Auckland ist mit rund 1,7 Millionen Einwohnern die einzige Metropole Neuseelands, das Business- und Finanzzentrum des Landes. Fast jeder dritte Neuseeländer lebt hier. Im 19. Jahrhundert war Auckland auch für ein paar Jahre Hauptstadt des Landes, erschien den britischen Kolonialherren aber zu weit entfernt von der aufrührerischen Südinsel. So erhielt das kleinere Wellington (Sehenswürdigkeiten in Wellington) in perfekter Lage an der Cook Strait die Hauptstadtwürde.
Die meisten Neuseelandreisenden kommen in Auckland an oder reisen von hier wieder ab. Und in der Regel bleiben sie 1–3 Nächte. Mein Tipp: Zum Ankommen ist Auckland nicht ideal, weil doch eine hektische Großstadt. Wie wäre es, zwei Nächte auf Waiheke Island den Jetlag auszuschlafen, bevor du auf Roadtrip gehst?
Doch zurück zu Auckland: Hier findest du eine Auswahl der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Auckland, die du in 1–2 Tagen bequem erkunden kannst. Zwei weitere Tage benötigst du, wenn du Waiheke Island und/oder die Vulkaninsel Rangitoto besuchen möchtest.
Inhaltsverzeichnis
Karte mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Auckland
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Auckland
Faszinierend und ein bisschen unheimlich gleichzeitig ist die Lage der Stadt, denn Auckland liegt auf einem Pulverfass, einem Vulkanfeld mit 53 erloschenen Vulkanen. Diese ragen als Inseln aus dem Meer oder sind Buckel im Stadtbild, die heute oft Grünanlagen sind.
Die alten Vulkane sind nicht mehr gefährlich, aber theoretisch kann jederzeit ein neuer Feuerberg aus dem Meer wachsen – wie vor 600 Jahren die Vulkaninsel Rangitoto, die heute vulkanschwarz im Golf von Hauraki liegt. Damals lebten schon Maori in Neuseeland, die die neue Insel sehr treffend Rangitoto („Blut des Himmels“) tauften. Ein Aucklander Jahrgang 2008 hat eine achtprozentige Chance, einen Vulkanausbruch zu erleben, heißt es. Wie sich das abspielen könnte, kannst du im Vulkanhaus des Auckland War Memorial Museums (siehe unten) erleben.
Vor allem punktet Neuseelands einzige Metropole natürlich mit dem Zugang zum Meer. Der nächste Strand ist nie weit entfernt. Kein Wunder, dass Segeln zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Einheimischen gehört. Nicht zufällig trägt die Stadt den Beinamen „City of Sails„. In Auckland besitzt jeder Dritte ein Boot, heißt es. Bei soviel Wassersportbegeisterung ist klar, dass der America’s Cup ein Großereignis ist, dem alle entgegenfiebern. Neuseeland gewann das Sportereignis bereits fünfmal (1995, 2000, 2003, 2021, 2024), nachdem zuvor die Amerikaner mehr als 100 Jahre lang unbesiegbar schienen. Mehr darüber erfährst du im Maritime Museum (siehe unten).
In einer Rangliste der Städte mit der höchsten Lebensqualität weltweit war Auckland 2021 laut Index des britischen „Economist“ Spitzenreiter. 2022 rutschte man steil auf Platz 34 ab, weil die Stadt noch unter den Nachwehen der Pandemie litt. 2023/2024 war man bereits wieder unter den Top 10 vertreten.
Geschichte und Gegenwart Aucklands
Bereits 1842 liefen die ersten Einwandererschiffe aus dem Vereinigten Königreich in den Hafen von Auckland ein. Während die östlichen Gebiete der Stadt Regierungsmitgliedern vorbehalten waren, siedelten sich im westlichen Stadtgebiet vornehmlich Handwerker oder Künstler an. Schon 1900 war Auckland die größte Stadt des Landes.
Der erste Labour-Premier Michael Joseph Savage ließ auf Staatskosten während der Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg Häuser für finanzschwache Bevölkerungsschichten bauen – allesamt auf großen Grundstücken (ein „Quarter Acre“, etwa 1000 Quadratmeter). Kein Wunder, dass die Ausdehnung der Stadt gigantisch ist. Obwohl der Großraum Auckland schon seit 1900 größter Ballungsraum des Landes ist, überschritt man erst 1996 die Millionengrenze. 2050 werden in Auckland laut Prognosen zwei Millionen Menschen leben.
Heute bereits ist Auckland die Multikulti-Stadt Neuseelands. Viele Einwanderer aus Asien oder von den polynesischen Inseln blieben wegen der Wirtschaftskraft in der Metropole hängen. Man ist tatsächlich die größte polynesische Stadt der Welt, und Samoanisch ist in Auckland die zweithäufigste Sprache nach Englisch (noch vor Te Reo Maori).
# Flaniermeile: Viaduct Harbour und Auckland Waterfront
Viele Besucher suchen sich eine Unterkunft in Hafennähe. Keine schlechte Idee. Ein Hingucker ist seit 1912 das Ferry Terminal im Edwardianischen Stil, wo heute im ersten Stock der Harbourside Ocean Grill liegt, ein ausgezeichnetes Restaurant, von dem aus du beim Speisen den Fähren beim Auslaufen zusehen kannst. Rechts vom Ferry Terminal legen an der Queens Wharf die Kreuzfahrtschiffe an. Der Hauptbahnhof (Britomart Station) aus dem Jahr 1911 liegt schräg gegenüber.
Auckland hat natürlich auch eine schicke Waterfront zum Flanieren. Die Gegend rund um den Viaduct Harbour mit seinen Superjachten oder das Wynyard Quartier nebenan sind – vor allem an warmen Sommerabenden – nett zum Schiffe gucken, um einen Drink zu nehmen oder zum Abendessen einzukehren. Und am Wochenende gibt es fast immer irgendwo Musik umsonst und draußen.
Ein tolles Erlebnis: Vom Viaduct Harbour aus kannst du auch auf einer America’s Cup-Segeljacht* in See stechen und dir zwei Stunden im Waitemata Harbour der „City of Sails“ den Wind um die Nase wehen lassen.
# Aucklands Museen: Alles rund um die Seefahrt im Maritime Museum
Das großartige Maritime Museum liegt zwischen Princes Wharf und Viaduct Harbour und ist nicht nur bei Regenwetter ein heißer Tipp. Das Thema Seefahrt wird sehr sinnlich aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. So lernst du die Boote der Entdecker Neuseelands von den Auslegerbooten der Polynesier bis zur Endeavor kennen, mit der James Cook als zweiter Europäer Aotearoa erreichte. Eine Abteilung widmet sich dem Thema Auswanderung, eine andere dem Walfang. Und schließlich geht es um die Erfolgsgeschichte neuseeländischer Boote im America’s Cup. Du bleibst garantiert viel länger als geplant!
# Weitblick vom Sky Tower
Hinter dem Hafen liegt das Central Business District (CBD) von Auckland mit dem Sky Tower. 328 Meter ragt der Fernsehturm, das Wahrzeichen der Stadt, seit den 1990er-Jahren in die Höhe und ist natürlich eine Top-Adresse für Weitblick über Stadt und Hafen. Oben auf 220 Meter höher liegt die Aussichtsplattform 360-Grad-Rundumblick und darunter kannst du im Drehrestaurant Orbit fein speisen. Wenn du eine Stadt gern auch mal von oben anschaust, ist der Eintrittspreis eine lohnende Investition. Bester Zeitpunkt für den Besuch: rund um den Sonnenuntergang.
# Shopping und Kultur: Von der Queen Street zum Aotea Square
Die Queen Street ist seit eh und je die Shopping-Meile Aucklands. Sie mündet im Norden in den Aotea Square. Markantestes Gebäude dort ist die Auckland Townhall, das die Lokalverwaltung für Sitzungen und Anhörungen nutzt. Sie dient aber auch als Konzertsaal und ist Heimat der größten Orgel Neuseelands. Weitere interessante Bauwerke am Platz: die Eingangspforte eines Maori-Künstlers sowie die Aotea Hall für Kulturevents aller Art.
# Aucklands Museen: Kunsttempel Art Gallery
Hinter dem Aotea Square liegt der Albert Park mit seinen mächtigen Bäumen auf einem alten Vulkankegel – ein Ort zum Entspannen nach Shopping oder Kulturprogramm. Oder für sportliche Aktivitäten.
Am Rande des Parks liegt die Art Gallery, in der du die Werke neuseeländischer und internationaler Künstler bewundern kannst. Und das bei freiem Eintritt. Nicht verpassen: die Maori-Porträts des böhmischen Malers Gottfried Lindauer (1839–1926), Werke zeitgenössischer Maori-Künstler und die Räume mit Wearable Art (tragbarer Kunst). 2024/2025 wird kräftig restauriert, deshalb sind nicht alle Räume geöffnet.
# Grüne Lunge: Auckland Domain
Die Auckland Domain ist Aucklands ältester öffentlicher Park und mit einer Fläche von 75 Hektar einer der größten. Er liegt relativ zentral am Rande von Parnell und breitet sich an den Hängen eines erloschenen Vulkans aus. Als die Briten ihn Ende des 19. Jahrhunderts anlegten, schufen sie sich auch ein Stück Heimat mit einem englischen Landschaftsgarten und den beiden viktorianischen Wintergardens, prächtigen Gewächshäusern. In einem kannst du Tropenpflanzen bestaunen, im anderen findest du Pflanzen aus gemäßigten Breiten. Vom Innenhof hast du Zugang zum Farngarten mit über 100 heimischen Farnen. Ringsum sorgen Palmen und tropische Gewächse für eine gute Portion Exotik.
# Aucklands Museen: Auckland War Memorial Museum
Dominierendes Bauwerk der Auckland Domain ist das neoklassizistische Auckland War Memorial Museum, das auf dem Tuffring des ehemaligen Vulkans thront. Von dort schaust du in den zugeschütteten Krater, in dem heute eine Kricketfeld liegt. Das Museum, 1929 erbaut, sollte an die 18.000 gefallenen Neuseeländer im Ersten Weltkrieg erinnern – Pakeha (Weiße) genauso wie Maori. Diesem Thema widmet sich noch immer die Ausstellung im 2. Stock. Die anderen Dauerausstellungen präsentieren spannend und interaktiv die wilde Natur der Nordinsel und die faszinierende Kultur der Maori, der ersten Siedler Neuseelands, sowie anderer polynesischer Völker. Nicht zu vergessen die tolle Ausstellung zur Stadtgeschichte Aucklands. Ein Muss!
# Auckland von oben: Mount Eden oder Bastian Point
Der Mount Eden, ein weiterer Vulkanhügel in der Stadt, ist 196 Meter hoch und bietet einen grandiosen Ausblick auf die Skyline von Auckland mit dem Sky Tower, das Häusermeer der Vororte und den Haruki Gulf mit der Vulkaninsel Rangitoto. Ein Blick von Vulkan zu Vulkan also.
Du kannst den Krater auf einem wunderschön angelegten Spazierweg umrunden, kannst dich immer wieder unterwegs niederlassen und die Stimmung genießen.
Ebenfalls einen super Blick auf die Skyline von Auckland, Hauraki Gulf und Rangitoto genießt du aber auch vom Bastian Point, den du ab Mission Bay (siehe unten) auf einem Spaziergang erreichen kannst. Den Gipfel markiert das Michael Josef Savage Memorial. Savage, der erste Labour Premier Neuseelands in den 1930er-Jahren war der Vater des Sozialstaats. Der Park ringsum heißt heute offiziell Takaparawau Park. Er wurde Anfang der 1970er-Jahre 500 Tage lang von Maoris besetzt, die ihre Landrechte einklagten. Seitdem liegt hier oben das größte Marae (Maori-Versammlungshaus) Aucklands.
# Auckland zum Baden: Mission Bay
Im Stadtgebiet von Auckland gibt es Strände ohne Ende. Viele sind für Besucher mit kleinem Zeitbudget zu abgelegen und ohne Auto nicht erreichbar. Relativ schnell (10 Minuten mit Taxi oder Bus) erreichst du den Mission Bay Beach, der an Sommertagen natürlich gut gefüllt ist. Das Stadtviertel hinter dem Strand gehört zu den besten Adressen in Auckland.
# Ein wunderhübsches Wohnviertel: Parnell
Parnell zählt zu den wohlhabendsten und ältesten Vororten von Auckland. Viel altes Geld! Viele kleine Geschäfte sowie zahlreiche Imbisse, Cafés und Restaurants säumen vor allem die Hauptmeile des Viertels: die Parnell Road. Bei einem meiner Aufenthalte in Auckland habe ich hier in einem wunderbaren Townhouse gewohnt – nur zwanzig Jahre alt, aber im Stil der Holzhäuser aus der Pionierzeit erbaut. Ein Träumchen!
Nach wie vor findest du aber auch Original-Bauwerke aus der Pionierzeit. Wie die hölzerne Kirche Saint Margret’s, die neben der neuen Kathedrale steht. Ein weiterer Grund für einen Abstecher nach Parnell ist der Parnell Farmer’s Market jeden Samstag.
# Szeneviertel Ponsonby
Das trendige Ponsonby liegt rund zwei Kilometer westlich des Zentrums. Eine nette Wohngegend mit vielen viktorianischen Häusern rechts und links der Ponsonby Road. In den Shops findest du Mode junger Designer, es gibt aber auch Buchläden mit besonderem Sortiment und jede Menge angesagte Cafés, Gastropubs, Food Trucks und Bars, in denen Craft Beer eine Hauptrolle spielt. Vor allem am Abend lohnt sich ein Besuch, bei dem du dich unters junge Auckland mischen kannst.
# Ausflug mit der Fähre nach Devenport
Nur 15 Minuten bist du vom Ferry Terminal mit der Fähre zum Vorort Devenport unterwegs. Würde ich nach Auckland ziehen – Devenport mit seinen Perlen aus der Kolonialzeit wäre ein Favorit. Leider unbezahlbar! Neben einer netten Einkaufsstraße mit Läden, Cafés und Restaurants gibt es mehrere Strände. Der schönste: Cheltenham Beach mit Blick auf Rangitoto Island.
Öffentliche Verkehrsmittel in Auckland
Du brauchst für die Nutzung der Busse zwingend eine AT HOP card, die 10 NZD kostet und aufladbar ist. Das lohnt sich nur, wenn du das Busnetz auch tatsächlich während deines Aufenthalts regelmäßig nutzt. Hier findest du alle Infos zur AT HOP Card – unter anderem zu den Verkaufsstellen. Die Alternativen sind Taxis und Uber. Die AT HOP Card kannst du auch für die Fähren zu den Inseln nutzen. Tickets für die Fähren kannst du aber auch am Ferry Terminal kaufen. Hier findest du Preise und Fahrzeiten.
Ausflüge ab Auckland
Mein Lieblingsausflug ab Auckland führt nach Waiheke Island. Mehr über die Insel kannst du in meinem Blogpost über Waiheke und Rangitoto lesen. Ein Mekka für Weinliebhaber, denn dort gibt es jede Menge Boutique-Weingüter, die du fast alle auch besichtigen kannst. Sehr empfehlenswert sind geführte Weintouren auf Waiheke* mit einem Inselkenner, die zu 3–4 Weingütern inklusive Tasting führen. Wenn du kein Weinfan bist, kannst du die Insel individuell mit dem Hop-on-hop-off-Bus* erkunden.
Übernachten in Auckland
Die Auswahl an Hotels, B&Bs und Ferienwohnungen in Auckland* ist riesig. Hier findest du einen Überblick und kannst auch direkt buchen. Ich habe zuletzt im Holiday Inn Express Auckland City* gebucht, was eine tolle Wahl war: direkt im Zentrum, komfortabel und sehr sympathisch.
Literaturtipps Neuseeland
- Hans Klüche, Neuseeland, Dumont Reise-Handbuch, 2024. Für mich ganz klar der beste Neuseeland-Reiseführer – gründlich recherchiert und mit persönlicher Note. (unbezahlte Werbung)
- Elke Homburg, Soul Places Neuseeland, Reise Know-How Verlag 2025 (ab Mai). 80 Lieblingsplätze. (Eigenwerbung)
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Hallo, ich bin Elke. Schon als kleines Mädchen immer mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs. Als Reisejournalistin, Reisebuchautorin und Reiseleiterin heute Berufsreisende. Mit viel Know-how zu Asien und Neuseeland, aber auch leidenschaftlich gern vor der Münchner Haustür – in Oberbayern oder im Allgäu – unterwegs. Am liebsten mit Wanderstiefeln oder mit dem Fahrrad. Auch wenn ich schon einiges von der Welt gesehen habe – die Entdeckerlust ist immer noch endlos. Wo ich mich aktuell herumtreibe, erfahrt ihr auf meinem Insta-Profil.
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