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Sri Lankas coole Hauptstadt: Sehenswürdigkeiten in Colombo

Nicht verpassen in Colombo: Blick auf das Alte Parlament und die Bauten der Moderne

Viele Reisende in Sri Lanka lassen die Hauptstadt Colombo links liegen. Schade. Es gibt viel zu entdecken! Buddhistische Tempel und Hindutempel liegen neben Moscheen und Kirchen, Bauten aus der Kolonialzeit neben den Wolkenkratzern internationaler Stararchitekten, Szenecafés neben Garküchen. Eine Liebeserklärung an eine Stadt, die es nie in die Top Ten der schönsten Städte der Welt schaffen wird, aber dennoch – oder gerade deshalb – einen Besuch lohnt.

Hier erfährst du, wie ein perfekter Tag in Colombo aussehen könnte und welche Sehenswürdigkeiten in Colombo wirklich lohnen. Die Zugabe: Mount Lavinia, ein Ausflugsziel am Indischen Ozean, und Tipps für die besten Fotospots und die Top-Adresse für Tea Time und Sundowner.

Ein perfekter Tag in Colombo zwischen Kolonialflair und Rooftop-Bar

Hier nehme ich dich mit auf eine kleine Citytour – Colombo an einem Tag. Sie führt durchs Regierungsviertel aus britischer Zeit – Colombo Fort –, durchs Händlerviertel Pettah, wo noch das alte Asien lebt, durchs elegante Wohnviertel Cinnamon Gardens, an den Beira Lake mit Blick auf die neuen Architekturikonen der Stadt und schließlich ans Meer, zum Galle Face Green. Dort kannst du den Tag mit Teatime oder Sundowner im Kolonialhotel Galle Face ausklingen lassen.

Sehenswürdigkeiten in Colombo: Spaziergang durchs koloniale Colombo Fort

Zwei Kanonen erinnern an das eigentliche Fort – die alte Festung, die längst abgetragen ist. Heute steht Fort für ein Stadtviertel, das immer noch “very british“ wirkt. Stadtplaner und Architekten aus dem Königreich schufen eine repräsentative britische Stadt in den Tropen mit breiten Boulevards und viktorianischen Prachtbauten – mal schneeweiß und verspielt im Zuckerbäckerstil, mal zur Erinnerung an die ferne Heimat aus rotem Backstein. Colombo Fort war in erster Linie Regierungsviertel, aber auch öffentliche Gebäude wie Kaufhäuser und Hotels gab es hier.


Zu den Landmarken zählt heute noch der 1857 erbaute Clock Tower an der Chatham Street, den man als Leuchtturm erbaute. Hier kannst du deinen Spaziergang durch das Kolonialviertel beginnen. Dahinter kratzen Bauten der Moderne wie die Bank of Ceylon und die Doppeltürme des World Trade Centers an den Wolken. Um die Ecke vom Uhrturm liegt, in einem Garten versteckt, das President’s House – früher Stadtresidenz des britischen Gouverneurs, heute die offizielle Residenz des Premierministers. Nach der Unabhängigkeit des Landes 1948 blieb Colombo Hauptstadt – allerdings liegt der Regierungssitz seit 1982 aus Sicherheitsgründen in Sri Jayawardenepura, südöstlich der Stadt.

Nicht verpassen in Colombo: das koloniale Kaufhaus Cargill's im Fort-Viertel
Nicht verpassen in Colombo: das koloniale Kaufhaus Cargill’s im Fort-Viertel

Wenn du geradeaus weiterläufst, passierst du das Außenministerium und ein Gebäude der
Versicherungsgesellschaft Llloyd’s. Unterwegs immer mal wieder einen Blick auf die Fassaden werfen, dort versteckt sich manches nette Detail. An der York Street liegt im Streifenmuster Cargill’s, in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Luxuskaufhaus der Stadt, in dem die britischen Damen der Gesellschaft Seidenstoffe, Parfum und mehr kaufen konnten, um sich das Leben in den Tropen ein bisschen angenehmer zu gestalten.

Wenn du an der Kreuzung links läufst, steuerst du direkt auf den Hafen zu. Er ist gesperrt für Besucher, aber du kannst aus dem Restaurant des kolonialen Grand Oriental Hotels einen Blick erhaschen. Es ist (noch) nicht luxussaniert, obwohl hier manche Berühmtheit logierte wie Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse oder der Vater von Winnetou und Old Shatterhand – Karl May.


Ruhepausen gehören unbedingt zum perfekten Tag in Colombo: Deshalb steuerst du jetzt das Dutch Hospital an, wo du bei einem Tee entspannen kannst. In die Räumlichkeiten des alten Krankenhauses aus holländischer Zeit zogen trendige Shops und Lokale ein – ideal für eine Ruhepause beim Stadtspaziergang. Abends ist das Restaurant im Innenhof eine angesagte Adresse: Im Ministry of Crab lässt sich Colombos Oberschicht das Seafood schmecken.

Tipp: Hier schnappst du dir ein Tuk Tuk, das ideale Gefährt, um die Stadt zu erkunden. Einige haben inzwischen Taxameter, dann solltest du darauf bestehen, dass es angeschaltet wird. Die offiziellen Fahrpreise sind sehr günstig. Bei Tuk Tuks ohne Taxameter unbedingt den Preis verhandeln, bevor es losgeht. Was üblich ist für bestimmte Strecken, erfragst du am besten im Hotel. Deine nächste Station ist das Pettah-Viertel.

Nicht verpassen in Colombo: eine Fahrt mit dem Tuk Tuk
Nicht verpassen in Colombo: eine Fahrt mit dem Tuk Tuk

Ein Häppchen Geschichte – Colombo zwischen gestern und heute

Arabische Händler ankerten bereits im 8. Jahrhundert auf ihren Reisen von den Gewürzinseln nach Europa im geschützten Naturhafen des heutigen Colombo. Noch heute leben einige ihrer Nachfahren im Basarviertel Pettah. Im frühen 16. Jahrhunderts erreichten die Portugiesen als erste Europäer Sri Lankas Küste, bauten zur Sicherung des Hafens ein Fort und kontrollierten von hier aus den einträglichen Gewürzhandel. Sie tauften die Stadt Kolamba – „Hafen“ auf Singhalesisch –, was die Briten später zu Colombo anglisierten. 1656 eroberten die Niederländer das portugiesische Fort und traten als Gewürzhändler das Erbe der Südeuropäer an. 

120 Jahre später folgten die Briten, die Colombo zum wichtigsten Hafen der Insel ausbauten und Sri Lanka 1802 zur Kronkolonie mit der Hauptstadt Colombo machten. Die Plantagenwirtschaft im Hinterland ermöglichte eifrige Handelsaktivitäten. Als 1869 der Suezkanal eröffnet wurde, nahm der Seehandel zwischen Europa und Asien richtig Fahrt auf. Colombo wurde wichtigste Anlaufstelle auf der Schifffahrtsroute und die Stadt bekam ein elegantes Gesicht. Der Hafen zählt heute wieder zu den wichtigsten Containerhäfen Asiens. Überhaupt: Colombo hat große Pläne, davon zeugen Baukräne, die in den Himmel ragen Baukräne und eine Baustelle im Meer. Direkt vorm Kolonialviertel Fort entsteht ein neues Finanzzentrum.

Nicht verpassen in Colombo: Blick auf das Alte Parlament und die Bauten der Moderne
Blick auf das Alte Parlament und die Bauten der Moderne

Für das besondere Flair der Stadt sorgt die koloniale Bausubstanz. Und von Kolonialperlen gibt es noch mehr als in den meisten anderen Metropolen Asiens. Der Grund dafür hat wenig mit Liebe zum historischen Bauerbe zu tun: Der Bürgerkrieg, der rund 25 Jahre lang in Sri Lanka wütete, sorgte einfach für leere Staatskassen. So wurden die Bauten der Briten nicht Opfer von Abrissbirnen. Heute weiß man sie wieder zu schätzen, denn sie geben Colombo Charme und Charakter. Nach und nach haben sie ein Facelift bekommen.

Sehenswürdigkeiten in Colombo: Spaziergang durchs Basarviertel Pettah

Händlergewirr, Garküchen und Heiligtümer der Muslime, Christen und Hindus – im alten Basarviertel Colombos kannst du mit allen Sinnen in den Orient eintauchen. Laut und farbenfroh, multikulturell und multireligiös präsentiert sich das Pettah-Viertel – die letzte Nische des alten Asien in Colombo und für viele Reisende das spannendste Stadtviertel in Colombo. Abgesehen von der Hauptstraße ist das Pettah übrigens ein Viertel für Fußgänger. Die buntbemalten Trucks, die die Waren anliefern, müssen außerhalb parken.


Sinngemäß bedeutet der Name „Pettah“, der sich vom tamilischen „pittai“ als auch vom singhalesischen „pita kotuwa“ ableitet, denn auch soviel wie „Siedlung außerhalb des Forts“. Den Eingang zum Basarviertel markiert unübersehbar der Khan Clock Tower zwischen Main Street, Front Street und Abdul Cader Road.

Männer ziehen schwer beladene Karren durch schmale Straßen und balancieren Körbe auf ihren Köpfen. Vor den Tea Shops stehen Arbeiter und Geschäftsleute für Roti – Brote – und Milchtee Schlange, während Hausfrauen an Gewürzsäcken schnuppern. Die Gerüche von Currymischungen, Räucherstäbchen und Abfall vereinen sich zu einer exotischen Melange im quirligen Händlerviertel. 

Ordnung im Chaos

Doch ist auch das Pettah-Viertel nach außen hin bunt und chaotisch – es kennt seine eigene Ordnung und Geschäfte mit ähnlichem Warenangebot konzentrieren sich in bestimmten Straßenzügen wie in mittelalterlichen Städten in Europa. So reihen sich in der 3rd Cross Street die Geschäfte der Stoffhändler aneinander, in denen sich Batik-Sarongs und Seiden-Saris stapeln. Hier wühlen sich Frauen, in der Regel grüppchenweise, durch die Stoffballen.

In der Seastreet dagegen blitzt und blinkt es aus den zahllosen Goldgeschäften. Und immer herrscht Betrieb, denn für viele Bewohner Colombos ersetzt Goldschmuck noch immer das Sparbuch oder das Aktiendepot.


Nicht versäumen solltest du einen Abstecher in die Gabo Lane, wo säckeweise geruchsstarke und nicht immer appetitlich aussehende Kräuter und Wurzeln auf Kunden warten. Tatsächlich kommen Ayurveda-Spezialisten aus allen Winkeln der Insel, um in der riesigen Auswahl von Zutaten für ayurvedische Arzneien zu stöbern und einzukaufen.


Auch Shops für Handybedarf oder für chemische Reinigungsmittel haben sich längst einen Platz inmitten traditioneller Waren erobert. Und natürlich sind auch exotische Früchte, Gemüse, Gewürze im Angebot – zum Beispiel auf dem Manning Market, einer überdachten Markthalle unweit des kolonialen Rathauses.


Tipp: Der Besuch des Pettah-Viertels lohnt sich unbedingt an Wochentagen, an Sonntagen ist es ausgestorben.

Wenn die strapazierten Sinne eine Ruhepause brauchen: das Dutch Period Museum (96 Prince Street, 9–17 Uhr) im Herzen des Pettah ist eine Oase der Ruhe. Die vier Flügel der ehemaligen niederländischen Kolonialresidenz umschließen einen idyllischen kleinen Garten. Und das Museum selbst erzählt anhand von Möbelstücken, Waffen und mehr Kolonialgeschichte. Ein weiteres geschichtsträchtiges Monument der Kolonialzeit: die Old Town Hall, wo Ratsherren der Stadt noch bis 1928 tagten. 

Heiligtümer vieler Religionen

Statt buddhistischen Dagobas reihen sich im Pettah vor allem Moscheen und Hindu-Tempel aneinander, denn wie eh und je liegt der Handel hier in den Händen der arabischstämmigen Moors und der hinduistischen Tamilen. Ein Eyecatcher ist die rot-weiß gestreifte, 1908 erbaute Jami-ul-alfar-Moschee in der 2nd Cross Street, in der vor allem beim Freitagsgebet viel Betrieb herrscht. Dem hinduistischen Kriegsgott Skanda sind der Old bzw. New Kathiresan Temple, beide in der Seastreet, geweiht. Hier riecht es schon von Weitem würzig nach Räucherwerk. Ein bisschen außerhalb des Pettah liegt Colombos ältestes – 1757 geweihtes –  christliches Gotteshaus, die niederländisch-reformierte Wolvendaal-Kirche, die allerdings meist verschlossen ist. 

Nach dem Streifzug durchs Pettah-Viertel steigst du wieder ins Tuk Tuk und lässt dich ins schicke Kolonialviertel Cinnamon Gardens chauffieren. Zeit für die Mittagspause.

Colombo von oben

Für alle, die Städte am liebsten von oben betrachten gibt es seit 2019 eine Top-Adresse: Der Colombo Lotus Tower ist das höchste freistehende Gebäude Südasiens und reckt sich stolze 368 Meter in den Himmel. Das neue Wahrzeichen der Stadt. In der Lotusblüte gibt es ein Konferenzzentrum, Shops, Hotels, ein Restaurant und natürlich eine Aussichtsplattform. Höher geht’s nicht in Colombo. Du kannst dir die Stadt vom Observation Desk von oben an schauen. Ich fand das Preis-Leistungs-Verhältnis schräg.

Nicht ganz so hoch, aber gemütlicher sind die Rooftopbars der Stadt, die sich in den letzten Jahren rasant vermehrten. Wenn dein Hotel im Zentrum liegt, ist hier eine wunderbare Adresse, die du zu Fuß erreichen kannst: die Sky Lounge liegt im kolonialen Kingsbury Hotel, direkt am Eingang zum Fort-Viertel mit Blick auf den Indischen Ozean. Eine Alternative zum Galle Face für den stimmungsvollen Abschluss des Tages.

Sehenswürdigkeiten in Colombo: per Tuk Tuk durch Cinnamon Gardens

Der weltberühmte Ceylon Zimt, der viele Currys aus Sri Lanka würzt, lockte die Europäer einst nach Ceylon, das heute Sri Lanka. In den »Zimtgärten« von Colombo gibt es schon lange keine Zimtplantagen mehr, aber der alte Kolonialname Cinnamon Hills schmückt das vornehme Viertel im Herzen der Stadt noch heute. Stattliche Regenbäume säumen die breiten Straßen mit ihren weißen Villen, in denen einst wohlhabende Gewürzhändler und Teebarone residierten. Heute liegen hier viele Botschaften. Und immer mehr angesagte Shops, Restaurants und Cafés wie das Seed Café (60, Horton Place), eine nette Lunch-Adresse.

Gestärkt kannst du weiter auf Sightseeing-Tour gehen. Im Herzen des Viertel liegt die schönste Grünanlage der Stadt, der Viharamahadevi-Park. Er verwandelt sich im April in ein Blütenmeer, wenn Ebenholz, Mahagoni und Rhododendron blühen. Am Wochenende tummeln sich hier viele junge Familien.

Ringsum liegen gleich mehrere Kolonialperlen: das Nationalmuseum, das unbedingt einen Besuch lohnt (s. Kasten), oder das klassizistische Rathaus, ein Prunkbau des 19. Jahrhunderts, der mit seiner mächtigen Kuppel an das Kapitol in Washington erinnert. Sehenswert auch die palastartige Devatagah-Moschee, die älteste Moschee der Stadt, im Zuckerbäckerstil, errichtet über dem Grab eines muslimischen Heiligen.

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Sehenswürdigkeiten in Colombo: Town Hall von Columbo

Nationalmuseum – Schätze der Vergangenheit

Ein Repräsentativbau ganz in Weiß am Rande des Viharamahadevi-Parks – eines der schönsten Zeugnisse des Kololnialstils in Colombo – birgt das wichtigste Museum des Landes mit zahlreichen Exponaten, die von der großen Geschichte des kleinen Landes zeugen.

Der britische Gouverneur William Henry Gregory eröffnete 1877 das Nationalmuseum (Sir Marcus Fernando Mawatha) und gab den Kunstschätzen des Landes eine würdige neue Heimat. In elegantem, wenn auch heute etwas verstaubtem Ambiente, illustrieren seither die kostbaren Exponate 2500 Jahre sri-lankische Geschichte. 

Im Mittelpunkt der Sammlung stehen Kunstwerke aus Anuradhapura und Pollonaruwa, den beiden alten Königsstädten im Kulturdreieck der Trockenzone, die von der Entwicklung der buddhistischen Kunst in Sri Lanka erzählen. 

Südöstlich des Parks liegen die seit 1956 nicht mehr genutzte Pferderennbahn, die Universität und die Independence Memorial Hall. Ein Geschenk Großbritanniens an die ehemalige Kolonie, das architektonisch Elemente der traditionellen Tempelarchitektur Sri Lankas aufnimmt. Es ist eine offene Säulenhalle, die in Reliefs und Malereien die Geschichte des Buddhismus auf der Insel erzählt. Eine nette Geste der Kolonialherren zum Abschied und eine Verneigung vor der Kultur der kleinen Insel. Vor der Halle flattert die Nationalflagge und eine Statue erinnert an Stephen Senanayake, den ersten Präsidenten des Landes.


Die Bandaranaike Memorial Conference Hall war ein Geschenk der Volksrepublik China. Das Reich der Mitte spendierte zu Beginn der 1970er-Jahre die Pläne, das Material und ein Drittel der Arbeiter. Das größte Ereignis in der Geschichte der Halle fand bereits 1976 statt: die Konferenz der Staatschefs der Blockfreien Staaten. Benannt ist die Halle nach dem populären Präsidenten Solomon Bandaranaike, an den ein integriertes Museum erinnert.

Die Familie Bandaranaike

Wie viele junge Intellektuelle seiner Zeit hatte der westlich erzogene Großgrundbesitzerssohn Solomon Bandaranaike in Oxford studiert, machte aber als Politiker eine radikale Kehrtwendung zum nationalistisch-buddhistischen Führer des Volkes. 1956 wurde er zum Premierminister gewählt und ersetzte die Amtssprache Englisch durch Singhalesisch. Dadurch stieß er mehr oder weniger bewusst die tamilische Minderheit vor den Kopf und legte den Grundstein zum ethnischen Konflikt, der letztlich zum 25 Jahre währenden Bürgerkrieg führte. 1959 wurde Bandaranaike ermordet. Seine Gattin Sirimavo wurde ein paar Jahre später erster weiblicher Premierminister weltweit. In den 1990er-Jahren steuerte Tochter Chandrika Kumaratunga für ein paar Jahre die Geschicke des Landes – einer der vielen asiatischen Familienclans, die über Generationen hinweg ein Land regieren.

Sehenswürdigkeiten in Colombo: Spaziergang am Beira Lake  

Du lässt dein Tuk Tuk den Beira Lake, einen künstlichen See mitten in der Stadt, ansteuern. In einer Seitengasse liegt der populäre buddhistische Gangaramaya-Tempel. Neben den üblichen Zutaten eines sri-lankischen-Heiligtums – Dagoba und Bodhi-Baum – findest du eine stattliche Sammlung von Buddha-Figuren aus unterschiedlichen buddhistischen Ländern und die Oldtimer-Sammlung eines Abtes. Außerdem lebt hier ein Tempelelefant, und während des Februar-Vollmonds steht der Tempel im Mittelpunkt einer prunkvollen Elefantenprozession.

Angegliedert ist die Ordinations- und Meditationshalle Seema Malaka, die direkt am Beira Lake liegt und auch architektonisch gefällt. Kein Wunder – der berühmteste sri-lankische Architekt, Geoffrey Bawa, lieferte die Entwürfe. Die offene hölzerne Halle, in der Mönche ordiniert werden, nimmt die traditionelle Architektur des Landes auf und ist umgeben von zahlreichen Buddha-Statuen aus mehreren buddhistischen Ländern Asiens. Aber auch Statuen der Hindu-Gottheiten Vishnu, Ganesha, Skanda und Aiynar sind zu sehen, die von der gegenseitigen Beeinflussung der beiden indischen Religionen zeugen.

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Sehenswürdigkeiten in Colombo: Kandy-Tänzer in der Meditationshalle Seema Malaka

Wenn du von hier aus ein Stück am See entlang läufst, liegt ein tolles Fotomotiv vor dir: Hinter der Meditationshalle Seema Malaka ragt das neue Colombo in den Himmel mit zwei Architekturikonen: im Hintergrund der Lotus Tower, der seit 2019 neues Wahrzeichen Colombos ist. Davor liegen bedrohlich schräg die Altair Towers von Moshe Safdie, dem israelisch-kanadischen Architekten, der auch das Holocaust-Museum in Jerusalem und Marina Sands Bay in Singapur baute.

Sri Lankas würzige Küche

Sehenswürdigkeiten in Colombo: Galle Face Green, ein Platz für alle Fälle         

Der ehemalige Parade- und Pferderennplatz Galle Face Green ist heute Naherholungsgebiet, wo die Einheimischen das Wochenende genießen. Nicht die schönste, aber die belebteste Grünfläche der Stadt – und zweifellos ein Platz mit Charakter, an dem du ins einheimische Leben eintauchen kannst. Hier lässt du dich treiben, wenn du am Wochenende in Colombo bist.


Zwischen Garküchen, in denen eifrig gebrutzelt wird, Luftballonverkäufern, verstohlen unter Regenschirmen flirtenden Liebespaaren und Kricket spielenden Jugendlichen flaniert hier halb Colombo am Indischen Ozean entlang. Auf dem Galle Face Green werden sportliche Erfolge, aber auch bedeutende Persönlichkeiten. So sprach Papst Franziskus 2015 hier zu einer halben Million sri-lankischer Katholiken und natürlich werden sportliche Erfolge des Kricket-Teams hier ausgiebig bejubelt. An Wochentagen ist es sehr viel ruhiger, dann läufst du am besten gleich weiter zum Galle Face Hotel.

Nicht verpassen in Colombo: Garküche am Galle Face Green
Nicht verpassen in Colombo: Sonntagabend am Galle Face Green
Sehenswürdigkeiten in Colombo: Abendstimmung am Galle Face

Am Südende des Parks liegt das Galle Face Hotel, wo sich Colombos Upper Class zum Sundowner auf der Terrasse und bei so manchem Event versammelt. Rund 75 Jahre nach Ende der Kolonialzeit ist bei der Jugend britisches Ambiente wieder angesagt.

Tea Time im Galle Face Hotel, einer Hotellegende

Im Jahr 2014 feierte das Galle Face, einst die feinste Hoteladresse östlich von Suez, seinen 150. Geburtstag. Und elegant ist die große alte Dame der Hotellerie wie eh und je. Kann es auch nicht den Komfort eines modernen Luxushotels bieten – in punkto Charme und Geschichte ist das Galle Face ohne Konkurrenz. Hollywoodstars wie Sir Alec Guiness und Politiker aus aller Welt schrieben sich ins Gästebuch. Ein Muss auch für Nicht-Hotelgäste: ein Sundowner auf der Terrasse, wenn die Sonne bei Meeresrauschen glutrot im Indischen Ozean versinkt. Oder der Afternoon Tea auf der Veranda.

Ausflug an den Strand: Mount Lavinia – eine schicke Adresse südlich von Colombo

Der zweitgrößte städtische Ballungsraum des Landes grenzt im Süden an Colombo, ist beliebte Wohnadresse und Ausflugsort am Wochenende.

Kolonialhotel Mount Lavinia

Weitab vom Großstadttrubel, direkt am einem langen Sandstrand, liegt eine weitere Hotelperle aus der Kolonialzeit. Das stilvolle Mount Lavinia Hotel war einst die Residenz des britischen Gouverneurs, der sich in eine bildschöne, aber nicht standesgemäße Tänzerin namens Lavinia verliebte.


Über einen Geheimgang, der heute noch im Hotel zu besichtigen ist, trafen sich die Liebenden zum Schäferstündchen. Längst trifft sich im einstigen kolonialen Liebesnest die Upper Class Colombos zum Sundowner mit Blick auf die Lichter der Metropole. Und als Hochzeits-Location ist das Mount Lavinia – kein Wunder angesichts seiner Geschichte – sowieso eine höchst populäre Adresse. 

Sehenswürdigkeiten in Colombo: Portier des Kolonialhotels Mount Lavinia
Portier des Kolonialhotels Mount Lavinia

Hagenbecks Tierpark in Dehivale

Den Namen der Schwesterstadt Dehivale verbindet man vor allem mit ihrem Zoo, der aus einer Tierfängerstation John Hagenbecks hervorging. Der Neffe des Hamburger Tierparkbesitzers Carl Hagenbeck transportierte seit 1881 Tiere für seinen Onkel und begleitete Zirkusaufführungen sowie die im 19. Jahrhundert populären Völkerschauen. In dieser Funktion kam er 1886 erstmals ins damalige Ceylon und verliebte sich unsterblich in das Land. Im ersten Weltkrieg musste er als Deutscher auf Bestreben der britischen Kolonialregierung das Land verlassen. 1927 kam er zurück, doch die Zeiten blieben schwierig. 1940 starb Hagenbeck in Colombo. Sein Lebenswerk, der Zoo von Dehiwale, ist bis heute beliebte Familienattraktion.

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  • Merian live! Elke Homburg, Sri Lanka, Gräfe und Unzer Verlag (Eigenwerbung)
  • Elke Homburg, Highlights Sri Lanka, Bruckmann Verlag (Eigenwerbung)
  • Michael Ondaatje, Es liegt in der Familie. Wunderbare Familiengeschichten des bekanntesten Autors aus Sri Lanka. Nur antiquarisch erhältlich.
  • Shyam Selvadurai, Funny Boy. Ein Roman, der zu Beginn des Bürgerkriegs spielt und die Ereignisse aus der Perspektive eines Teenagers erzählt. Sehr lesenswert, aber nur antiquarisch erhältlich.
  • Katharina von Base and Travel verrät Tipps für allein reisende Frauen in Sri Lanka.

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Hallo, ich bin Elke. Schon als kleines Mädchen immer mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs. Als Reisejournalistin, Reisebuchautorin und Reiseleiterin heute Berufsreisende. Mit viel Know-how zu Asien und Neuseeland, aber auch leidenschaftlich gern vor der Münchner Haustür – in Oberbayern oder im Allgäu – unterwegs. Am liebsten mit Wanderstiefeln oder mit dem Fahrrad. Auch wenn ich schon einiges von der Welt gesehen habe – die Entdeckerlust ist immer noch endlos. Wo ich mich aktuell herumtreibe, erfahrt ihr auf meinem Insta-Profil.

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