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Roadtrips / Großbritannien / Nordirland

Roadtrip Nordirland – Höhepunkte der Causeway Coastal Route

Kleiner Hafen mit ein paar Booten, umgeben von einer Mauer

Die Zeiten als Unruhen in Nordirland die Schlagzeilen bestimmten, sind lange vorbei. Die Hauptstadt Belfast hat mit dem grandiosen Museum Titanic Belfast einen Publikumsmagneten geschaffen, und Fans der Kultserie Game of Thrones können zu zahlreichen Drehorten entlang der spektakulären Küste pilgern. Outdoor-Fans kommen rund um das UNESCO-Welterbe Giant’s Causeway sowieso auf ihre Kosten. Hier nehme ich dich mit auf einen Roadtrip Nordirland zu allen Höhepunkten der traumhaft schönen Causeway Coastal Road.

Planung deines Roadtrips Nordirland

Wie viel Zeit für den Roadtrip Nordirland einplanen?

Fast zwei Tage brauchst du schon fast für An- und Abreise, wenn du nicht direkt nach Belfast fliegst. Wenn du eine Urlaubswoche einplanst, bleiben ganze fünf Tage vor Ort. Das ist nicht üppig, aber machbar. Ich war zwei Nächte in Belfast, je eine Nacht in Ballycastle und Bushmills und eine Nacht in Londonderry/Derry. Im Anschluss habe ich mir noch zwei Übernachtungen in Dublin gegönnt. Eine zusätzliche Nacht in Belfast und eine weitere Nacht unterwegs wären toll gewesen. Aber so gibt es Gründe zum Wiederkommen.

Der richtige Mietwagen: Unverzichtbar für deinen Roadtrip ist der richtige Mietwagen. Bevor ich buche, scanne ich erstmal ein Vergleichsportal wie Check24*.

Beste Reisezeit für Nordirland

Ich war Anfang Mai unterwegs und hatte das bestmögliche Wetter. Kein Tropfen Regen und Sonne satt. Glück gehabt! Regenzeug gehört auf dem Roadtrip Nordirland immer ins Gepäck, schließlich ist die Region nicht zufällig so grün. Im Hochsommer ist es nicht zwangsläufig wärmer als im Frühjahr, aber definitiv voller. September und Oktober sind mild und oft beständiger als das Frühjahr. Aber November teilst du den Causeway mit deutlich weniger Menschen, aber die Tage sind auch deutlich kürzer.

Belfast – Heimat der Titanic

Zwei riesige Kräne in Knallgelb – liebevoll Samson und Goliath genannt – prägen die Silhouette der nordirischen Hauptstadt bis heute und erinnern an die glorreichen Zeiten, als man hier die stolzesten Schiffe des britischen Empire baute. Dort wo einst der legendäre Ozeandampfer Titanic vom Stapel lief, der 1912 auf seiner Jungfernfahrt einen Eisberg rammte und wie wohl kaum ein anderes Schiff fortan die Fantasie beflügelte, entstand zum 100. Jahrestag seines Untergangs ein Museum von Weltrang: Titanic Belfast, das von außen je nach Perspektive an einen Schiffsrumpf oder einen Eisberg erinnert. Es nimmt Besucher multimedial mit auf eine Reise durch die Stadtgeschichte und die Geschichte der Titanic im Besonderen.


Was es sonst noch in Belfast zu entdecken gibt – das ganz nebenbei ein großartiges Ziel für einen Städtetrip ist, verrate ich in meinem Artikel zu Sehenswürdigkeiten in Belfast. An zwei Tagen kannst du in der Stadt schon viel entdecken. Game-of-Thrones-Fans sollten einen weiteren Tag für die Attraktionen in der Umgebung einplanen. Castle Ward bei Strangford ist ein Herrenhaus mit wunderbarem Garten aus dem 18. Jahrhundert, das als Kulisse für die Burg Winterfell, Sitz der Familie Stark, diente. Linnen Mill Studios ermöglichen diesen Blick hinter die Kulissen mit Original-Sets, Kostümen, Requisiten und Kulissen.

Etappe Belfast – Ballycastle

The Gobbins Cliff Walk

Von der spektakulären Wanderung entlang der Felsküste – durch Tunnel, über Brücken und Treppen – hatte ich viel gelesen, deshalb stand der Gobbins Cliff Walk ganz oben auf meiner To-do-Liste. Aber es sollte nicht sein: Wegen eines Steinschlags kurz vor meiner Reise war der Weg für ein paar Monate gesperrt. Jammerschade! Wenn du mehr Glück hast, solltest du bedenken, dass die Wanderung nur geführt möglich ist und du dich rechtzeitig anmelden solltest. Außerdem solltest du reichlich Zeit einplanen und eventuell in der Nähe eine zusätzliche Nacht verbringen. So blieb mir an diesem Tag mehr Zeit für die weiteren Stationen in der Umgebung.

Gobbins Cliff Walk, Islandmagee; Öffnungszeiten Besucherzentrum täglich 8.30–17 Uhr; Website

Carrickfergus Castle

Stolz und schön thront die Normannenburg Carrickfergus Castle seit 1177 an der Küste. Du kannst sie natürlich besichtigen und wenn du morgens früh oder kurz vor Schließung kommst, erspähst du vielleicht eines der mindestens sechs nachgewiesenen Burggespenster. Ja, es gibt sie wirklich! Die Angestellten öffnen morgens nie ohne Begleitung die Türen zu den Räumen und ein Beweisfotos mit Geistern wurde mir vorgelegt.

Carrickfergus Castle, Marine Highway Carrickfergus, Website

Roadtrip Nordirland: ein Hafen mit ein paar kleinen Booten, dahinter die Normannenburg Carrckfergus
Roadtrip Nordirland: Carrickfergus Castle hinter dem hübschen kleinen Hafen

Weil der Gobbins Cliff Path ausfiel, habe ich mich auf den Weg nach Whitehead gemacht. Der nette Küstenort mit bunten viktorianischen Häusern ist Ausgangspunkt zu einem Spaziergang entlang der Küste zum Leuchtturm. Unterwegs gibt’s jede Menge Seevögel zu entdecken.

Ein Badeort am Meer mit vielen bunten Häusern an der Uferpromenade
Nordirland Roadtrip: Die bunten Häuser von Whitehead

Glens of Antrim

Die Glens of Antrim sind neun von der Küste landeinwärts führende Täler, die während der Eiszeit erstanden. Schön sind sie alle, besonders beliebt ist jedoch Glenariff mit dem Glenariff Forest Park, den Wanderweg durch den Wald und zu Wasserfällen durchziehen. Für den Abstecher fehlte mir die Zeit, denn ich blieb in Glenarm, dem ersten der neun Täler, länger als geplant hängen.

Grüne Landschaft mit grauen Felsen und gelb blühenden Ginsterbüschen
Roadtrip Nordirland: Landschaft in den Glenn of Antrim mit blühendem Ginster

Glenarm Castle Gardens

In Glenarm liegt nämlich ein Herrenhaus mit Garten. Und das eine wie das andere sind ganz mein Ding. Wenn es außerdem noch einen Tearoom gibt, bin ich hin und weg. Das Herrenhaus Glenarm Castle bewohnen die Earls of Antrim seit mehr als 400 Jahren, und im Rahmen von Führungen kannst du es an einigen Tagen im Monat besichtigen. Die Glenarm Castle Gardens sind ein Walled Garden, in dem ursprünglich Obst und Gemüse für die Familie wuchsen. Heute ein Gartenparadies mit mehreren Zimmern, die alle ihren eigenen Charakter haben. Dass ich ausgerechnet am Wochenende des Tulpenfestivals vor Ort war, war eine besondere Überraschung.

Glenarm Castle, Glenarm; Öffnungszeiten täglich 10–17 Uhr; Website

Übernachtungstipp: Du kannst auf dem Gelände von Glenarm auch übernachten. Magst du Glamping? Dann werden dir die Glenarm Castle Ocean View Pods* gefallen.

Carnlough 

In Carnlough verbrachte ich auf der Durchreise ein gutes Stündchen. Der Ort ist klein, aber fein mit dem fotogenen Hafen, im dem ein paar Boote schaukeln. Außerdem gibt es gleich zwei richtig gute Eisdielen: Morelli’s und Maud’s Ice Cream. Also: Eis holen, auf die Mauer hinter dem Hafen steigen und den Ausblick genießen.

Kleiner Hafen, in dem kleine Boote schaukeln. Gesäumt von einer grauen Mauer.
Roadtrip Nordirland: der wunderhübsche kleine Hafen von Carnlough 

Cushendun 

Cushendun erinnert ein bisschen an ein Dorf in Cornwall. Nicht zufällig: 1912 ließ Baron Cushendun einen Dorfplatz mit sieben Häusern im kornischen Stil bauen, um seiner in Cornwall geborenen Frau eine Freude zu machen. Nach Mauds Tod im Jahr 1925 entwarf Ellis zu ihrem Gedenken eine Reihe von weiß getünchten, malerischen Cottages. In die Häuser sind inzwischen Läden für Kunsthandwerk und Teestuben eingezogen, die Cushendun zu einem netten Urlaubsort machen. Zumal der Strand lang und feinsandig ist.

Torr Head Road

Ein unbedingt lohnender Umweg von der Hauptroute zwischen Cushendun und Ballycastle ist die Torr Head Road, eine schmale Panoramastraße, die sich in unzähligen Kurven zum Torr Head schlängeltAn der felsigen Landzunge ist Schottland in Sichtweite. Du hast Blick auf die irische Insel Rathlin und auf den schottischen Mull of Kintyre. Dort lebte Paul McCartney nach der Trennung von den Beatles und widmete dem Kap 1977 einen Song.

Grüne Landschaft mit weißen Häusern in einer Bucht
Landschaft entlang der Torr Head Road
Wiesen, auf denen Schafe weiden, führen zu einer Erhebung mit einem Gebäude. Dahinter das Meer und am Horizont Schottland.
Torr Head mit Blick auf Schottland

Ballycastle 

Ballycastle, die „Stadt der Burg“, ist ein netter kleiner Urlaubsort. Ich habe eine Nacht dort verbracht, aber zunächst vorm Ortseingang einen Stopp eingelegt, um die Ruinen des Franziskanerklosters Bonamargy Friary aus dem 15. Jahrhundert zu erkunden. Zu sehen gibt es nur Grundmauern der einstigen Klosterkirche und etliche windschiefe Grabsteine. Und dennoch: ein verwunschener Ort mit einer besonderen Aura.


Nach dem Check-in im Hotel bin ich am langen Strand spazieren gegangen, wo im Frühjahr noch nicht viel los war. Vom Hafen in Ballycastle verkehren jedoch die Fähren nach Rathlin, zur einzigen bewohnten Insel Nordirlands. Dort kannst du Fahrräder ausleihen und Robben und Papageitaucher beobachten. Allerdings solltest du die Zeit für eine Übernachtung haben, damit sich der Ausflug lohnt. Im Sommer fahren auch Fähren zum schottischen Mull of Kintyre.


Den Strand überspannt eine Skulptur, die an die Legende der vier Kinder von Lir erzählt, die von ihrer Stiefmutter in Schwäne verwandelt wurden und 900 Jahre lang in Tiergestalt auf verschiedenen Seen und Flüssen Irlands leben müssen, bevor sie Erlösung finden.

Kulinarischer Tipp: Zum Abschluss des Abends habe ich mich in die Schlange vorm Fish-and-Chips-Laden Morton’s eingereiht, mir ein nettes Plätzchen im Hafen gesucht und mein Essen erfolgreich gegen die ebenfalls hungrigen Möwen verteidigt. Köstlich war’s!

Menschenschlange vor einem Fish-and-Chips-Lokal
Ballycastle: Schlage stehen für Fish & Chips

Etappe Ballycastle – Bushmills

Carrick-a-Rede

Fischer hangelten sich lange über eine Seilbrücke zur Insel Carrick-a-Rede, um ihre Lachsnetze zu kontrollieren. Längst gibt es keine Lachse mehr. Stattdessen übernahm der National Trust den naturschönen Ort und ließ eine doppelte, von Hand geführte Hängebrücke über die 30 Meter tiefe und 20 Meter breite Schlucht bauen. Der Weg über die Brücke ist ein bisschen wackelig, aber nie beängstigend und die Blicke auf die Küste sind traumhaft. Heute kreischen und flattern hier Seevögel um die Wette. Für mich ein ganz großes Nordirland-Highlight. Und das Schönste war, dass ich den Ort morgens gleich nach der Öffnung nur mit wenigen Menschen teilen musste.

Carrick-a-Rede, 119a Whitepark Road, Ballintoy; Öffnungszeiten täglich 9–18 Uhr; Website

Roadtrip Nordirland: Traumhafte Küstenlandschaft mit vorgelagerten Felsinseln
Roadtrip Nordirland: Hängebrücke auf die Felsinsel Carric-a-Rede
Küstenlandschaft mit der vorgelagerten Felsinsel Carrick-a-Rede

Ballintoy Harbour

Ballintoy Harbour liegt am Ender einer langen, schmalen, steilen und kurvigen Straße. Glücklicherweise war ich sehr früh am Morgen unterwegs und hatte keinen Gegenverkehr. Uff! Der kleine Hafen, der sich in eine Bucht schmiegt, gefiel auch den Location Scouts von Game of Thrones. Hier spielen einige der Szenen auf den Eiseninseln. Ob sich allein wegen des Hafens die Fahrt gelohnt hätte, weiß ich nicht. Aber die Küste selbst ist auch ein Träumchen und lädt zum Klettern, zum Sitzen und zum Kaffee trinken ein.

Kleiner Hafen mit historischen Gebäuden
Ballintoy Harbour – Drehort für Game of Thrones

Wanderung zum Giants Causeway

Die Küstenwanderung zum Giant’s Causeway bietet eine sanfte und gleichzeitig spektakuläre Annäherung ans Naturwunder. Am besten parkst du am Besucherzentrum Giant’s Causeway (Parkgebühr) und nimmst den Bus 402, der dich in rund 10 Minuten nach Dunseverick Castle zum Ausgangspunkt der Wanderung bringt. Von der Normannenburg auf einem Felssporn blieben wenige Mauern, aber hier beginnt eine der großartigsten Wanderungen in Nordirland: Rund acht Kilometer führt sie – immer leicht auf und ab – entlang der Steilküste zum UNESCO-Welterbe Giant’s Causeway. Eine langsame Einstimmung mit immer wieder grandiosen Ausblicken. Achtung: Bei starkem Wind ist die Wanderung extrem gefährlich! Und weil es nach Regenfällen rutschig ist, sind Schuhe mit gutem Profil ein Muss.

Wandertipp: Besonders viel Spaß macht die Wanderung mit einem Wanderführer, der jede Menge Legenden sowie Geschichte und Geologie der spektakulären Küste kennen. Buchung der Wanderung (unbezahlte Werbung).

Bucht mit zahlreichen Felsinselchen und einem weißen Gebäude
Blick auf die Causeway Coast mit Felsen und Ginsterbüschen
Szenen der Wanderung von Dunluce Castle zum Giant’s Causeway

Nach rund drei Stunden lag das Naturwunder vor mir: 40.000 Basaltsäulen, die sich in den Atlantik schieben. Sie zeugen von vulkanischen Aktivitäten vor Millionen Jahren, behaupten die Geologen. Guide Gavin wusste es besser: „Der Riese Finn McCool pflasterte hier einen Weg übers Meer nach Schottland, um seinen schottischen Rivalen zu besiegen.“ Eine wilde Gegend, die sich mitten ins Herz bohrt – vor allem, wenn du frühmorgens oder kurz vor Schließung eintriffst, wenn die Reisebusse noch nicht da oder schon wieder abgereist sind. Deshalb übernachtest du am besten in der Nähe.

Basaltsäulen von oben vor einem grün überwachsenen Felshügel
rosafarbene Blüten vor schwarzen Basaltsäulen
Panorama mit schwarzen Basaltäsulen und grünen Hügeln vor dem Meer
Roadtrip Nordirland: UNESCO-Welterbe Giant’s Causeway

Beeindruckend ist übrigens schon das Visitor Centre des National Trust (die Denkmalsschutzorganisation, unter deren Schutz unzählige Orte im Königreich stehen), das das Motiv der Basaltsäulen architektonisch aufnimmt. Innen eine tolle Ausstellung und ein richtig guter Souvenir Shop.

Giant’s Causeway, 60 Causeway Road, Bushmills; Öffnungszeiten: 9–18 Uhr; Website

Besucherzentrum am Giant's Causeway, das an Basaltsäulen erinnert. Dahinter das Causeway Hotel.
Besucherzentrum am Giant’s Causeway, das an Basaltsäulen erinnert

Old Bushmills Distillery

Ich bin keine Whisky-Trinkerin, aber habe ein Faible für historische Destillerien. Darum habe ich natürlich eine Tour mit Tasting in der Old Bushmills Destillery, der ältesten lizensierten Whiskey-Destillerie der Welt, eingeplant. Wie praktisch, dass ich im Ort Bushmills übernachtet habe und mich nicht mehr ans Steuer setzen musste. Weil die Touren sehr beliebt sind, solltest du unbedingt rechtzeitig vorbuchen.

Old Bushmills Distillery, 2 Distillery Road, Bushmills; Website

Kulinarischer Tipp: Nach einem langen Tag unterwegs hatte ich keine Lust mehr auf Restaurantsuche und bin im Bushmills Inn eingekehrt, wo ich auch übernachtet habe. Ein Volltreffer! Das Essen war von der Vorspeise bis zum Dessert vorzüglich.

Übernachten an der Causeway Coast

  • Ein Strandhotel mit Stil: »Harbourview Hotel*« im zauberhaften Hafenort Carnlough (20 Harbour Road).
  • Eine sympathisch-familiäre und bezahlbare Unterkunft zwischen Glenariff Forest und Küste: »Lurig View B&B Glenariffe (38 Glen RoadGlengariff).
  • Die Zimmer sind schlicht, aber tadellos. Der besondere Luxus des »Marine Hotel*« in Ballycastle ist aber definitiv der Meerblick (1-3 North Street).
  • Traumhaftes Ambiente in einem historischen Gasthof mit preisgekröntem Restaurant bietet das Bushmills Inn* (9 Dunluce Road) im gleichnamigen Ort.
Historisches Inn mit Tischen und Stühlen im Innenhof
  • Spektakuläre Lage und Historiencharme bietet das »Causeway Hotel (40 Causeway Road) direkt am Giant’s Causeway. Der Eintritt zum Naturmonument ist im Zimmerpreis inklusive, doch vor allem kannst du es vor und nach den Besuchern von außerhalb besuchen.
historisches Hotel in Weiß
  • Eine sympathisch-familiäre Unterkunft im Badeort Portstewart: »Port 56*« (56 Coleraine Road), https://accommodationportstewart.com

Etappe Bushmills – Derry-Lononderry

Dark Hedges

Die Allee, die als Kings Road in Game of Thrones für ein paar Sekunden auftaucht, ist längst eine gehypte Sehenswürdigkeit. Sie liegt nur 15 Minuten von Bushmills entfernt, deshalb bis ich schon vor dem Frühstück vorbeigefahren, um noch Fotos ohne Menschenmassen zu machen. Einige der Bäume fielen vor Jahren einem Sturm zum Opfer. Aus ihrem Holz schnitze man zehn Doors of Thrones, die über Nordirland verteilt zu sehen sind (zum Beispiel in Ballygally Castle).

Allee mit verkrüppelten Bäumen
Dark Hedges – bekannt aus Game of Thrones
Geschnitzter Löwe als Tiel einer Tür
Door of Thrones im Ballygally Castle Hotel

Mussenden Temple

Sehenswert auch der Mussenden Temple in der Nähe der Küstenstadt Castlerock, der auf einer mehr als 36 Meter hohen Klippe über dem Atlantik thront. Er diente als Bibliothek eines Herrensitzes, der heute ein lost place ist.

Walled City Derry–Londonderry

Heißt die Stadt jetzt eigentlich Derry oder Londonderry? Sowohl als auch! Derry ist die Stadt für die Iren, Londonderry für die Briten. Auch wenn’s kompliziert ist, der Doppelname ist politisch korrekt. 

Bogside

Das mehrheitlich katholische Viertel Bogside war während der troubles Brennpunkt der Ereignisse: Hier kam es 1969 zur Battle of the Bogside und 1972 zum Bloody Sunday. Hintergründe liefern
die Ausstellungen in zwei Museen (Museum of Free Derry und Peacemakers Museum). An die Jahrzehnte des Nordirlandkonflikts erinnern aber auch die Free Derry Corner – eine Hauswand, die den Eingang zum Viertel markiert und die seit 1969 die Aufschrift „You are now entering Free Derry“ trägt. Beeindruckend sind auch die zwölf großformatigen Murals in den Straßen ringsum, die Szenen des Konflikts zeigen.

  • Peacemakers Museum, 128 Lecky Road; Website
  • Museum of Free Derry, 55 Glenfada Park; Website

Innerhalb der Stadtmauern

Ein Schmuckstück ist die begehbare Stadtmauer, die sich mit einem breiten Spazierweg rund um die Innenstadt windet. Innerhalb der Mauern sind die Saint Columb’s Cathedral und die Guildhall mit ihren farbenfrohen Fenstern sehenswert.

Peace Bridge und Ebrington Quarter

Seit 2011 überspannt die schneeweiße Peace Bridge in elegantem Bogen den Fluss Foyle und verbindet das traditionell katholische mit dem protestantischen Ufer. Das verlassene Kasernengelände am Ostufer erfuhr eine spannende Transformation: Rund um eine Plaza liegen nun ein Hotel, Bars und Restaurants.

Street Art

Wie in Belfast gibt es neben den politischen Murals aus der Zeit des Nordirlandkonflikts auch aktuelle Motive, die hier wie dort oft im Rahmen des Street Art Festivals entstehen. Eins zeigt die Protagonisten der Netflix-Serie Derry Girls, die zur Zeit der troubles spielt, und nicht nur in Nordirland sehr erfolgreich ist. Du findest es an der Seite von Badger’s Bar and Restaurant in der Orchard Street.

Mural, das vier junge Frauen und einen jungen Mann zeigt
Mural, das die Derry Girls aus der gleichnamigen Serie porträtiert

Mein Favorit war das extrem hohe Wandgemälde des amerikanischen Künstlers Jerks (2024) am North West Regional College, das die Flugpionierin Amelia Earhart zeigt. Sie flog 1932 als erste Frau allein über den Atlantik – zu einer Zeit, als nur wenige Frauen Auto fahren konnten. Earhart startete in Neufundland/Kanada und landete nach 15-stündigem Flug relativ zufällig in Derry, weil ein Unwetter die geplante Landung in Paris unmöglich machte.

Industrieviertel mit einem Mural, das die Fliegerin Amelia Earhart zeigt
Derry-Londonderry: neues Mural, das die Fliegerin Amelia Earhart zeigt

Schlemmen in Derry-Londonderry

  • Stitch and Weave, 40 Ebrington Square.
  • Walled City Brewery, 70 Ebrington Square. Gute Küche und spannende Bierkreationen.
Restaurant in historischem Gebäude mit Sitzplätzen davor
  • Pyke ‘N’ Pommes, 53-55 Strand Road. tolles Streetfood in einem alten Bus. Unbedingt die Fisch-Tacos probieren!
Bunt angemalter Doppeldecker-Bus, heute Restaurant
  • Mein Tipp: Eine Food Tour bietet Einblick in die neue kreative Küche der Stadt. Inklusive sind viele Kostproben in 6–7 unterschiedlichen Lokalen und Gespräche mit Produzenten. Zur Buchung (unbezahlte Werbung).

Übernachten in Derry-Londonderry

  • Die Nacht im »The Ebrington Hotel*« (Ebrington Square) habe ich sehr genossen. Tolles Ambiente in perfekter Lage an der Peace Bridge.
  • Wie beim Landadel wohnen: »Redgate House Bed & Breakfast« liegt zwar 3 Kilometer außerhalb der Stadt, ist dafür ruhig, familiär und bietet faire Preise.

Infos zur Reise entlang der Causeway Coast

Anreise Von Frankfurt aus gibt es Direktflüge nach Belfast, aus München leider nicht. Mit KLM kannst du über Amsterdam von mehreren deutschen Flughäfen nach Belfast fliegen. Weil ich eigentlich nur ein paar Tage in der Republik Irland unterwegs sein wollte, buchte ich den Flug nach Dublin. Der Belfast City Airport. Perfekt sit natürlich Belfast als Ausgangspunkt, weil der Belfast City Airport sehr überschaubar und entsprechend entspannt ist.

Einreise EU-Bürger müssen für die Einreise nach Nordirland, das Teil des Vereinigten Königreich ist und im Gegensatz zur Republik Irland nicht zur EU gehört, einen Reisepass vorlegen können. Außerdem muss eine Einreisegenehmigung (ETA) beantragt werden, die derzeit (Mai 2025) € 19,95 kostet und über die App UK Eta beantragt werden kann. 

Geld In Nordirland zahlst du mit GBP (1 GBP = 1,18 Euro, Mai 2025).

Kommunikation Die Amtssprachen sind Englisch, das von allen Nordiren gesprochen wird, sowie Irisch und die Minderheitensprache Ulster Scots. Es gibt, obwohl Nordirland nicht zur EU gehört, keine Roaming-Gebühren bei Internetnutzung. WLAN ist fast überall verfügbar. 

Unterwegs in Nordirland Der Bus bringt dich von Belfast International ins Stadtzentrum (GBP 9), wenn du dort nicht gleich einen Mietwagen entgegennimmst. Die Innenstädte von Belfast und Derry/Londonderry kannst du zu Fuß entdecken. Für weitere Strecken nimmst du ein Taxi (GBP 2,20/Kilometer) oder den Linienbus (GBP 2,30). Für die Erkundung der irischen Küste ist ein Mietwagen ideal. Machbar, aber deutlich unflexibler sind Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Fernbusse in Kombination mit der Bahn), die die wichtigsten Orte verbinden, aber kaum Schlenker erlauben. 

Achtung: Nordirland gehört zu Großbritannien und es herrscht Linksverkehr. Für viele ein Grund, die britischen Inseln zu meiden. Ich bin alles andere als eine begeisterte Autofahrerin, aber an den Linksverkehr hatte ich mich auf meiner ersten Reise ins Königreich schnell gewöhnt. Trickreicher sind die mehrspurigen Kreisverkehre (Roundabouts). Hier gibt es eine kleine Einführung zum Linksverkehr. Tipp: einen Wagen mit Automatikschaltung buchen, das erspart das ungewohnt Schalten mit der linken Hand.

Essen & Trinken Der Tag beginnt in Nordirland deftig mit dem traditionellen Ulster Fry, einem reichhaltigen Frühstück mit Würstchen, Black Pudding (Blutwurst), Speck, Bohnen und Eiern. Auch in Restaurant dominieren traditionelle Klassiker der britisch-irischen Küche die Speisekarten: Neben Steaks liebt man Burger sowie Fish & Chips, die Vielfalt an Meeresfrüchten ist anders als an den Küsten Schottlands oder Englands bescheiden. Die Ausnahme: Spezialität in London-Derry sind Austern, die vor der Küste gezüchtet werden. Mehr kulinarische Abwechslung bieten die Städte mit zahlreichen Ethno-Restaurants. Süßspeisen, die du probieren solltest, sind britische Klassiker wie Sticky Toffee Pudding, die so köstlich wie gehaltvoll sind. Aber auch Spezialitäten aus dem Backofen wie Irish Apple Pie mit Eiscreme sind eine Sünde wert.  

Ein festlich gedeckter Tisch mit einer Nachspeise
Fine Dining im Bushmills inn

Neben dem dunkel-würzigen Guinness, das man auch im Norden Irlands liebt, gibt es auch lokale Lager-Biere und seit ein paar Jahren eine boomende Craft-Beer-Szene in den Städten. Eine Alternative zum teuren Wein ist Cider aus Äpfeln und anderen heimischen Früchten.

Mural in Belfast zeigt ein Guinness-Glas, aus dem Salvador Dalí herausschaut
Mural in Belfast zeigt ein Guinness-Glas, aus dem Salvador Dalí herausschaut

Unterkunft In Belfast gibt es ein breites Angebot an Unterkünften: Neben internationalen Hotels findest du auch eine gute Auswahl an Boutiquehotels mit oder ohne Historiencharme, Ferienwohnungen und Hostels. Auch in Londonderry ist das Angebot vielfältig, in kleinen Orten entlang der Küste oder im Hinterland deutlich bescheidener. Hotels und auch B&Bs in attraktiver Lage in den Strandorten haben ihren Preis. Günstiger übernachtest du im Hinterland. Eine frühzeitige Buchung ist auf jeden Fall ratsam.

Four Poster Bed im Bushmills Inn
Four Poster Bed im Bushmills Inn

Reiseführer

  • »Irland. Mit Nordirland«, Reise Know-How Verlag2024, € 24,90
  • »Belfast«, Reise Know-How Verlag, 2024, € 15,95

Offenlegung: Ich habe Belfast und Nordirland im Rahmen einer Pressereise besucht. Es ist kein Geld geflossen, ich war völlig frei in der Berichterstattung und empfehle grundsätzlich nur, was mir gefällt.

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