet neben deftigen Fleischgerichten auch ein paar Optionen für Vegetarier.

Unsere Stadt soll schöner werden: Dunedin Street Art Trail

Street Art ist seit Jahren angesagt und jede Stadt, die auch sich hält, verschönt ihre Mauern. Dunedin beauftragte bereits 2014 die ersten Künstler, die vernachlässigte Ecken der Stadt mit ihren Werken ins Rampenlicht rückten. Am besten besorgst du dir im Besucherzentrum (Dunedin i-Site) am Octagon einen Stadtplan, auf dem wichtigste Murals, die im Laufe der Jahre entstanden, verzeichnet sind. Allerdings ist der Plan nicht auf dem neuesten Stand. Meine „Best of“ habe ich hier durch ein paar aktuelle Werke ergänzt. Inzwischen sind es über 50 Murals! Einige stammen von international bekannten Künstlern wie ROA (Belgien), Pixel Pancho (Italien), Phlegm (United Kingdom), Natalia Rak (Polen) oder Dal East (China), andere von (noch nicht ganz so bekannten) einheimischen Street-Art-Künstlern wie Milarky.

Highlights des Dunedin Street Art Trails im Stadtzentrum

Geschichten aus der Geschichte (The Octagon)

Ich beginne den Dunedin Street Art Trail direkt am Octagon neben dem Kino Reading’s. Das riesige Mural in der Gasse davor erzählt Geschichten aus der Geschichte Dunedins. Das Werk, an dem mehrere einheimische Künstler gemeinsam arbeiteten, stellt Einwanderergruppen wie Maori, schottische und chinesische Einwanderer anhand von Einzelschicksalen vor.

Es geht weiter zur Bath Street, wo du gleich zwei tolle Murals in nächster Nähe entdecken kannst.

ROA, „Tuatara“ (7 Bath Street)

Der belgische Street-Art-Künstler ROA schmückte eine Backsteinwand mit einer Tuatara (Brückenechse) – ein urzeitliches Reptil, das nur in Neuseeland vorkommt.

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Tyler Kennedy Stent, „Ed Sheeran“ (5 Bath Street)

Das farbenfrohe Werk des einheimischen Künstlers Tyler Kennedy Stent liegt gleich um die Ecke. Das Porträt von Ed Sheeran war Stents erstes Wandbild im Freien. Er verwendete dafür Aquarellfarben, was ungewöhnlich ist. Als Sheeran 2018 für drei Konzerte nach Dunedin kam, schoss er ein Selfie mit seinem Porträt.

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Phlegm (24 Moray Place)

Eines der frühesten Werke aus dem Jahr 2014 stammt von einem Star der Street-Art-Szene, dem Briten Phlgem, der sich weltweit an Häuserwänden verewigt hat. Damals wurden Künstler aus aller Welt zum Urban Arts Festival in Dunedin eingeladen. Verfremdet dargestellt ist ein Kakapo, einer der einzigartigen neuseeländischen Vögel – ein flugunfähiger Riesenpapagei. Da Nagetiere, die die Europäer ins Land brachten, die Eier des vom Aussterben bedrohten Vogels fressen, integrierte Phlegm eine Ratte im langgezogenen Mural.

Phlegm, „Moa Bird“ (85 Moray Place)

Nicht weit ist es zu einem weiteren Werk des Künstlers, das wieder einen neuseeländischen Vogel zeigt – den ausgestorbenen Riesenvogel Moa. Er war das wichtigste Jagdtier der Maori nach ihrer Ankunft in Neuseeland und bald ausgerottet.

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Highlights des Dunedin Street Art Trails im Warehouse Precinct

Weiter geht es in den Warehouse Precinct, das Lagerhausviertel, das zur Zeit des Goldrausches das kommerzielle Herz der Stadt war. Mit dem wirtschaftlichen Niedergang verfiel der Stadtteil mehr und mehr – bis zu seiner Wiederbelebung vor ein paar Jahren. Heute läufst du durch ein angesagtes Viertel mit Loft-Wohnungen, Werkstätten und Büros von Start-ups. In vielen Höfen entlang der Vogel Street kannst du Graffitis entdecken – sogar eine ganze Wand, die mehrere neuseeländische Künstler gestalteten. Inzwischen hat sich hier sogar eine kulinarische Szene angesiedelt mit kleinen Bäckereien, Craft-Beer-Brauereien und Restaurants.

Mural auf dem Dunedin Street Art Trail

Gastro-Tipp: Ein angesagtes Lokal im Industrieambiente ist Vogel St Kitchen (76 Vogel Street, Öffnungszeiten: 7.30–2.30 Uhr). Spezialitäten sind Holzofenpizza und Frühstück rund um die Uhr.

Phlegm, „Sailing“ (Vogel Street 76)

Phlegm, der sich mehrfach in Dunedin verewigte, hat einen unverkennbaren Stil. Das Werk am Parkplatz hinter dem Lokal Vogel St Kitchen zeigt Fischerboote, Maori-Kriegskanus (Waka) und ein U-Boot, die im Maul eines riesigen Fisches verschwinden.

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Milarky, „Aquanaut“ (19 Jetty Street)

Das Werk des jungen neuseeländischen Künstlers – erst 2021 fertiggestellt – gehört zu den letzten großen Werken in Dunedin. Milarky verewigte sich mit seinen Tauchern auch in anderen Städten in Neuseeland.

Parallel zur Vogel Street liegt die Bond Street mit weiteren hochklassigen Arbeiten.

Cracked Ink, „We’re all in this together“ (82 Bond Street)

Der britische Künstler Cracked Ink, der inzwischen Neuseeländer ist, ist auch Umweltaktivist. Dieses Wandbild zeigt Figuren, die mit Schalen Wasser aus dem Meer schöpfen, weil die Wasserquellen an Land versiegt sind.

Be Free, „Shower“ (106 Bond Street)

Das Mural des Künstlers Be Free aus Melbourne zeigt ein Mädchen, das ein anderes Mädchen mit Farbe übergießen will. Ein farbstarkes Kunstwerk in fließender Bewegung.

Pixel Pancho, „Riding Dreams“ (365 Princess Street)

Zu den frühen Werken in Dunedin gehört das Werk des italienischen Künstlers Pixel Pancho aus dem Oktober 2014, der gern Roboter und Maschinen im Steam-Punk-Stil malt. Das Mural ist nicht zu übersehen, denn es schmückt eine der belebtesten Kreuzungen Dunedins.

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Phlegm & Pixel Pancho, „Widget“ (5 Stafford Street)

Um die Ecke, in der Stafford Street, schufen Phlegm und Pixel Pancho ein gemeinsames Werk, das ihre charakteristischen Stile vereint. Es zeigt einen Kampf zwischen Pixel Panchos Roboter und kleinen Phlegm-Wesen, die an dem Roboter zerren und ihn auseinanderbauen. Den Efeu an der Wand (auf dem Foto nicht zu sehen) integrierten beide Künstler malerisch im Bild. Der echte Efeu überwuchert das Kunstwerk jedoch nach und nach.

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Mica Still (8 Stafford Street)

Ein Stück weiter findest du das farbenfrohe Werk von Mica Still, einer Amerikanerin, die schon lange in Wellington lebt. Im Mittelpunkt ihrer Murals stehen – wie auch hier – oft Wölfe.

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Phlegm, “Song Bird Pipe Organ” (12 Manse Street)

Eine Figur spielt Orgel spielt, während Vögel die Töne erzeugen. Sie werden als Musiknoten ausgeblasen und sind farbig dargestellt. Ungewöhnlich für Phlegm, der normalerweise in Grautönen malt.

Bezt (Etam Cru), „The hunter becomes the hunted“ (4 Broadway)

Das großformatige Werk des polnischen Künstlers Bezt ziert den Parkplatz eines Casinos. Eine schöne junge Frau stirbt im Blumenbeet. Was uns der Künstler damit sagen will?

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Fintan Magee, „Chasing the thin white cloud“ (149 Rattray Street)

Im gleichen Hof wie das Werk des polnischen Künstlers, aber von der anderen Seite zugänglich ist das Über-Eck-Werk des australischen Künstlers Fintan Magee, der Kinder aus Dunedin porträtierte.

Raus in die Natur: Otago Peninsula

Die Otago Peninsula gehört zum Stadtgebiet von Dunedin und ist sicher ein Grund, warum Dunedin als Wohnort so beliebt ist. Hier gibt es nette kleine Orte mit zahlreichen Wochenendhäusern am Wasser, Bootsanleger, Strände, sogar ein Schloss und eine faszinierende Tierwelt. Darunter sind einige vom Aussterben bedrohte Arten. Der Grund, warum sich Dunedin auch gern mit dem Titel „Wildlife Capital of Aotearoa New Zealand“ schmückt.

Die Könige der Lüfte: die Albatrosse von Tairoa Head

Am Taiaroa Head, dem Nordzipfel der Halbinsel, lag früher ein Fort. Heute lebt hier die einzige Festland-Kolonie von Königsalbatrossen weltweit. Es sind majestätische Tiere mit einer Flügelspannweite von 3 Metern, die mit ein bisschen Glück über dich hinwegsegeln.

Am Royal Albatros Centre liegen ihre geschützten Brutplätze, aus denen Feinde wie Katzen, Hunde, Possums und Touristen vertrieben werden. Auf einer Führung kannst du die Tiere aus einem Observatorium mit Ferngläsern beobachten, ohne sie zu stören. Und natürlich erfährst du nebenbei viel Wissenswertes über die Tiere bei einer Filmvorführung und in einer Ausstellung. Im netten Café kannst du auch einkehren, ohne eine Führung gebucht zu haben.

Vor dem Eingang zum Royal Albatros Centre schwirren viele Rotschnabelmöwen herum. Erstaunlich, aber wahr: Sie gehören ebenfalls zu den bedrohten Vögeln, denn ihr Lebensraum schwindet dahin und durch die Erwärmung des Pazifiks finden sie weniger Nahrung.

Opera: ein Platz für Gelbaugenpinguine

Hoiho („der Schreihals“) ist ein typischer Neuseeländer. Der Gelbaugenpinguin lebt nur in Neuseeland, ist die seltenste Pinguinart der Welt und vom Aussterben bedroht. Anders als andere Pinguine ist er ein Einzelgänger und meidet die Gesellschaft von Artgenossen. Weil sein Lebensraum dahin schwindet, gehört er zu den geschützten Tieren. Im ehemaligen Penguin Place, heute Opera, dürfen die Tiere in aller Ruhe brüten, und verletzte Tiere finden einen Platz im Hospital.

Besucher schleichen schweigend durch Tunnel, um die scheuen Tiere nicht zu stören. Zu sehen bekommst du die Gelbaugen in freier Wildbahn leider selten. Häufiger während der Brutzeit aus der Ferne – wie auch ihre Verwandten, die winzigen Blaupinguine. Bei der Tour, die 1,5 Stunden dauert, kannst du mit ein bisschen Glück auch Seebären oder sogar Seelöwen sehen.

10 Sandfly Bay

Es gibt viele wilde Strände auf der Otago Peninsula. Der berühmteste wohl ist die Sandfly Bay, ein langer Sandstrand, wo sich häufig Seebären und manchmal auch Seelöwen tummeln. Und auch Pinguine werden ab und zu gesichtet. Aber natürlich nur, wenn so gut wie keine Menschen da sind. Sonst nehmen sie gleich Reißaus. Du erreichst die Sandfly Bay über die Highcliff Road und die Seal Point Road, die direkt zum Parkplatz führt. Von dort führt ein 15-minütiger Fußweg über Schotter und durch den Sand zum Strand.

Ausflug zu den Moeraki Boulders

Etwa eine Autostunde nördlich von Dunedin liegt der Koekohe Beach – zwischen den Städtchen Moeraki und Hampden. Er ist berühmt für seine Boulders – kugelförmige Felsen, die bei Ebbe aus dem Wasser ragen. Geologen bezeichnen sie als Calcit-Konkretionen, die vor Millionen Jahren entstanden und durch Hebung des Meeresbodens ans Licht kamen. Die Maori-Erklärung ist deutlich romantischer: Die Kugelfelsen sollen Körbe mit Süßkartoffeln sein, die bei einem Schiffbruch über Bord gingen. Ein wildromantischer Strand, der allerdings in der Hochsaison auch ganz schön voll werden kann. Am Parkplatz gibt es ein Café.

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Hallo, ich bin Elke. Schon als kleines Mädchen immer mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs. Als Reisejournalistin, Reisebuchautorin und Reiseleiterin heute Berufsreisende. Mit viel Know-how zu Asien und Neuseeland, aber auch leidenschaftlich gern vor der Münchner Haustür – in Oberbayern oder im Allgäu – unterwegs. Am liebsten mit Wanderstiefeln oder mit dem Fahrrad. Auch wenn ich schon einiges von der Welt gesehen habe – die Entdeckerlust ist immer noch endlos. Wo ich mich aktuell herumtreibe, erfahrt ihr auf meinem Insta-Profil.

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