Die Fotoparade, an der Jahr für Jahr rund 100 Reiseblogger teilnehmen, rief Michael von Erkunde die Welt vor 14 Jahren ins Leben. Die Fotoparade 2024 ist meine vierte – also schon Tradition. Und eine tolle Gelegenheit, zum Jahresfinale noch einmal Fotos zu durchwühlen und in Reiseerinnerungen zu schwelgen.
Inhaltsverzeichnis
Fotoparade 2024
Michael gab wie in jedem Jahr sechs Kategorien vor, zu denen die Teilnehmer passende Fotos auswählen können. Bei einigen Kategorien fällt die Auswahl leicht und das Foto ist schnell hochgeladen, bei anderen Kategorien eine echte Herausforderung. Diesmal habe ich mich nicht mit Entscheidungen gequält und stelle auch mal zwei oder drei Motive zur jeweiligen Kategorie vor.
Das sind die sechs Kategorien 2024:
- „Architektur“
- „Stadt“
- „Bergwelt“
- „oben“
- „S/W“
- „Überraschung“
Zusatzkategorie
- „Mein schönstes Foto 2024“
Mein Reisejahr 2024
Als Reisejournalistin, Reisebuchautorin und Reiseleiterin bin ich Berufsreisende, so war ich auch in diesem Jahr wieder viel unterwegs. Beruflich ging es gleich zweimal nach Singapur und Neuseeland, außerdem nach Island, Griechenland, Bosnien-Herzegowina. Dazu kam eine besondere Privatreise: Zweieinhalb Monate reisten der Mann und ich durch Südamerika – Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien. Ein Wunschtraum seit vielen Jahren, den wir endlich realisiert haben. Aus den Andenländern stammen auch die meisten Fotos, die ich für die Fotoparade in diesem Jahr ausgewählt habe.
Kategorie „Architektur“
An Singapur geht, wenn es um moderne Architektur geht, kein Weg vorbei. Das Viertel Marina Bay ist noch keine zwanzig Jahre alt und entstand auf neu gewonnenem Land. Dort liegt eine Architekturikone: das Marina Bay Sands Hotel, das vermutlich jeder zumindest von Fotos kennt. Es liegt hinter der sich öffnenden Lotusblüte auf dem Foto, die sich vor dem Financial District im Wasser spiegelt: das ArtScience Museum des kanadischen Architekten Mosche Safdie. Kurz nach Sonnenaufgang, als meine Reisegruppe noch schlief, habe ich mich für die Fotosession auf den Weg gemacht. Zusammen mit den Abendstunden die schönste Tageszeit im tropisch-schwülen Singapur.
Die beiden anderen Architekturmotive zeigen Monumente aus längst vergangen Zeiten. Das erste stammt aus Mostar in Bosnien-Herzegowina – das Land, das mich in diesem Jahr am meisten überraschte. Eine mittelalterliche Stadt, die kroatische Panzerschützen im Bosnienkrieg (1992–1995) schwer zerstörten. Heute ist die Altstadt wieder ein Schatzkästchen, in dem nur noch hier und da Wunden des Krieges aufblitzen. Unzählige Besucher kommen vor allem wegen der Alten Brücke von Mostar, die 1566 nach Plänen des berühmten türkischen Baumeisters Hayruddin entstand.
Streng genommen ist sie ein Neubau, denn das Original stürzte im Bosnienkrieg schwer getroffen in den Fluss. 2003 wurde sie nach alten Plänen wieder aufgebaut, seit 2005 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist nach alter Tradition wieder Sprungturm für Mitglieder der Mostarer Gilde der Brückenspringer, die von oben in den eiskalten Fluss hüpfen – wenn sie genug „Honorar“ eingesammelt haben.
Die Inka-Stadt Machu Picchu in Peru stand schon lange auf der Bucket List ganz weit oben, in diesem Jahr habe ich sie live gesehen. Die Wanderung auf dem Inka Trail war eine Herausforderung für meine morschen Knie, aber die Landschaft und schließlich der Blick vom Sonnentor auf die Inka-Stadt waren einfach nur grandios. Am nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden, um zu den ersten Besuchern von Machu Picchu zu gehören. Hat sich gelohnt: Die heilige Stadt vor der Kulisse der Anden mit wabernden Nebeln war magisch.
Kategorie „Stadt“
Zwei Städte haben mich in diesem Jahr ganz besonders fasziniert, die kaum unterschiedlicher sein könnten: Sarajevo, die Hauptstadt von Bosnien-Herzegovina, und La Paz, die höchstgelegene Großstadt der Welt in Bolivien. La Paz ist sicher keine schöne, aber eine faszinierende Stadt mit viel indigener Kultur und einem tollen Verkehrsmittel: Zehn Seilbahnlinien gondeln zwischen Berg und Tal und machen jede Fahrt von A nach B zur Sightseeing Tour.
Sarajevo ist eine Stadt mit trauriger Geschichte: Von der Ermordung eines Thronfolgers, die die Stadt in die Geschichtsbücher katapultierte, bis zur längsten Belagerung des 20. Jahrhundert – die Sarajevo hat viel durchlitten. Doch auch wenn die Wunden des Krieges noch immer sichtbar sind – die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina ist eine faszinierende Stadt zwischen den Welten, die mich mitten ins Herz traf. Gleich am ersten Nachmittag tauchte die Nachmittagssonne das Flussufer der Miljacka und eine der ältesten Moscheen der Stadt in ein zauberhaftes Licht.
Meine Eindrücke von Sarajevo habe ich hier zusammengefasst: Städtetrip Sarajevo.
Kategorie „Bergwelt“
Die Anden begleiteten weite Strecken unserer Südamerikareise – so auch in Ecuador, wo wir in Höhen über 4000 Meter ganz schön ins Schnaufen gerieten. Ecuador steckt gerade in einer Krise – viele „Problemas“ mit Drogenbanden. Das alles spielt sich in einigen wenigen Landesteilen ab, aber Besucher meiden das ganze Land. So hatten wir Ecuador fast für uns allein. Ein paar Tage lang folgten wir den Spuren des Naturforschers und Abenteurers Alexander von Humboldt, der 1802 – mit Lederstiefelchen, Gehrock und schweren Messgeräten – die Besteigung des Vulkans Cotopaxi (5897 Meter) wagte. Er kam bis auf 4600 Meter, wo heute eine Schutzhütte für Bergsteiger liegt, dann zwangen ihn Höhenkrankheit und Wetter zum Umkehren. Dennoch eine grandiose Leistung.
Kontrastprogramm: die Sandberge in der peruanischen Küstenoase Huacachina. Einer dieser Plätze, die ich vor der Reise gar nicht auf dem Schirm hatte. Die Fahrt mit den Sandbuggys durch die Dünen war halsbrecherisch, der Sonnenuntergang magisch.
Kategorie „oben“
Ein absolutes Highlight unserer Reise durch Ecuador war Amazonien. Auf dem Weg dahin flogen wir über die Anden. Der Flug über die weiß überpuderten Vulkane war sensationell.
Und noch ein Oben-Foto aus Amazonien: Am letzten Tag unseres Aufenthalts im Regenwald wurden wir per Kran in die Höhe gehievt, und der Kranführer ließ uns ein paar Minuten übers Dschungeldach schweben. Dann ging es wieder abwärts auf Baumkronenhöhe, wo er uns in einen Baum mit diesem wunderschönen Tukan zoomte. Und der saß geduldig Modell für unsere Fotos.
Kategorie „S/W“
Die beiden Fotos entstanden an zwei wilden Surferstränden in Neuseeland. Oben der schwarze Piha Beach an der Tasman Sea bei Auckland, unten der St Clair Beach bei Dunedin. Die Farbreduzierung verstärkt den ungestümen Charakter der Landschaften, finde ich.
Kategorie „Überraschung“
Das Land Südamerikas, das uns am meisten überraschte, war zweifellos Bolivien. Wir hatten wenig erwartet und waren hin und weg. Und das Highlight unserer Reise dort war zweifellos die 3-Tages-Tour in die Salar de Uyuni, die größte Salzwüste der Welt. Eine Welt in Weiß.
Und nicht weniger faszinierend der Abstecher auf der Lagunenroute, die an mehreren Salzseen im Altiplano, unweit der Grenze zu Chile, vorbeiführt. In der Laguna Colorada und der Laguna Cañapa vor allem tummelten sich unzählige Flamingos. Und zum Finale noch eine Mondlandschaft mit blubbernden Schlammtöpfen und heißen Quellen.
Mein schönstes Foto
Es gab eine ganze Reihe von Lieblingsfotos in diesem Jahr. Schließlich habe ich dieses ausgewählt, das ich auf einer Prozession in Lima/Peru gemacht habe, weil es unbändige Lebensfreude ausstrahlt.
Du möchtest auch noch an der Fotoparade 2024 teilnehmen?
Wenn du Lust bekommen hast und ebenfalls an der Fotoparade 2024 teilnehmen möchtest – bis zum 15.01.2025 hast du noch die Möglichkeit. Einfach deine schönsten Bilder in den vorgegeben Kategorien (ein bisschen Schummeln und kreatives Interpretieren ist erlaubt) heraussuchen und deinen Beitrag bei ErkundeDieWelt.de einreichen. Dort findest du auch die genauen Teilnahmebedingungen sowie die Beiträge der anderen Blogger zur Fotoparade 2024.
In den Sozialen Medien einfach dem #FoPaNet folgen.
Es sind schon eine ganze Reihe toller Beitrage erschienen. Hier eine kleine Auswahl:
DieReiseEule mit tollen Fotos u.a. von den Azoren
Ferngeweht mit wunderschönen Aufnahmen aus der Heimat und aus Norwegen
Earthgui mit spannenden Motiven aus Portugal und den USA
Kunstwut mit beeindruckenden Fotos von einer langen Reise mit dem Camper
Fühlosophisch mit sehr kunstvollen Motiven vor allem aus Wien und Kroatien
14 Kommentare
DieReiseEule
22. Dezember 2024 at 11:15Liebe Elke,
du hast wundervolle Eindrücke eingefangen. Direkt beim ersten Foto von Singapur – meine Lieblingsstadt – hattest du mich.
Ruhige Festtage wünscht
Liane
Elke
22. Dezember 2024 at 12:43Liebe Liane,
vielen Dank für Lob :-)! Und ja – Singapur ist natürlich großartig!
Liebe Grüße
Elke
Sina
28. Dezember 2024 at 1:58Liebe Elke,
fantastisch, was du alles erlebt hast, dieses Jahr. Was für besondere Orte! Deine Fotos sind fantastisch geworden. Ich kann gar nicht sagen, welches mein Favorit ist. Südamerika ist gigantisch, aber auch Singapur und die Brücke in Bosnien-Herzegowina hast du so super eingefangen. Danke fürs Teilen und Mitnehmen auf deine Reisen!
Elke
28. Dezember 2024 at 8:21Liebe Sina,
vielen Dank fürs Lob :-)! Ja, es war ein ereignisreiches Jahr, wir haben viel gesehen und erlebt, und die Auswahl der Fotos fiel entsprechend schwer.
Werde gleich mal bei dir stöbern …
Liebe Grüße
Elke
Maike
28. Dezember 2024 at 16:49Hallo Elke,
danke fürs Mitnehmen auf deine Reisen. Wunderschöne Eindrücke aus so vielen Teilen der Welt. Ich werde immer mehr Fan von Südamerika. Deine Bilder aus Bolivien und Equador machen definitiv Lust auf mehr!
LG
Maike
Elke
28. Dezember 2024 at 18:16Hallo Maike,
vielen Dank für deinen netten Kommentar! Südamerika hat uns in diesem Jahr auch enorm überrascht. Das war sicher nicht die letzte Reise in diese Region der Welt.
Liebe Grüße
Elke
Sophie Ofühl
28. Dezember 2024 at 23:16wow, wahnsinnig beeindruckende und tolle bilder. die brücke von mostar wollte ich auch fotografieren, aber wir habens damals auf unserem weg nach dubrovnik irgendwie doch nicht geschafft.
ich könnte mich sonst kaum für eins entscheiden, sie alle zeigen wahnsinnig tolle momente!
Elke
29. Dezember 2024 at 5:31Liebe Sophie,
vielen Dank für Lob 😊! Und beim nächsten Mal auf dem Weg in den Süden Mostar nicht vergessen. Ist auch jenseits der Brücke eine tolle Stadt.
Liebe Grüße
Elke
Edeline
30. Dezember 2024 at 14:30Liebe Elke,
sehr schöne Fotos und interessante Orte, die Du entdeckt hast. Mich überrascht wie interessant und schön doch Bosnien- Herzegowina ist. Hatte ich bis jetzt noch nicht als Reiseziel auf dem Schirm.
Liebe Grüße Edeline
Elke
30. Dezember 2024 at 15:56Liebe Edeline,
vielen Dank für deinen Kommentar! Bosnien und Herzegowina hat mich ebenfalls überrascht – eine Reise lohnt sich unbedingt.
Liebe Grüße
Elke
Susan
3. Januar 2025 at 16:55Liebe Elke,
was für wunderschöne Fotos und ein beeindruckendes Reisejahr! Da könnte man glatt neidisch werden – aber nur fast. 😉 Ich schaue gleich mal auf deinem Blog vorbei, ob du schon Beiträge zu Kolumbien und Bolivien veröffentlicht hast. Wir planen nämlich dieses Jahr den Norden von Chile zu bereisen und überlegen, die Reise mit Kolumbien zu kombinieren und einen Abstecher nach Bolivien zu machen. Ich bin gerade mitten in der Planung und freue mich auf Inspiration!
Für 2025 wünsche ich dir ebenfalls ein abwechslungsreiches und erlebnisreiches Reisejahr.
Liebe Grüsse
Susan
Elke
3. Januar 2025 at 17:23Liebe Susan,
vielen Dank :-)! Südamerika war großartig und Bolivien war die größte Überraschung. Auf dem Blog habe ich gerade mit einem Ecuador-Artikel angefangen, aber Bolivien-Content kommt zeitnah. In dem Reisemagazin „Reise und Preise“ wird Anfang April eine Bolivienreportage von mir erscheinen.
Dir und deiner Familie auch eine gutes und gesundes neues Jahr mit vielen schönen Reisen!
Liebe Grüße
Elke
Angela
6. Januar 2025 at 18:12Liebe Elke,
das sind so traumhaft schöne Fotos, die meine alte Südamerika-Liebe direkt neu entfachen. Ich weiß wo ich die nächsten freien 3 Monate am Stück verbringe – oder doch nicht? Neuseeland steht nämlich auch schon lange auf der Liste.
Alles Gute für 2025 und liebe Grüße
Angela
Elke
7. Januar 2025 at 7:27Liebe Angela,
freut mich, wenn dir die Fotos gefallen! Südamerika war in der Tat großartig, Neuseeland ist immer wieder wunderbar. Blöd, dass die Listen immer länger statt kürzer werden ;-)!
Dir auch ein gutes neues Jahr und liebe Grüße
Elke