Zum ersten Mal war ich 2000 in Leipzig und habe Bauklötze gestaunt. Den Grauschleier hatte man nach der Wende nach und nach abgeschrubbt und so zeigte sich ein beeindruckendes Stadtensemble mit Architekturperlen aus Barock, Gründerzeit und Jugendstil. Ein weiterer Citytrip hat sich lange nicht ergeben, aber jetzt war höchste Zeit, zumal Leipzig immer wieder als das neue Berlin gehypt wird.
Anders als die Residenzstadt Dresden war Leipzig Handelsstadt – davon zeugen Messepaläste und Passagen, aber auch eindrucksvolle Industriegebäude, denen man nach der Wende neues Leben einhauchte. Aber neben Big Business gab es auch immer ein reiches Kulturleben und viele Geistesgrößen lebten in Leipzig. Musiker wie Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy oder Nationaldichter Johann Wolfgang von Goethe. Gebürtige Leipziger waren Richard Wagner, der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz oder Karl Liebknecht. Überall findest du Spuren der Geschichte und ich hatte manches Aha-Erlebnis. Hier sind meine Top 11 für dein Wochenende in Leipzig.
Inhaltsverzeichnis
Sehenswürdigkeiten in Leipzig
Meine Top 11 in Leipzig
#Kulturtempel rund um den Augustusplatz
Der Augustusplatz ist wahrlich imposant und mit seinen 40.000 m² einer der größten Stadtplätze Deutschlands. Ein perfekter Startpunkt für die Leipzig-Tour. Hier liegen ein paar schwergewichtige Kulturinstitutionen mit der Oper, dem Gewandhaus – Sitz des gleichnamigen Orchesters – und der Universität.
Das Gewandhaus, 1981 eingeweiht, wirkt von außen quadratisch, praktisch, gut. Keine Augenweide. Aber die Akustik muss großartig sein und das Haus eine würdige Heimat für das weltweit größte Sinfonieorchester der Welt. Und eines der renommiertesten, das sich einst im Zunfthaus der Tuchmacher gründete. Daher der Name. Spontan habe ich keine Konzertkarten mehr ergattert. Beim nächsten Leipzig-Besuch kümmere ich mich rechtzeitig um Tickets. Jenseits des beeindruckenden Mendebrunnens ein weiter Kulturtempel: die Oper, die seit 1960 den im Krieg zerstörten Vorgängerbau ersetzt.
An einer Seite des Augustusplatzes liegt das Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli –, erst 2017 eröffnet. Das Neue Augusteum, das neue Hauptgebäude der Uni, schließt sich südlich an. Die Leipziger Uni selbst ist natürlich viel älter. 1409 gegründet, ist sie eine der ältesten in Europa und nach der Uni Heidelberg die zweitälteste ohne Unterbrechung betriebene Universität Deutschlands. In Leipzig studierte manche Geistesgröße. Johann Wolfgang von Goethe versuchte sich hier – ziemlich erfolglos allerdings – an der Juristerei. Erfolgreicher waren 20 Nobelpreisträger von Robert Bosch bis Werner Heisenberg oder Ex-Kanzlerin Angela Merkel.
Ein weiterer imposanter Bau ist das City-Hochhaus mit seiner Aussichtsplattform. Von dort habe ich gegen Ende meines Citytrips Leipzig von oben angeschaut (siehe unten).
Leipzig mit Führung
Du möchtest Leipzig lieber auf einer geführten Tour kennenlernen? Es gibt tolle Angebote. Hier eine kleine Auswahl:
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#Zeitgeschichte an der Nikolaikirche
Wenn du vom Augustusplatz stadteinwärts läufst, kommst du an der Nikolaikirche vorbei. Die größte Kirche der Stadt war 1989 Schauplatz der Weltgeschichte. Die Friedensgebete, die hier in den 1980er-Jahren jeden Montag stattfanden, waren der Anfang vom Ende der DDR. Es begann mit einer kleinen Gruppe von Menschen, doch irgendwann gingen Woche für Woche Zehntausende während der folgenden Montagsdemonstrationen auf die Straße, um für Demokratie zu kämpfen.
Am 9. Oktober 1989 fanden Friedensgebete in mehreren Kirchen statt und anschließend versammeln sich 70 000 Menschen auf dem Augustusplatz, der damals noch Karl-Marx-Platz hieß. Eine Großdemonstration, die gewaltfrei verlief. Eine stille und sanfte Revolution. Mit Herzklopfen haben wir die Ereignisse damals im Fernsehen verfolgt. Wenige Wochen später gab das DDR-Regime auf.
Die Friedenssäule auf dem Nikolaikirchhof erinnert seit 1999 an die Montagsdemonstrationen und den friedlichen Charakter der Revolution.
Die Kirche selbst ist, wie du von außen unschwer erkennen kannst, gotisch. Innen bekam sie im 18. Jahrhundert ein helles und heiteres klassizistisches Gesicht. Du spazierst im Kirchenschiff durch einen Palmengarten in rosa und lindgrün und die Blätter, die aus den Palmenkapitellen sprießen, verdecken geschickt den Ansatz der gotischen Kreuzgewölbe. Ein Geniestreich.
#Das Herz der Altstadt: Marktplatz mit Altem Rathaus
In Leipzig kreuzten sich zwei wichtige Fernhandelsstraßen – die Via Regia und die Via Imperii, der Grund für Leipzigs Aufstieg zum Handelsplatz. Schon im Mittelalter handelte man auf dem Marktplatz Tuche aus Flandern, Holz und Felle aus dem Osten, Färberwaid aus dem Thüringer Becken und Bergbauprodukte aus Obersachsen. Aber auch Hinrichtungen fanden hier statt – die letzte 1824, als Johann Christian Woyzeck durch den Strang starb. Den Stoff kennst du vielleicht als Schullektüre: Woyzeck von Georg Büchner.
Die Langseite des Platzes nimmt fast gänzlich das Alte Rathaus im Renaissancestil ein, das in der Rekordzeit von nur neun Monaten erbaut wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es zu klein, weil Leipzig seit der Industrialisierung boomte. Seine Funktion übernahm das bombastische neogotische Neue Rathaus am Rande der Altstadt. Im Alten Rathaus ist heute das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig untergebracht.
Unter den Arkaden des Rathauses liegt ein Durchgang, der zum Naschmarkt führt, auf dem man schon lange nicht mehr naschen kann. Hier liegt die Alte Handelsbörse, ein barockes Schatzkästchen und einst repräsentativer Versammlungsort von Kaufleuten. Heute ein Kulturtempel in dem – nicht nur, aber auch – zur Leipziger Buchmesse Lesungen und andere Events stattfinden.
Im Mittelpunkt des Platzes steht Johann Wolfgang von Goethe auf dem Sockel mit einer Dame zu jeder Seite. Er schrieb sich im Wintersemester 1765/66 als 16jähriger Teenager an der Leipziger Uni ein und genoss seine Studienzeit mit Wein, Weib und Gesang, bis der Vater ein Machtwort sprach und den Geldhahn zudrehte.
„Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute.“
Johann Wolfgang von Goethe
#Johann Sebastian Bach und die Thomaskirche
Johann Sebastian Bach ist heute der unbestrittene Star in Leipzig. Als er 1723 den Posten des Thomaskantors und Musikdirektors der Stadt bezog, war er nur dritte Wahl. Solange er in Leipzig wirkte, war er umstritten und musste um ein angemessenes Gehalt kämpfen. Auch seine Musik wäre wohl in Vergessenheit geraten, wenn nicht Felix Mendelssohn Bartholdy den Barockkomponisten wiederentdeckt hätte.
Heute steht Bach auf dem Sockel vor seiner Wirkungsstätte, der Thomaskirche, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Leipzig. Im mittelalterlichen Gotteshaus predigte schon Martin Luther – sehr erfolgreich – zur Einführung der Reformation in Sachsen. Die meisten Kirchen in Leipzig sind heute evangelisch. Ein Erfolgsprodukt der Kirche ist seit 800 Jahren der Thomanerchor, Leipzigs älteste Kulturinstitution. Im Chor liegt das Grab von Bach und rings um den Thomaskirchhof dreht sich alles um den Komponisten. Hier liegen Bachmuseum (siehe Museen) und Bacharchiv.
#Messestadt Leipzig: Passagen und Handelspaläste
Leipzig, die alte Messe- und Handelsstadt, ist voller Handelspaläste und Passagen. Die bekannteste Passage Leipzigs ist die fünfstöckige, 140 Meter lange Mädlerpassage in der Innenstadt, die der Lederfabrikant Anton Mädler 1912–1914 erbauen ließ. Ursprünglich fanden hier Wein-, Porzellan- und Ledermessen statt, heute ist sie schicke Ladenpassage. Andere interessante Adressen sind Barthels Hof oder der Speckshof bei der Nikolaikirche. Dort versammelten sich bei Messen bis zu 1500 Aussteller.
Aber auch der Eingang zu Auerbachs Keller, eine Leipziger Institution, liegt in der Mädler Passage. Goethe war hier während seiner Studienjahre in Leipzig oft zu Besuch und ein Wandbild, das Faust auf einem Weinfass reitend zeigt, inspirierte ihn zur Szene Auerbachs Keller in Leipzig in Faust I. Die Bronzefiguren am Eingang stellen Szenen aus dem Drama nach.
#Kaffeesachsen und Kaffeehäuser in Leipzig
In Leipzig wurde deutsche Kaffeegeschichte geschrieben. Bereits 1694 hatte das Getränk aus dem Orient in der weltoffenen Messestadt Leipzig Einzug gehalten, 1711 gab es bereits acht Kaffeehäuser. Das Richtersche Kaffeehaus, das leider nicht mehr existiert, war im 18. Jahrhundert Treffpunkt von Künstlern und Lebemännern, Intellektuellen und Weltverbesserern. Gottsched und Leibnitz gehörten zu den bekanntesten Kaffeehausliteraten, und 1792 wurde im Kaffeehaus eine Buchbörse, Vorgänger des Börsenvereins, gegründet. Kaffee und Literatur gehörten wohl schon immer zusammen. Damals begann die Entwicklung Leipzigs zur Buchstadt von Weltrang. Die Leipziger Buchmesse, die alljährlich im Frühjahr stattfindet, ist die zweitgrößte Bücherschau in Deutschland.
„Ey! wie schmeckt der Caffee süsse / Lieblicher als tausend Küsse / Milder als Muscaten-Wein …“
Johann Sebastian Bach, Kaffeekantate
Ohne Kaffee ging bei den „Kaffeesachsen“ schon damals nichts. Weil er teuer war, gab es oft Bliemchenkaffee, den die sparsamen Sachsen wohl einst so dünn kochten, dass man das Blumenmuster der Tasse hindurchschimmern sah.
Zum arabischen Coffe Baum in der Kleinen Fleischergasse ist nach dem Café Procupe in Paris die älteste bis heute kontinuierlich betriebene Kaffeeschenke Europas. Hier wurde ein Kaffeemuseum eingerichtet, das mich bei meinem ersten Leipzigbesuch begeisterte. Momentan (Juni 2024) ist es wie das Kaffeehaus wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen.
Ich habe im Café Kandler bei der Thomaskirche köstliche Leipziger Räbchen probiert – Pflaumen in Eierkuchenteig mit Weinschaumsauce. Hmmmh! Mein Favorit war jedoch das Café Riquet, wo architektonisch Jugendstil auf Orient trifft. Kulinarisch Wien auf Leipzig. Daran, dass man hier eigentlich nicht Kaffee schlürfte, sondern mit Kaffee, Tee, Teppichen und anderen „Kolonialwaren“ aus Fernost handelte, weisen die beiden Elefantenköpfe am Eingang und das Pagodentürmchen auf dem Dach hin.
Hier habe ich Leipzigs berühmteste Konditoreiware probiert: die Leipziger Lerche, ein Leckerbissen aus Mürbeteig und Marzipan, dessen Form an die einstige Leidenschaft Leipziger Bürger für Feldlerchen erinnert. Als deren Abschuss verboten wurde, entschädigten schlaue Bäcker die betrübten Gourmets mit süßen Köstlichkeiten in Form der Vögelchen. Auch sehr fein!
#Die besten Museen in Leipzig
Die Museenlandschaft Leipzigs ist spannend und ganz sicher ist für jeden Geschmack etwas dabei.
MdbK (Museum der bildenden Künste Leipzig) Eine der wichtigsten Kunstsammlungen Deutschlands mit Werken vom Mittelalter bis zur Moderne. Auch die Architektur des gläsernen Kubus mitten in der Stadt ist spannend.
Grassimuseum Ein Museumsquartier mit gleich drei Top-Museen (das GRASSI Museum für Angewandte Kunst, das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig und das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig), in dem du mühelos einen Tag verbringen kannst.
Bach-Museum Das interaktive Museum mit Bach-Orgel und Hörkabinett liegt direkt neben dem Bach-Archiv und gegenüber der Thomaskirche am Thomaskirchhof. Spannend nicht nur für Bach-Fans.
Mendelssohn-Haus Mendelssohn Bartholdy lebte zwölf Jahre in Leipzig, war Gewandhauskapellmeister und verschaffte der Musik von Bach ein Revival. Noch ein tolles Museum für Musikliebhaber mit regelmäßigen Konzerten.
Museum in der Runden Ecke Der Besuch in der ehemaligen Stasizentrale, wo du Einblick in die Arbeitsweisen des Ministeriums für Staatssicherheit bekommst. ist nicht das reine Vergnügen, wie du dir denken kannst. Aber wichtig, um sich zu erinnern, was in Leipzig 1989 errungen wurde.
Geheimtipp: Kleingärtnermuseum Zufällig entdeckt und sofort verliebt. Das Outdoor-Museum zur Geschichte der Kleingartenbewegung ist ein Schatzkästchen. Ich hatte keine Ahnung, dass die Schrebergartenkultur auf einen Leipziger zurückgeht – Doktor Schreber.
#Hypzig: die Karli – ein Stück Berlin in Leipzig
Die KarLi, eigentlich Karl-Liebknecht-Straße, ist eine Szenemeile mit veganen Restaurants, schnuckeligen Cafés, angesagten Bars, Unverpacktläden und Naturkosmetikshops. Mit noch ein bisschen Subkultur. Eine Institution ist das Volkshaus, ein altes Gewerkschaftsgebäude, wo du gut und günstig essen kannst.
Schön bunt ist das Feinkostgelände, der ehemalige Firmensitz der VEB Feinkost Leipzig, und heute ein alternatives Kulturzentrum, wo regelmäßig Flohmärkte, Konzerte und mehr stattfinden.
#Nicht verpassen in Leipzig: Bootstour durch Plagwitz
Leipzig nennt sich gern „Klein Venedig“ wegen der vielen Wasserstraßen (insgesamt 200 Kilometer!) vor allem im Westen der Stadt. Die Weiße Elster, die Pleiße und einige künstlich angelegte Kanäle kannst du mit Ausflugsbooten oder mit dem Kanu erkunden. Die exklusivste Variante: eine der drei venezianischen Gondeln, die vorm Ristorante da Vito in Plagwitz liegen und tatsächlich aus Venedig importiert wurden.
Ich habe mich vom Stadthafen mit dem Motorboot über die Weiße Elster zum Karl-Heine-Kanal schippern lassen. Eine tolle Unternehmung an einem sonnigen Herbsttag.
Die Tour kannst du hier bequem buchen: Kanal-Sightseeing-Tour mit dem Motorboot*
Es geht vorbei an der Villa der Verlegerfamilie Baedeker, am Palmengartenwehr und dann quer durch Plagwitz. Früher ein raues Industrieviertel mit viel grau in grau und unschönen Gerüchen, heute ein angesagter Stadtteil, in dem historische Industriebauten für Flair sorgen. Mey & Edlich, das erste Versandhaus Deutschlands, gleitet vorbei und bald darauf die Buntgarnwerke, wo seit 1887 Kammgarne gesponnen und gefärbt wurden. Der größte Industriekomplex Europas der Gründerzeit. Bis zur Wende arbeiteten hier 40 000 Menschen in zwei Schichten, danach wurde die Produktion eingestellt. Nach 2000 zogen schicke Loftwohnungen ein, die sicher tollen Wohnkomfort bieten.
Dann geht es in den idyllischen Karl-Heine-Kanal, benannt nach dem Gestalter des Viertels. Unter zahlreichen Brücken hindurch und in den Herbstwald hinein, bis das Bötchen am Stelzenhaus, einst Wellblechverzinkerei, wieder dreht.
In Plagwitz gibt es aber noch mehr zu entdecken. Nicht weit vom Stadthafen liegt das Kleingärtnermuseum in der ältesten Schrebergartenanlage Deutschland, die auf Dr. Schreber zurückging. Davon habe ich ja schon im Kapitel Museen geschwärmt. Eine weitere Entdeckung war das Schreberbad direkt beim Stadthafen. Es öffnete 1866 als reines Männerbad, drei Jahre später folgte die Ergänzung: das erste Freiluft-Damenschwimmbad Deutschlands, das bis in die 1940er-Jahre existierte.
Wenn du in Plagwitz unterwegs bist, ist die Leipziger Baumwollspinnerei auch einen Besuch wert. Die einst größte Baumwollspinnerei Kontinentaleuropas ist heute Kreativquartier mit an die 100 Künstlerateliers, Galerien, Werkstätten, Theaterbühnen und mehr.
#Monumental: das Völkerschlachtdenkmal
In Probstheida, südlich vom Zentrum, erhebt sich – beeindruckende 91 Meter hoch – das Völkerschlachtdenkmal, das an die Völkerschlacht von Leipzig erinnert. Vom 16. bis 19. Oktober 1813 kämpften mehr als 600 000 Soldaten vor den Toren Leipzigs. Das Ergebnis: eine schmähliche Niederlage für Napoleon, an dessen Seite die Sachsen gekämpft hatten.
Das gegnerische Heer, in dem Schweden, Preußen, Habsburger und Russen Seite an Seite kämpften, triumphierte. Verloren hatten alle in der größten Massenschlacht der Neuzeit: 120 000 Soldaten verloren ihr Leben, ebensoviele Verwundete mussten versorgt werden. Eine logistische Herausforderung für das kleine Leipzig, in dem damals gerade 33 000 Menschen lebten.
Architekt des Denkmals, des Wahrzeichens der Stadt, war der Berliner Architekt Bruno Schmitz. Davor liegt der künstlich angelegte “See der Tränen”, in dem sich das Denkmal spiegelt. Er symbolisiert die Tränen der Menschen, die um ihre gefallenen Männer oder Söhne trauern. Interessant ist das angegliederte Museum und bei guter Sicht lohnt der Aufstieg zur Aussichtsplattform. Nach 364 Stufen hast du eine tolle Sicht über Leipzig.
Neben dem Völkerschlachtdenkmal liegt der Südfriedhof, der zweitgrößte Parkfriedhof Deutschlands. Ein friedlicher Ort für ausgedehnte Spaziergänge.
#Leipzig von oben: Aussichtsplattform Panorama Tower
Die beste Adresse für den Blick über die Dächer der Stadt ist wohl der Panorama Tower im City-Hochhaus – Leipzigs höchste Aussichtsplattform in 142,5 Metern Höhe. In der 31. Etage lockt ein spektakulärer 360-Grad-Blick. Viele Leipziger bringen ihre Besucher hierher für den ersten Blick auf die Stadt. Ich war zum Abschluss meiner Citytour hier oben und habe es genossen, weil ich vieles schon aus anderer Perspektive kannte. Es gibt auf der Terrasse einen Kiosk – sehr nett bestimmt für den Sundowner. In der Terrasse darunter auch ein Restaurant mit Ausblick.
Leipzig Wochenendtrip: Anreise und Übernachtung
Wer in München oder Berlin oder irgendwo dazwischen entlang der ICE-Strecke wohnt, darf sich freuen. Dann ist Leipzig nämlich bequem und superschnell zu erreichen. Von München aus war ich nur drei Stunden unterwegs, von Berlin aus fährst du gerade mal eine Stunde. Aber auch für alle anderen gilt: Nach Leipzig kommst du am besten mit dem Zug. Bei der Ankunft beeindruckt der Leipziger Hauptbahnhof aus dem frühen 20. Jahrhundert – der größte Kopfbahnhof Europas – mit weltstädtischem Flair. Im Vergleich dazu ist unser Münchner Hauptbahnhof einfach nur provinziell, muss ich einräumen.
Gewohnt habe ich im Motel One an der Nikolaikirche und habe mich wohlgefühlt. Ich habe alles selbst bezahlt – also keine Werbung, sondern einfach eine Empfehlung. Nur die Kirchturmuhr hat mich in der ersten Nacht um den Schlaf gebracht.
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Hallo, ich bin Elke. Schon als kleines Mädchen immer mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs. Als Reisejournalistin, Reisebuchautorin und Reiseleiterin heute Berufsreisende. Mit viel Know-how zu Asien und Neuseeland, aber auch leidenschaftlich gern vor der Münchner Haustür – in Oberbayern oder im Allgäu – unterwegs. Am liebsten mit Wanderstiefeln oder mit dem Fahrrad. Auch wenn ich schon einiges von der Welt gesehen habe – die Entdeckerlust ist immer noch endlos. Wo ich mich aktuell herumtreibe, erfahrt ihr auf meinem Insta-Profil.
6 Kommentare
Britta
21. November 2022 at 16:22Liebe Elke, wow, da hast du ja ganz schön viele Ecken in meiner alten Unistadt entdeckt! Mein Studium in Leipzig ist schon einige Jahre her – und seither entdecke ich bei jedem Besuch immer wieder Neues. LG Britta
Elke
21. November 2022 at 19:57Liebe Britta,
ich habe mir auch gedacht: tolle Studentenstadt! Und noch finanzierbar, obwohl die Leipziger auch stöhnen. Neben den Klassikern hat mir besonders gut das alte Industrieviertel Plagwitz gefallen, das ja wohl eine rasante Wandlung erlebte. Definitiv werde ich bis zum nächsten Leipzig-Besuch nicht 20 Jahre vergehen lassen!
Liebe Grüße
Elke
Marie Schade
21. November 2022 at 18:06Liebe Elke,
vielen Dank für Deinen ausführlichen und großartigen Bericht über Leipzig mit den schönen Fotos. Es gibt viele interessante Städte in Deutschland, aber Leipzig kenne ich noch nicht. Es gibt ja dort unglaublich viel zu sehen und zu entdecken, in jeder Hinsicht, so dass man sicherlich mehrere Tage dort verbringen kann. Und es ist nicht so schrecklich weit, das ist auch ein großer Vorteil.
Liebe Grüße
Marie
Elke
21. November 2022 at 19:59Liebe Marie,
vielen Dank fürs Lob! Schön, dass ich dir Leipzig ein bisschen schmackhaft machen konnte. Wirklich eine tolle Stadt, die auf jeden Fall einen Besuch lohnt und mit der Bahn schnell erreichbar ist.
Liebe Grüße
Elke
Julita
22. November 2022 at 22:58Liebe Elke, ich war schon einige Male in Leipzig und bin in 2 Wochen wieder da und konnte aus deinem Beitrag noch den ein oder anderen Tipp für eine Unternehmung aufschnappen. Es ist einfach eine tolle und vielfältige Stadt, in der man viel unternehmen kann. Danke für diese schöne Zusammenstellung :).
LG Julita
Elke
23. November 2022 at 0:56Liebe Julita,
dann wünsche ich dir ganz viel Spaß in Leipzig! Vielleicht ist gerade nicht die richtige Zeit für eine Kanalfahrt, aber mein Favorit war die Tour durch die Plagwitzer Wasserstraßen.
Liebe Grüße
Elke