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Insider-Tipps für dein Wochenende in München

Blick unter den Bögen einer Steinkonstruktion auf die Spitze eines leuchtend gelben Gebäudes mit Uhrturm in der Nähe des Café Isarlust unter strahlend blauem Himmel. Im Vordergrund ist eine Bronzestatue teilweise sichtbar.

Ein echtes Münchner Kindl bin ich nicht, sondern eine „Zugeroaste“ – wie viele Münchner. Vor einer Ewigkeit kam ich zum Studium nach München und blieb hängen. Zwar schimpfen die Münchner ständig über hohe Preise und eine gewisse Behäbigkeit – die meisten bleiben trotzdem, denn die Lebensqualität ist hoch und das Umland mit Seen und Bergen ein Traum. Hier stelle ich dir die klassischen Sehenswürdigkeiten für dein Wochenende in München vor – von Schloss Nymphenburg bis zum Englischen Garten. Außerdem Weltklassemuseen wie die Alte Pinakothek oder das Deutsche Museum, die nicht nur Alternativen für Regentage sind. Dazu ein paar Architekturikonen der Moderne wie Allianz Arena, Olympiastadion und BMW Welt und ein paar besondere Stadtviertel, in die sich wenige Touristen verirren.

Als München-Kennerin habe ich natürlich auch ein paar Insider-Tipps parat. Für alle, die nicht zum ersten Mal nach München kommen und besondere Ort suchen, ist mein Artikel München für Kenner vielleicht hilfreich. Sehr empfehlenswert für München-Neulinge wie für Kenner: eine Radtour entlang der Isar durch spannende Stadtviertel und vorbei an vielen interessanten Plätzen.

Inhaltsverzeichnis

Wann ist die beste Reisezeit für dein Wochenende in München?

Bei Schmuddelwetter ist wohl kaum eine Stadt attraktiv, und das kann dich zu jeder Jahreszeit erwischen. Dann ist Museumszeit. Und Museen hat München glücklicherweise viele – und viele sehenswerte. Ansonsten: Natürlich ist der Sommer in München wunderschön – die Biergärten sind geöffnet, Badeseen im Umland und Ausflüge ins Fünfseenland locken. Das Frühjahr kann herrlich sein, aber auch verregnet. Besonders schön sind meist Spätsommer und Oktober, wenn das Wetter oft stabiler ist als in der ersten Jahreshälfte. Sehr nett auch die Weihnachtszeit mit stimmungvollen Weihnachtsmärkten und Wintermärkten.

Wie viel Zeit für deinen Städtetrip München einplanen?

Um die Top-Sehenswürdigkeiten zwischen Altstadt und Englischem Garten zu erkunden, reicht ein Wochenende (zwei volle Tage) auf jeden Fall. Auch für den ein oder anderen Café- oder Biergartenbesuch bleibt Zeit und – wenn du dich sputest – sogar für Schloss Nymphenburg oder das Olympiazentrum. Aber mehr Zeit ist natürlich viel besser, wenn es nicht bei einem flüchtigen Eindruck bleiben soll. Wenn du gern ins Museum gehst oder Stadtviertel erkundest, brauchst du definitiv mehr Zeit. Auch Ausflüge ins Umland gehören zum München-Erlebnis. Hier mein Vorschlag für ein Basisprogramm (Anreise am Freitag, Abreise Sonntagnachmittag) und Zusatztage für Kunstliebhaber, Auto- und Sportfans oder Stadtviertel-Entdecker. Und am besten kombinierst du den Städtetrip München mit Urlaub in Oberbayern.

Ein (verlängertes) Wochenende in München


Tag 1
Nachmittag: Rund um den Marienplatz, Frauenkirche und Viktualienmarkt
Abends: Biergarten
Tag 2
Vormittag: Spaziergang von der Oper zum Englischen Garten
Nachmittag: Schloss Nymphenburg oder Olympiazentrum
Abends: Theater oder Konzert
Tag 3
Vormittags 1–2 Museen im Kunstareal oder Deutsches Museum
Zusatztag 1
Isar-Radtour, weitere Museen oder 1–2 Stadtviertel
Zusatztag 2
Starnberger See mit Dampferfahrt oder Gedenkstätte Dachau
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Sehenswürdigkeiten München Karte

Rumkommen in München

Ganz sicher ist: Ein Auto ist nur hinderlich. Lieber mit der Bahn anreisen und vor Ort mit den Öffentlichen oder mit Muskelkraft fortbewegen. Die Altstadt Münchens ist so überschaubar, dass du alles zu Fuß erreichen kannst. Oder du mietest ein Fahrrad (Bike Sharing). Für mich die schönste Art des Rumkommens in München – auch wenn es an Sommertagen auf den Radwegen ganz schön voll ist. Noch gemütlicher sind Rischafahrten zu den Sehenswürdigkeiten in München.

Zu Sehenswürdigkeiten außerhalb des Stadtzentrums wie Nymphenburger Schloss, Olympiazentrum oder BMW Welt beispielweise bringen dich die öffentlichen Verkehrsmittel. Wenn du das 58-Euro-Ticket hast, kann du sie kostenlos nutzen. Sonst lädst du dir am besten die App MVGO herunter. Sie navigiert dich durch die Stadt und schlägt dir geeignete Tickets vor, die du auch gleich buchen kannst. Wenn du viel fährst, lohnt sich eine Tageskarte.

Hotels in München

Hotels und Pensionen gibt es in München fast so viele wie Pflastersteine in der Altstadt. Hier bekommst du einen Überblick über das Angebot an Hotels in München* und kannst auch gleich buchen.

Stadttouren in München

Es ist immer nett, sich die Stadt zum Einstieg von Profis zeigen zu lassen, um anschließend gezielter auf Erkundungssreise gehen zu können. Hier sind ein paar empfehlenswerte Stadttouren in München, die du hier auch direkt buchen kannst.

Sehenswürdigkeiten München – Altstadt

Marienplatz – die gute Stube

Der Marienplatz ist das Herz der Stadt. Als Heinrich der Löwe 1158 die Stadt München gründete, lag hier ein Kloster (München = „bei den Mönchen“). Das musste einem Marktplatz weichen, auf dem sich zwei Handelsstraßen kreuzten – die Salzstraße (aus dem Osten kommend) und die Weinstraße aus Italien. Aus Italien kamen Luxusprodukte wie Wein, Seide und Gewürze. Der Markt auf dem Marienplatz hatte bis 1807 Bestand und lebt bis heute in der Nähe als Viktualienmarkt (siehe unten) weiter.

Im Vordergrund die wichtigsten Türme der Münchner Altstadt – Rathaus, alter Peter, Altes Rathaus. am Horizont die Alpen.
München von oben: Blick vom Südturm der Frauenkirche auf den Marienplatz

Heute herrscht auf dem Marienplatz nur noch vor Weihnachten Markttreiben. Ansonsten stehen hier Trauben von Amerikanern und Chinesen und starren aufs Glockenspiel am Rathaus. Die Figuren zeigen Szenen aus der Münchner Geschichte. Hübsch gemacht, aber so ganz habe ich den Hype ums Glockenspiel nie verstanden und fluche, wenn ich vor lauter Menschen nicht mein Fahrrad über den Platz schieben kann.

Aber natürlich ist der Marienplatz an sich mit Mariensäule und Fischbrunnen (DER Ort für Verabredungen) großartig. Gleich drei besondere Gebäude säumen ihn: das Alte Rathaus aus dem späten 15. Jahrhundert und das Neue Rathaus, das viel älter aussieht, als es ist. Es stammt aus dem späten 19. Jahrhundert, als historische Stile – hier Neogotik – in Mode waren. Wenn du aufs Rathaus schaust, liegt dir der Alte Peter im Rücken.

Ein historisches Rathausgebäude mit Stufengiebel und einem Turm mit mehreren Türmchen und Turmuhr
Wochenende in München: das Alte Rathaus am Marienplatz

Das Glockenspiel am Rathaus

Bewegliche Figuren erzählen im Glockenspiel am Neuen Rathaus Geschichten aus der Stadtgeschichte. Zum einen von einem Ritterturnier anlässlich der Hochzeit von Herzog Wilhelm V. mit Renate von Lothringen, die man 1568 feierte. Die untere Etage zeigt einen Schäfflertanz. Die Schäffler (Fassmacher) waren nach einer Pestepidemie die ersten, die die Bevölkerung mit ihrem Tanz wieder heiter stimmten.

Wann kannst du das Glockenspiel sehen? Oktober bis März 11 und 12 Uhr, im Sommerhalbjahr auch um 17 Uhr

Die Fassade des Neuen Rathauses mit dem berühmten Glockenspiel, das tanzende Figuren zeigt.
Sehenswürdigkeiten in München: Glockenspiel am Neuen Rathaus

Sankt Peter und der „Alte Peter“

Sankt Peter ist die älteste Pfarrkirche Münchens. Es gab wohl schon einen Vorgängerbau im 12. Jahrhundert, der gotische Neubau wurde 1294 geweiht. Ihr Turm, der „Alte Peter“, besitzt eine Galerie, von der aus du bei klarer Sicht aus 56 Metern Höhe einen tollen Blick auf München bis zu den Alpen hast. Aber erst, nachdem du – fluchtend wahrscheinlich – mindestens 300 Stufen nach oben geklettert bist. Einst lag hier oben die Stube des Turmwächters, der bis 1901 Alarm schlug, wenn es irgendwo in München brannte.

Pfarrkirche St. Peter

  • Adresse: Marienplatz
  • Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich 9–19.30 Uhr, im Winter Montag bis Freitag 9–18.30 Uhr, am Wochenende 9–19.30 Uhr
Der Glockenturm der Pfarrkirche St. Peter mit seiner Aussichtsplattform , auf der Menschen stehen. Darüber die Turmuhr.
München von oben: Aussichtsplattform des Alten Peters

Viktualienmarkt – das Foodie-Paradies

„Viktualie“ ist ein lateinisches Wort für Lebensmittel, und der Viktualienmarkt ein wunderbarer Lebensmittelmarkt, wenn auch nicht der günstigste Markt der Stadt. Früher habe ich Zutaten für besondere Essen hier eingekauft, die ich nirgends sonst bekam. Seit auch das Sortiment der Supermärkte sehr international ist, komme ich zum Einkaufen nur noch selten zum teuren Viktualienmarkt. Aber immer mal wieder zum Schauen. Exotische oder einheimische Früchte findest du hier genauso wie Käse, Wein, Fisch und traditionelle bayerische Würste. Alles ist frisch und appetitlich angerichtet. Hier geht es zu den Porträts der Händler. Inzwischen gibt’s am Viktualienmarkt aber auch jede Menge Lokale, und an Sommertagen fließen Bier und Aperol in Strömen.

Artischocken und Radieschen an einem Gemüsestand
Viele Menschen in einem Marktlokal, die an Biergartentischen sitzen. Dahinter der Turm des Alten Rathauses am Marienplatz.
Wochenende in München: der Viktualienmarkt

Frauenkirche – der Münchner Dom

Die Frauenkirche ist nach Sankt Peter die älteste Kirche der Stadt. Ab 1468 wurde sie in der Rekordzeit von nur 20 Jahren erbaut. Das war im Mittelalter rasant und nur möglich, weil der Teufel im Spiel war. Und der hat sogar seinen Fußabdruck hinterlassen! Die 99 Meter hohen Zwillingstürme, die charakteristischen „Welschen Hauben“ sind das Wahrzeichen der Stadt. Du kannst sie von fast überall sehen, und höher als die Türme darf kein Gebäude in der Innenstadt sein. Auf dem Südturm gibt es eine Aussichtsplattform, die du – nach den ersten 89 Stufen – mit einem Fahrstuhl erreichen kannst.

Blick auf die Altstadt von München mit der Frauenkirche mit ihren mächtigen Türmen mit Zwiebelkuppeln im Zentrum. Dahinter die Gipfel der Alpen
Blick vom Olympiaberg auf die Frauenkirche vor der Kulisse der bayerischen Alpen
muenchen frauenkirche 5 |

Frauenkirche

  • Adresse: Frauenplatz 1
  • Öffnungszeiten: täglich 8–20 Uhr (wenn kein Gottesdienst stattfindet), Südturm täglich 10–17 Uhr, am Wochenende ab 11.30 Uhr.

Nationaltheater mit Maximilianstraße – Luxushopping und Kunst

Das Münchner Opernhaus am Max-Joseph-Platz, 1811 im klassizistischen Stil erbaut, wurde nach einem Brand 1825 originalgetreu wiederaufgebaut. Dafür führte der König eigens eine Biersteuer ein – zum Missfallen der Münchner. Während der Herrschaft von König Ludwig II., der ein großer Bewunderer Richard Wagners war, hatten Tristan und Isolde, Meistersinger und Rheingold hier Weltpremiere. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Oper zum zweiten Mal zerstört und erst 1963 wiedereröffnet. Sie gehört zu den wichtigsten Opernhäusern im deutschsprachigen Raum.

Ein Wochenende in München: Eine große Menschenmenge versammelte sich auf den Stufen eines imposanten Gebäudes mit hohen Säulen, das in einem Farbverlauf von rosa bis blau erleuchtet war. Dieses klassische architektonische Wunderwerk ist eine der Sehenswürdigkeiten Münchens, die man gesehen haben muss – perfekt für alle, die Stadttouren in München genießen.
Ein Wochenende in München: Opernbesucher vor dem Nationaltheater

Wenn du während deines Wochenendes in München in die Oper oder ins Ballett gehen möchtest, solltest du dich rechtzeitig um Karten kümmern (Spielplan). Nicht ganz so schwer ist es, Karten fürs Residenztheater nebenan zu ergattern, das zu den renommiertesten deutschen Sprechtheaterbühnen zählt (Spielplan).

Insider-Tipp: „Oper für alle“ heißt es, wenn während der Opernfestspiele im Sommer eine Inszenierung auf einer Leinwand vor der Oper gezeigt wird und die Zuschauer mit ihren Picknickkörben anrücken. Sehr angesagt. Früh kommen! Termin 2025: 6.7., 19 Uhr.

Gastro-Tipp: Im Sommer öffnet die Stufenbar, und die Operngäste sitzen lässig mit ihren Drinks auf den Stufen vor der Oper. Ist auch nett ohne Opernkarten.

Am Max-Joseph-Platz beginnt die Maximilianstraße, eine Prachtstraße, die sich über die Isar bis zum Maximilianeum zieht, dem Sitz des bayerischen Landtags. Entlang der Straße liegen Designer-Shops dicht an dicht, aber auch Kulturtempel wie die Kammerspiele (Spielplan) oder das Museum der fünf Kontinente.

Residenz – Stadtschloss der bayerischen Regenten

In einer der größten Stadtresidenzen Europas lebten bis zum Ende der Monarchie 1918 die Wittelsbacher-Herrscher. Der riesige Komplex mit sechs Höfen wurde nach und nach erweitert. Aus den Anfängen stammt die Fassade mit illusionistischen Malereien aus dem 17. Jahrhundert. Dem Max-Joseph-Platz zugewandt ist der jüngste Teil aus dem 19. Jahrhundert, erbaut von Leo von Klenze für König Ludwig I. im italienischen Stil. Eine Kopie des Palazzo Pitti in Florenz.

Drei Menschen spazieren durch einen der Höfe der Residenz mit illusionistischer Malerei.
Sehenswürdigkeiten in München: die Residenz

Besichtigen kannst du zum einen das Residenzmuseum, wo du durch die Welt der bayerischen Herrscher spazierst. Der Vorzeigeraum ist das Antiquarium – ein Festsaal der Superlative.

Farbenfroh ausgeschmückte Halle mit Statuen
Antiquarium, Residenz München, © Bayerische Schlösserverwaltung, (Foto: Ulrich Pfeuffer), www.residenz-muenchen.de

Auch die Schatzkammer und das Cuvilliés-Theater kannst du besuchen. Es gibt Einzel- und Kombitickets.

Ein festlich beleuchtetes Theater im Barockstil in Rot und Gold
Cuvilliés-Theater, Residenz München, © Bayerische Schlösserverwaltung, (Foto: Philipp Mansmann), www.residenz-muenchen.de

Residenz München

  • Adresse: Residenzstraße 1
  • Öffnungszeiten für alle Museen: April bis Mitte Oktober täglich 9-18 Uhr, Mitte Oktober bis April täglich 10–17 Uhr, Tickets

Fünf Höfe – Shopping trifft Kunst

Mit der Umgestaltung eines wenig attraktiven Blocks in der Innenstadt gewannen die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, die zehn Jahre später auch die Allianz Arena bauten, 1994 ihren ersten großen Wettbewerb. Es entstand ein Luxus-Shopping-Centre mit Läden im gehobenen Segment, aber auch Kunst fand ihren Platz: Die Hängenden Gärten von Tita Giese sind ein Hingucker wie auch Sphere, eine monumentale hängende Kugel des isländischen Künstlers Olafur Eliasson im Viscardihof. Teil des Konzepts ist die Hypo-Kunsthalle mit oft hochkarätigen Wechselausstellungen.

Hofgarten – Boule meets Tango

Hinter der Residenz liegt der Hofgarten mit Rasenflächen und Blumenrabatten, den Kurfürst Maximilian I. im frühen 17. Jahrhundert nach dem Vorbild italienischer Renaissancegärten anlegen ließ. Nachfolgende Regenten veränderten ihn entsprechend den Gartenmoden der Zeit. Heute ist er Kulisse für einen sehr französischen Zeitvertreib: Boulespieler lassen auf den Kieswegen ihre Kugeln klacken.

Insider-Tipp: Herzstück des Gartens ist der Dianatempel, der an warmen Sommerabenden zum Open-Air-Tanzsalon wird: Irgendjemand bringt einen Ghetto-Blaster mit, und dann wiegen sich die Paare zu den melancholischen Klängen des Bandoneons oder wirbeln zu Salsa-Rhythmen durch den Pavillon. Einfach spontan vorbeikommen, um ein bisschen Lebensfreude zu tanken.

Ein üppiger Garten präsentiert einen Pavillon mit Kupferkuppel und Säulen, umgeben von bunten Blumen und Besuchern. Im Hintergrund ist ein Kuppelgebäude vor einem strahlend blauen Himmel zu sehen.
Sehenswürdigkeiten in München: Dianatempel im Hofgarten

Odeonsplatz – Italien nördlich der Alpen

Vom Hofgarten oder der Residenz kommst du auf dem Weg zum Englischen Garten über den Odeonsplatz. Die Feldherrnhalle mit ihren drei Rundbögen und den beiden Löwen kommt dir bekannt vor? Als Vorlage diente die Loggia dei Lanzi in Florenz. Das gefiel dem Italienliebhaber Ludwig I. von Bayern. Italienisch inspirierte Architektur ist einer der Gründe, warum sich München als „nördlichste Stadt Italiens“ verkauft. Dazu passt die sonnengelbe Kirche nebenan: Die Theatinerkirche war die erste Kirche im Stil des Hochbarocks in Bayern. Ein Geschenk von Kurfürst Ferdinand Maria an seine italienische Frau nach der Geburt des ersten Sohnes.

Blick unter den Bögen einer Steinkonstruktion auf die Spitze eines leuchtend gelben Gebäudes mit Uhrturm in der Nähe des Café Isarlust unter strahlend blauem Himmel. Im Vordergrund ist eine Bronzestatue teilweise sichtbar.
Sehenswürdigkeiten in München: Odeonsplatz mit Feldherrenhalle und Theaterinerkirche

Gastro-Tipp: Direkt am Tor zum Garten liegt das Tambosi, das 1775 als erstes Kaffeehaus in München eröffnete. Seit dem letzten Besitzerwechsel hat es ein bisschen an Charme verloren, finde ich, aber die Lage ist einfach genial. Von der Terrasse blickst du beim Cappuccino oder Aperol Spritz auf Theatinerkirche und Feldherrenhalle. Schattiger sind die Plätze im Hofgarten selbst. 

Ludwig-Maximilians-Universität und Englischer Garten

Vom Hofgarten spazierst du entlang der Ludwigstraße zur Ludwig-Maximilians-Universität, wo ich studiert habe. Ich habe sie sehr gemocht, die ehrwürdigen Hallen. Und es waren von den Vorlesungssälen keine fünf Minuten mit dem Fahrrad zum Englischen Garten. Der Englische Garten ist – wie der Name vermuten lässt – ein klassischer englischer Landschaftsgarten, wie er im späten 18. Jahrhundert in Mode kam. Mit ganz viel Grün, endlosen Spazierwegen und ein paar exotischen Akzenten wie dem Monopteros-Tempelchen oder dem Chinaturm mit dem bekannten Biergarten. Im Sommer wie im Winter ein toller Ort für den Sonntagsspaziergang.


Der Eisbach, der tatsächlich auch im Sommer eiskalt ist, rauscht durch den Garten. Hier erfrischen sich die Studenten der LMU in ihren Freistunden. Längst sind die Eisbachsurfer die Top-Attraktion. Die Eisbachwelle neben dem Haus der Kunst an der Prinzregentenstraße ist ein innerstädtischer Surfspot und ein toller Fotospot für Besucher.

Gastro-Tipp: Hinter der Welle liegt Fräulein Grüneis, ein sehr netter Kiosk mit Vergangenheit als Toilettenhäuschen. Es gibt Brotzeiten, Kuchen und mittags ein Tagesgericht.

Sehenswürdigkeiten München: Surferparadies Eisbachwelle im Englischen Garten
Surferparadies: Eisbachwelle im Englischen Garten

Insider-Tipp: Fernöstlich ist auch das Japanische Teehaus hinter dem Haus der Kunst, das 1972 die Städtepartnerschaft zwischen den Olympiastädten Sapporo und München in Gang brachte. Die japanischen Teezeremonien (Termine), die hier regelmäßig stattfinden, sind besondere Events.

Königsplatz – Ausflug in die Antike

Am monumentalen Königsplatz im Stil des Klassizismus aus dem frühen 19. Jahrhundert zeigt sich die Liebe zur Antike von König Ludwig I. Vorbild war die Akropolis in Athen. Die Nationalsozialisten entweihten den Platz, indem sie ihn für Parteiveranstaltungen und Bücherverbrennungen nutzten. An die düstere Epoche der Münchner Geschichte erinnert seit 2021 das Kunstwerk The Blacklist von Arnold Dreyblatt vor den Staatlichen Antikensammlungen. Link zu Führungen zur NS-Vergangenheit siehe oben.

Blick auf die Glyptothek am Königsplatz, ein Bau im Stil der griechischen Antike mit Säulen und Skulpturengiebel. Menschen genießen die Sonne auf den Treppen.
Museen in München: die Glyptothek am Königsplatz

Heute ist der Königsplatz wieder ein Ort der Kunst: Gleich drei Museen säumen den Platz – Staatliche Antikensammlungen, Glyptothek und Lenbachhaus (siehe Museen) –, auf dem auch Open-Air Konzerte und andere Events stattfinden.

Sehenswürdigkeiten München – außerhalb der Altstadt

Eine elegante Sommerresidenz: Schloss Nymphenburg und Park

Das Sommerschloss der bayerischen Regenten ist ein Schmuckstück mit Garten – anmutiger und heiterer als die Residenz in der Altstadt. Hier wurde am 25. August 1845 der spätere Ludwig II., der vielgeliebte „Kini“ geboren. Zu sehen sind die berühmte Schönheitengalerie mit Lola Montez, der Geliebten von Ludwig I., das Geburtszimmer von Ludwig II. und die berühmte Nymphenburger Porzellansammlung.

Blick von oben auf das Nymphenburger Schloss mit dem riesigen Garten und seinen Kanälen
Schloss Nymphenburg, München (Stadtseite), © Bayerische Schlösserverwaltung, (Foto: Florian Schröter), www.schloss-nymphenburg.de

Noch besser als das Schloss gefällt mir der Schlosspark mit Spazierwegen, Wasserkanälen, und vor allem den so genannten Parkburgen – Amalienburg, Badenburg, Pagodenburg und Magdalenenklause. Auf dem Kanal kannst du im Winter, wenn er zugefroren ist, Schlittschuhlaufen. Im Sommer kannst du dich mit der Gondel spazierenfahren lassen.

Schloss Nymphenburg

Gastrotipp: Beliebt ist das Schlosscafé im Palmenhaus, das am Wochenende geöffnet ist. Unter der Woche kannst du dich im SB-Milchhäusl davor verpflegen.

Ein kleines Schlösschen im Park in Weiß und Gelb
Badenburg, Schlosspark Nymphenburg, München, © Bayerische Schlösserverwaltung, (Foto: Markus Tretter), www.schloss-nymphenburg.de

Insider-Tipp: In der Nähe des Nymphenburger Schlosses liegt der Botanische Garten – wunderbar im Frühjahr zur Rhododendronblüte oder im Juni, wenn die Alpenpflanzen in Blüte stehen. Das Café im Garten mag ich persönlich viel lieber als das Nymphenburger Schlosscafé.

Olympiapark – Erinnerungen an Olympia 1972

Mit der Olympiade in München 1972 muss ein Ruck durch die Stadt gegangen sein. Die bayrische Landeshauptstadt rüstete sich für den internationalen Auftritt und bekam ein Olympiastadion, das auch nach mehr als 50 Jahren noch eine Architekturikone ist. Heute ist der Olympiapark eine beliebteste Freizeitanlage zum Joggen oder Radeln im Park, zum Tretbootfahren auf dem Olympiasee oder zum Schwimmen im Olympiabad. Im Stadion finden unter dem berühmten Zeltdach aber auch viele Konzerte statt. Dann pilgern Fans, die sich das Ticket nicht leisten können, auf den Olympiaberg, und können die Musikikonen zwar nicht sehen, aber live hören. Auch ein schöner Platz bei Sonnenuntergang.

Noch viel mehr Weitblick bis zu den Alpen und 360-Grad-Rundumblick hast du vom Olympiaturm. Er ist mit knapp 300 Metern das höchste Bauwerk Münchens. Bis Mitte 2026 ist er wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

Blick vom Olympiaberg auf den Olympiapark mit einem See und dem Zeltdach des Olympiastadions
Blick vom Olympiaberg über den Olympiapark

Insider-Tipp: Der Olympiapark ist schön an Sommerabenden, aber meine liebste Jahreszeit ist die Kirschblüte, wenn der Park rosarot erblüht. Vor allem zu Füßen des Olympiabergs stehen japanische Zierkirschen, die die Olympiastadt München 1972 als Geschenk von der japanischen (Winter-)Olympiastadt Sapporo erhielt.

Rosafarbene Kirschblüten im Olympiapark. Im Hintergrund erhebt sich der Olympiaturm.
Wochenende in München: Kirschblüte im Olympiapark mit Olympiaturm im Hintergrund

BMW Welt – Pilgerziel für Autofans

Autofans und Architekturfans vor allem zieht es in die BMW Welt im Norden Münchens. Innen sind BMW-Modelle ausgestellt, und in einigen davon kannst du auch Platz nehmen. Hier werden aber auch Neuwagen an Neubesitzer ausgeliefert und manchmal gibt es Events. Auf der anderen Straßenseite liegt das BMW Museum, das an eine Salatschüssel erinnert, mit Ausstellungen zur Automobilgeschichte und rund ums Thema Elektromobilität. Daneben erhebt sich die Konzernzentrale in Form eines 4-Zylinder-Motors, dahinter liegt das BMW Werk, in dem seit 1922 – derzeit rund 6500 Mitarbeiter – Fahrzeuge montieren, lackieren und ausstatten.

Wochenende in München: Im Vordergrund sieht man den Olympiasee, dahinter ein flaches Gebäude – die BMW Welt – und rechts davon das BMW Museum und die Konzernzentrale, die an einen Vierzylinder-Motor erinnert.
Wochenende in München: die BMW Welt links und rechts davon BMW Museum und Konzernzentrale

BMW Welt

  • Adresse: Am Olympiapark 1, www.bmw-welt.com
  • Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 7.30–24 Uhr und So/Fei 9–24 Uhr

BMW Museum

  • Adresse: am Olympiapark 2, Website
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr

Allianz Arena – Homebase des FC Bayern

Ich gestehe, ich bin Fußballbanause. Für Fußballfans ist ein Besuch in der Allianz Arena aber natürlich ein Muss. Wenn der FC Bayern München spielt, leuchten die knapp 3.000 Luftkissen des Stadions in Rot, der Farbe des Clubs. Wenn du ein Spiel live erleben willst, solltest du dich rechtzeitig im Tickets kümmern. Ansonsten kannst du bei Arena-Touren einen Blick hinter die Kulissen werfen. Vereinsgeschichte wird in der FC Bayern Erlebniswelt lebendig.

Blick über die Häuser von Schwabing bis zur Allianz Arena, die wie ein weißer Schwimmreifen aussieht.
München von oben: Blick auf die Allianz Arena

Die Isar – ein Gebirgsfluss in der Großstadt

Acht Kilometer schlängelt sich die Isar durch München. Früher floss sie schnurgerade und langweilig durch die Isarauen. Dass sie ein Gebirgsfluss ist, merkten wir erst mit der Renaturierung zu Beginn des Jahrtausends. Heute ist sie ein Freizeitparadies mit Kiesbänken, Inseln und Ufertreppen, auf denen an warmen Sommerabenden gefühlt halb München sitzt. Entlang der Isar liegen viele Sehenswürdigkeiten wie das Deutsche Museum oder der Tierpark.

Blick auf den Fluss War und die Keisbänke, auf denen viele Menschen sitzen. Dahinter das Deutsche Museum.

Lesetipp: Hier findest du die detaillierte Beschreibung einer genialen Radtour entlang der Isar.

Die Isar, gesäumt von Kiesbänken, auf denen sich Menschen sonnen. Dahinter liegen Wälder.
Isarauen im Münchner Süden

Sehenswürdigkeiten München – die interessantesten Museen

Museen im Kunstareal 5000 Jahre Kulturgeschichte

Zwischen Königsplatz und Theresienstraße kannst du 5000 Jahre Kulturgeschichte erleben. Von den Schätzen aus dem Alten Ägypten spazierst du über die Antike bis zur Gegenwart. Das hat die Stadt Ludwig I. von Bayern (1786–1868) zu verdanken, der wie sein Enkel Ludwig II. ein Freund der Künste war und München zur Kunstmetropole machte. Mit 18 Museen, 42 Galerien und vielen weiteren Kulturinstitutionen gehört das Kunstareal zu den Top-Kulturstandorten in Europa. In nächster Nachbarschaft liegen Häuser von Weltrang wie die Glyptothek, die Alte Pinakothek oder die Städtische Galerie im Lenbachhaus. Hier eine Auswahl der beliebtesten Adressen.

Alten Pinakothek – alte Meister

Die Alte Pinakothek war bei der Eröffnung 1836 das größte Museum der Welt. Und das im kleinen München, einer Provinzhauptstadt. Zu sehen sind Meisterwerke der europäischen Malerei vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Das Selbstporträt von Albrecht Dürer im Pelzrock, Albrecht Altdorfers grandiose „Alexanderschlacht“ oder das einzige Werk von Leonardo da Vinci in Deutschland gehören zu den Highlights. Aber auch Raffael, Tizian, El Greco, Rubens und Rembrandt sind vertreten.

Ein mächtiges Gebäude im Stil des 19. Jahrhundert. Davor eine Wiese, auf der Menschen die Sonne genießen.
Museen in München: Rückseite der Alten Pinakothek

Alte Pinakothek

Neuen Pinakothek – der Weg zur Moderne

Die Neue Pinakothek beginnt, wo die Alte Pinakothek endet. Sie zeigt Werke vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Vincent van Goghs Sonnenblumen hängen hier, genauso wie Seerosen von Claude Monet oder Werke von Egon Schiele, Gustav Klimt und Auguste Rodin.

Neue Pinakothek

  • Adresse: Barer Straße 29
  • Öffnungszeiten: bis voraussichtlich 2029 wegen Renovierung geschlossen

Pinakothek der Moderne – Design und Zeitgenössisches

Moderne und zeitgenössische Kunst sowie Architektur und Design sind die Themen der Pinakothek der Moderne, die erst 2002 öffnete. Stars der Moderne wie Picasso, Warhol und Le Corbusier sind vertreten. Aber besonders hat es mir die Design-Abteilung angetan. Faszinierend zu sehen, dass Objekte aus meiner Kindheit längst museumsreif sind.

Ein moderner Museumsbau mit Säulen. Davor eine große moderne Skulptur und eine Rasenfläche.
Museen in München: die Pinakothek der Moderne

Pinakothek der Moderne

Museum Brandhorst – von Warhol bis Polke

Auch ein Neuzugang aus dem 21. Jahrhundert. Das Museum Brandhorst ist schon von außen ein Hingucker mit seinen bunten Keramikstäben. Es ist international bekannt für seine hervorragende Sammlung von Andy-Warhol-Werken. Weitere Sammlungsschwerpunkte sind Arbeiten von Cy Twombly, Sigmar Polke oder Jeff Koons.

Ein Museumsbau mit farbigen Keramikbändern an der Fassade. Davor genießen Menschen die Sonne.
Museen in München: Museum Brandhorst

Museum Brandhorst

Städtische Galerie im Lenbachhaus – Heimat des Blauen Reiters

Schon allein das Gebäude ist ein Träumchen: Die Städtische Galerie im Lenbachhaus fand in der Villa des Malerfürsten Franz von Lenbach ihren Platz. Weltberühmt ist sie vor allem wegen der weltweit größten Sammlung von Werken der Künstlergruppe Blauer Reiter. Im modernen Anbau wartet Gegenwartskunst auf Besucher, und immer wieder gibt es hier hervorragende Wechselausstellungen.

Eine elegante Villa aus dem 19. Jahrhundert in Gelb. Davor ein Garten mit Säulen und Brunnen.
Museen in München: Lenbachhaus mit Garten
Rechts ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Daneben ein moderner Anbau – beides in Gelbtönen.
Museen in München: Lenbachhaus mit modernem Anbau

Städtische Galerie im Lenbachhaus

  • Adresse: Luisenstraße 33, www.lenbachhaus.de/
  • Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Freitag bis Sonntag 10–18 Uhr, Donnerstag 10–20 Uhr

Lesetipp: Auch sehr spannend ist eine Radtour auf den Spuren des blauen Reiters.

Glyptothek – München trifft Athen

Ludwig I. war ein Liebhaber der antiken Kunst, seinem Sammeleifer verdankt München die meisten Exponate der Glyptothek. Mit dem 1-Euro-Ticket lasse ich mich sonntags manchmal einfach eine halbe Stunde durch die Sammlung treiben, bewundere den Barberinischen Faun und genieße Kaffee und Kuchen im Café im wunderhübschen Innenhof.

Giebel eines Gebäudes im antiken Stil mit Figuren aus der griechischen Antike.
Museen in München: Giebelfeld der Glyptothek

Glyptothek

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst – Ausflug in die Welt der Pharaonen

Für Fans der altägyptischen Kultur ein Muss! 5000 Jahre Kunst und Kultur einer frühen Hochkultur werden im Ägyptischen Museum spannend präsentiert.

Ägyptisches Museum

  • Adresse: Gabelsbergerstraße 3, https://smaek.de
  • Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10–18 Uhr, Dienstag 10–20 Uhr

NS-Dokumentationszentrum – eine dunkle Epoche der Stadtgeschichte

Eine Aufarbeitung dieser düsteren Epoche der Stadtgeschichte war dringend nötig: Das NS-Dokumentationszentrum eröffnete 2015 am ehemaligen Standort der Parteizentrale der NSDAP und beleuchtet in der Ausstellung „München und der Nationalsozialismus“ die „Stadt der Bewegung“. Sie bietet jede Menge Dokumente und Medieninstallationen sowie ein Lernforum. Viel Stoff, den man bei einem Besuch nicht verarbeiten kann. Darum nutze ich die Möglichkeit, öfter mal wiederzukommen.

NS-Dokumentationszentrum

  • Adresse: Max-Mannheimer-Platz 1, www.nsdoku.de
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–19 Uhr

Insider-Tipp: Am Sonntag kostet der Eintritt in die staatlichen Museen nur einen Euro. Aber natürlich ist es dann auch entsprechend voll.

Gastro-Tipp: Alle Museen haben auch Cafés, aber in den großen Museen sind sie – vor allem am Wochenende – voll. Sehr nett und selten überfüllt ist im Sommer das Café im Innenhof der Glyptothek. Wenn es nur eine Erfrischung sein soll – gegenüber vom Museum Brandhorst liegt eine der besten Eisdielen Münchens: Ballabeni.

Deutsches Museum – nicht nur für Technikfreaks

Wer sich nicht für Kunst interessiert, wird möglicherweise im Deutschen Museum glücklich. Das heutige Stammhaus, 1925 eröffnet, zählt zu den traditionsreichsten und größten Wissenschafts- und Technikmuseen der Welt zählt. Als meine Mädels klein waren, hatten wir eine Jahreskarte fürs Deutsche Museum, das viel für Familien mit Kindern ab dem Vorschulalter bietet. Naturwissenschaftlerinnen sind sie leider trotzdem nicht geworden! Das Museum wurde in den letzten Jahren umfassend renoviert, weil die meisten Ausstellungen in die Jahre gekommen waren. Die ersten Dauerausstellungen präsentieren sich jetzt wieder zeitgemäß, an anderen wie dem Bergwerk wird noch gearbeitet. Neuzugang ist das Rooftop-Café mit Blick über die Isar.

Flussszene mit Menschen, die auf einem Uferweg an einem modernen Gebäude mit Glasfassade entlanggehen. Im Hintergrund ist ein hoher Turm mit Kuppeldach zu sehen. Strahlend blauer Himmel und blattlose Bäume runden die Aussicht ab.
Sehenswürdigkeiten München: Deutsches Museum

Deutsches Museum

Jüdisches Museum

2007 eröffnete das Ensemble aus Synagoge, Jüdischem Museum und Gemeindezentrum am Sankt-Jakobs-Platz. Architektonisch gelungen ist die Arbeit des Achitekturbüros Wandel Hoefer Lorch, das jüdische Geschichte, Kunst und Kultur durch die Jahrhunderte bis in die Gegenwart zeigt.

Das jüdische Museum neben der Synagoge aus Naturstein mit einem  schwarzen Aufbau.
Sehenswürdigkeiten in München: Synagoge und jüdisches Museum

Jüdisches Museum

BMW Museum – für Autofans

siehe oben

MUCA Museum of Urban and Contemporary Art

Das MUCA, in einem ehemaligen Umspannwerk der Stadtwerke untergebracht, ist das erste Museum für Urban Art in Deutschland. Das Sammlerehepaar Utz brachte die Kunst der Straße ins Museum und schuf eine Begegnungsstätte für Urban und Contemporary Art. Das Museum ist klein und überschaubar mit oft spannenden Wechselausstellungen.

Schwarze Fassade des Muca  in München
MUCA Museum of Urban and Contemporary Art

MUCA Museum of Urban and Contemporary Art

  • Adresse: Hottererstraße 12, www.muca.eu
  • Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10–18 Uhr, Donnerstag 10–20 Uhr

Sehenswürdigkeiten München – die interessantesten Stadtviertel

Hoffentlich jagst du nicht nur nach Sehenswürdigkeiten, sondern nimmst dir auch Zeit, das ein oder andere Stadtviertel zu entdecken. München ist nämlich sehr viel mehr als Glockenspiel, Frauenkirche und Englischer Garten. Ein paar Vorurteile werden beim Spaziergang durchs Schlachthofviertel zum Beispiel möglicherweise bröckeln.

Schwabing und Maxvorstadt – Univiertel und Bohème-Geschichte

Schwabings große Zeit als Künstlerviertel begann um 1900, als Maler und Literaten rund um Universität und Kunstakademie für ein besonders Lebensgefühl sorgten. „Schwabing ist kein Ort, sondern ein Zustand“, schrieb die Schriftstellerin Franziska zu Reventlow damals. Bis in die 1960er-Jahre war Schwabing „the place to be“. Dann kam die Schickeria … Geblieben sind traumhafte Jugendstilhäuser mit ihren Atelierfenstern. Jungen Künstlern ist Schwabing heute längst zu teuer, für Besserverdiener aber immer noch eine beliebte Wohnadresse. Und manchmal blitzt hier und da noch der Charme des alten Schwabing auf.

Ein mächtiges Tor mit drei Bögen inmitten einer verkehrsreichen Straße und einer römischen Quadriga auf dem Tor.
Stadtviertel München: das Siegestor zwischen Maxvorstadt und Schwabing

Außerdem lohnt sich ein Spaziergang durch Schwabing und die angrenzende Maxvorstadt, das Univiertel. Beide Viertel trennt das Siegestor.

Glockenbachviertel und Gärtnerplatzviertel

Die Ampeln im Glockenbach- und Gärtnerplatzviertel, die nur durch die Fraunhoferstraße getrennt sind, zeigen schon seit Jahren queere Pärchen Hand in Hand. Und nicht zufällig fühlten sich hier Rainer Werner Fassbinder und Freddy Mercury richtig wohl. Aber auch Familien gefällt es hier. Ganz nebenbei sind beide Viertel gute Adressen für Nachtschwärmer mit unzähligen Restaurants, Bars und Kneipen.

Insider-Tipp: Sehr kultig ist der Reichenbachkiosk an der Reichenbachbrücke, wo du im Sommer fast rund um die Uhr Bier fürs Isarpicknick holen kannst.

Menschen entspannen auf einer Rasenfläche und Bänken auf einem belebten Stadtplatz. Im Hintergrund ist ein prächtiges Gebäude unter blauem Himmel mit Wolken zu sehen. Die Szene ist lebhaft, und viele Menschen genießen die Natur.
Stadtviertel München: der Gärtnerplatz mit dem Gärtnerplatztheater

Schlachthofviertel – volkstümlich und megahipp

Gerade ziemlich angesagt ist das Schlachthofviertel – ein Stadtteil im Umbruch mit hemdsärmeligem Charme. Rund um den noch aktiven Schlachthof treffen sich etablierte Kultur mit dem Münchner Volkstheater und Subkultur im Bahnwärter Thiel. Der Metzger an der Ecke liegt liegt neben der hippen Craft-Beer-Kneipe, der Billigfrisör neben dem Yoga-Studio. Sehr bunt, sehr schrill, sehr besonders. Auch kulinarisch: Wo kannst du schon morgens um 7 Uhr mit Weißwüsten starten und mit Meeresfrüchten in einem der besten Fischlokale der Stadt den Abend ausklingen lassen?

Lesetipp: Mein ausführlicher Artikel über das Schlachthofviertel

Ein alter Dampfer auf einer Brücke: die Alte Utting. Darunter Autos und Menschen.
Stadtviertel München: die Alte Utting am Rande des Schlachthofviertels

Werksviertel – preisgekrönt

Eines der spannendsten und eines der neuesten Stadtviertel liegt auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Firma Pfanni. Das Werksviertel erlebte somit eine Transformation vom Knödelquartier zum Kreativquartier und wurde 2023 mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet.

Lesetipp: Mein ausführlicher Artikel zum Werksviertel München

Eingang zum Containerquartier des Werksviertels mit bunt angemalten Containern
Stadtviertel München: das Werksviertel

Weitere Stadtviertel

Aber auch Haidhausen, das Westend oder Giesing haben eine Wandlung durchlaufen. Allesamt alte Arbeiterviertel, die plötzlich „in“ waren. Ist in Haidhausen die Gentrifizierung längst abgeschlossen – im Westend und in Giesing ist sie noch in vollem Gange. Dort trifft das alte München auf schicke Ecken, die „Boazn“ auf das Hipster-Café. Am besten lernst du die schönsten Ecken auf geführten Rundgängen kennen.

Und das gibt‘ s auch noch: Oktoberfest

Die fünfte Jahreszeit in München – das Oktoberfest, die Wiesn, das Ende September bis zum 3. Oktober auf der Theresienwiese gefeiert wird. Seit 1810! Ich gestehe, ich bin ein Wiesn-Muffel. Vielleicht muss man in München geboren sein, um dem größten Bierfest der Welt entgegenzufiebern? Es gibt Münchner, die Urlaub nehmen, um jeden Tag ein Bad im Bierzelt zu nehmen. Und andere, die ihren Lebensunterhalt fürs ganze Jahr in den gut zwei Wochen auf der Wiesn verdienen.

Ich bin keine große Biertrinkerin, Massenaufläufe schrecken mich ab und sogar bei einem so harmlosen Fahrgeschäft wie der „Wilden Maus“ habe ich Todesängste ;-). Aber einmal an einem schönen Septemberabend das Dirndl ausführen und Leute schauen, ist durchaus nett.

Insider-Tipp: Viel besser als die „Wiesn“ gefällt mir ein traditionelles Event, das seit Jahren wieder sehr angesagt ist: der Kocherlball. Ab 1880 trafen sich im Sommer jeweils am Sonntagmorgen bis zu 5000 Münchner Hausangestellte zum Tanzen am Chinesischen Turm. Aus „Mangel an Sittlichkeit“ wurde der Kocherlball 1904 von der Obrigkeit verboten, aber 1989 wiederbelebt. Jetzt kommen Menschen jeden Alters zum Tanzen unter Anleitung von zwei Tanzmeistern und bringen ihr Frühstück mit. Der Termin 2025: 20. Juli, 6 bis 10 Uhr rund um den Chinesischen Turm im Englischen Garten.

Viele Menschen tanzen zu den Klängen einer Blaskapelle, die man im Hintergrund sieht.
Kocherlball im Englischen Garten

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