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Süße Sünden

Kastanienkuchen – ein herbstlicher Genuss aus dem Tessin

Kastanienkuchen zum Kaffee

Ein wunderbares Dessert für den Herbst: Kastanienkuchen oder Maronikuchen, der zu den Spezialitäten der Tessiner Küche gehört und schnell zubereitet ist. Außerdem ein glutenfreier Kuchen, der alle Glutenallergiker glücklich macht.

Lange spielten Maroni, Esskastanien, in der Küche des Tessins die Hauptrolle. Viel mehr als die Früchte des „Brotbaums der Armen“ gab es im bitterarmen Landstrich im Winter nämlich nicht zu essen. Gemeinsam sammelten Familien im Herbst die Schätze der Kastanienwälder, die sie in der kalten Jahreszeit ernährten. Man kochte sie, röstete sie über dem Feuer oder trocknete sie in so genannten Räucherhäusern auf dem Rost ganz langsam über Wochen hinweg, um sie haltbar zu machen. Echtes Slow Food also. Dann verarbeitete man die Maroni zu Mehl, um Brot daraus zu backen.

Die Wiederentdeckung der Maroni als Kulturgut

Mit steigendem Wohlstand kam die Kastanie aus der Mode, auch in der Küche kehrte der Wohlstand ein. In den letzten Jahren erlebte sie jedoch als Kulturgut ein Revival und die Tourismusämter steckten Geld in die Wiederbelebung alter Kastanienhaine und legten Kulturwanderwege an. Wer zwischen Ende September und Mitte Oktober im Tessin unterwegs ist, kann auch selbst Kastanien sammeln. Zum Beispiel auf dem Rundwanderweg Sentiero del Castagno in Arosio, der sich 15 Kilometer durch die Kastanienwälder schlängelt – vorbei an dem ein oder anderen traditionellen Räucherhaus. Ein echter Kulturweg also. Und der Herbst ist sowieso die ideale Jahreszeit für Urlaub im Tessin.

Frisch geröstete Maroni
Frisch geröstete Maroni

Maroni in der Küche

Auch die Gastronomie im Tessin hat die Maroni wiederentdeckt. Vor allem während der Kastanienfeste im Herbst, die im Corona-Jahr 2020 leider alle ausfallen mussten, stehen lauter traditionelle und kreative Rezepte mit Kastanien bzw. Maroni auf den Speisekarten. Natürlich auch Kastanienkuchen, der als Dessert jedes herbstliche Menü wunderbar ergänzt.

Maroniröster findest du bei deiner Reise ins Tessin im Herbst wie eh und je an jeder Straßenecke in Lugano, Locarno oder Ascona. Mindestens einmal solltest du dem verlockenden Duft nachgeben und dich für eine kleine Portion duftender Kastanien in die Schlange stellen. 

Mal süß und mal herzhaft

Maronisuppe gehört schon lange zu meinem Küchenrepertoire im Herbst. Die Entdeckung meiner Tessinreise aber war Kastanienkuchen oder Maronikuchen, der wunderbar cremig, nussig auf der Zunge zergeht. Und – gut für Glutenallergiker – ganz ohne Mehl auskommt.

Ich habe einige Rezepte für Kastanienkuchen ausprobiert und hier und da verändert, bis ich mit meiner Variante zufrieden war. Sie ist absolut köstlich, aber trotzdem ganz einfach zu backen und gelingt garantiert. Versprochen! 

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Das Komplizierteste am ganzen Rezept für Kastanienkuchen ist wie so oft eine Zutat, die es in Deutschland nicht in jedem Supermarkt gibt: Hier ist es Maronipüree. Am besten importiert man es direkt aus der Schweiz, zuhause wirst du manchmal in Feinkostgeschäften fündig. Alternativ bestellst du es im Internet. 

Maronicreme
Maronenpüree

Kastanienkuchen – eine glutenfreie Köstlichkeit

Zutaten für den Kastanienkuchen

  • 100 g weiche Butter
  • 150 g Puderzucker (und mehr zum Bestäuben)
  • 3 Eier
  • 250 g Maronipüree
  • 150 g gemahlene Haselnusskerne
  • 75 g gehackte Walnusskerne
  • Mark einer Vanillestange (alternativ Vanillezucker)
  • 1 Päckchen Backpulver
Kastanienkuchen zum Kaffee
Kastanienkuchen zum Kaffee

Zubereitung Kastanienkuchen

1 Den Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. 

2 Die Butter, den Puderzucker und die Eier in einer Schüssel mit dem Mixer schaumig rühren.

3 Das Maronipüree, die Haselnüsse und Walnüsse, Vanille oder Vanillezucker und Backpulver dazugeben und alles gut zu einer klebrigen Masse verrühren.

4 Die Nussmasse in eine Springform füllen, glatt streichen und im Backofen rund 45 Minuten backen. Aus der Form nehmen, vollständig abkühlen lassen und vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.

5 Wenn du es gern besonders üppig magst, servierst du den Kuchen mit Schlagsahne. Er ist aber auch pur ein Genuss.

Dieser Post erscheint auch im Rahmen eines Roundups mit tollen Blogger-Rezepten für Desserts aus aller Welt bei der Reiseeule.

6 Kommentare

  • Clara
    11. März 2021 at 22:00

    Einfach köstlich… 😍

    Antwort
    • Elke
      11. März 2021 at 22:02

      Freut mich, wenn‘s geschmeckt hat! Ich könnte den Kastanienkuchen auch täglich essen ;-).

      Antwort
  • Barbara
    5. April 2021 at 14:07

    Klasse! Ich mag das Tessin und Esskastanien. Der Kuchen ist ganz nach meinem Geschmack!

    Antwort
    • Elke
      5. April 2021 at 16:20

      Das freut mich, liebe Barbara!

      Liebe Grüße
      Elke

      Antwort
  • Laura Krone
    6. Januar 2024 at 19:56

    Ich liebe Maronen. Schön zu lesen, dass man daraus auch einen Kuchen machen kann. Eventuell hole ich die Maronen bei einer Maronirösterei.

    Antwort
    • Elke
      6. Januar 2024 at 20:26

      Hallo Laura,
      du brauchst keine Maronen. Ich verwende in dem Rezept eine Maronencreme. Schmeckt göttlich!
      Viel Spaß beim Nachbacken und liebe Grüße
      Elke

      Antwort

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