Sansibar – schon der Name der Insel vor der Küste Tansanias klingt nach 1001 Nacht. Ein Versprechen, das Stone Town – ein Altstadtviertel mit UNESCO-Auszeichnung – einlöst. Kommen auch die meisten Besucher nach einer Safari in Tansania wegen der Puderzuckerstrände – es wäre jammerschade, den Urlaub auf Sansibar nur im Liegestuhl unter Palmen zu verbringen. Neben Stone Town locken Gewürzplantagen und die spannende Swahili-Kultur der Insel, in der sich Afrika und Arabien mischen.
Inhaltsverzeichnis
Ostküste Sansibar: Starke Frauen und wilde Krieger
Salim ist Beachboy von Beruf, sein Arbeitsplatz der Matemwe Beach an Sansibars Ostküste. Er ist kein Massai, sondern stammt von der Insel. Das Kostüm des Massai-Kriegers, das er trägt, verleiht ihm den Hauch von Wildnis und Abenteuer, der bei vielen Touristen gut ankommt. Nur die Sonnenbrille und das Smartphone, das neben der Machete im Gürtel steckt, passen nicht so recht zum Outfit. Er vermittelt Edelsteine, Gemälde und Massagen – ganz nach Bedarf. Wenn gewünscht, bietet er Frauen auch seine Gesellschaft an. Seit Beginn der Pandemie liefen die Geschäfte schlecht, denn viele Hotels waren monatelang geschlossen. Erst langsam kehren die Besucher zurück. Hartnäckig umwirbt Salim deshalb die wenigen Strandspaziergänger. Dass bei mir nichts zu holen ist, merkt er schnell. „Hakuna matata, kein Problem“, grinst er und steuert auf ein junges Paar zu.
So fein wie Puderzucker und fast so weiß ist der Sand am Matemwe Beach – ein Verkaufsargument für den relativ jungen Badeort mit Hotels meist der gehobenen Kategorie und noch viel Platz am Wasser. Hinter dem Strand liegt der Alltag des Fischerdorfes. Am späten Vormittag hat sich das Wasser mehrere hundert Meter zurückgezogen, die Gezeiten sind heftig an der Ostküste zwischen Matemwe und Jambiani.
Jetzt kommen die Dorffrauen in bunten Kanga-Tüchern an den Strand. Sie sind Bäuerinnen der besonderen Art und züchten Seetang in Gärten, die die Hälfte des Tages unter Wasser liegen. An Holzpflöcken in Reih und Glied spannen sie im sandigen Boden Nylonschnüre wie Wäscheleinen im Miniaturformat, an denen sie die Setzlinge festknoten. Nach vier bis sechs Wochen ist Erntezeit. Die Seetang-Farmen sichern den Frauen ein faires Einkommen, denn Seetang ist heiß begeht als Grundstoff für vegane Gelatine, Medikamente, Kosmetika und Nahrungsmittel. Was nicht in den Export geht, wird direkt vermarktet – die Besucher aus Europa lieben Seetang-Seifen und Seetang-Kekse als Mitbringsel.
Die Nordküste Sansibars
Auch in Nungwi an der Nordküste geht das Leben noch seinen geruhsamen Gang, aber die Infrastruktur hat sich in den letzten Jahren stark verändert. „1995 gab es auf der ganzen Insel nur zwei Hotels“, erzählt Mohammed, der ein kleines Reisebüro betreibt. Dann kamen die ersten Ausländer, um zu investieren. Sie bauten Unterkünfte für Traveller, dann mehr und mehr bessere Hotels. Dazu kamen Restaurants, Bars, Moped-Vermietungen und die übliche touristische Infrastruktur.
Ein Vorteil Sansibars gegenüber anderen Urlaubsparadiesen im Indischen Ozean wie Mauritius oder den Seyschellen: Die Insel ist bodenständig und hat sich nicht dem Luxustourismus verschrieben. Ein Grund, weshalb sie als künftige Top-Adresse für digitale Nomaden gehandelt wird. Doch gerade läuft alles noch auf halber Flamme und das Leben in Nungwi ist wieder ein bisschen so wie früher. Wie eh und je fahren abends die Fischer mit ihren traditionellen Dhaus aufs Meer hinaus und kommen morgens mit der Flut zurück. Den Fang verkaufen sie auf dem Fischmarkt gleich hinter dem Strand. Ein Stück weiter zimmern Männer in einer Dhau-Werft eifrig an neuen Booten aus Mahagoni- und Mangrovenholz.
Gewürzinsel Sansibar: Wo der Pfeffer wächst
Keine Frage: Ich bin da, wo der Pfeffer wächst. Trotz Tourismus ist der Gewürzhandel Standbein Nummer eins der Inselwirtschaft. Die meisten Plantagen liegen im üppig-tropischen Westen der Insel, wo Reis, Kokospalmen, Bananenstauden und Zuckerrohr wachsen und Mangos in verschwenderischer Fülle von den Bäumen baumeln. Gewürze waren vor der Ankunft der ersten Europäer nicht heimisch auf Sansibar. Die ersten Gewürzkrämer, die hier Plantagen anlegten, waren die Portugiesen, bevor der Sultan von Oman übernahm. Heute sind die Gewürzfarmen auch beliebte Ausflugsziele – „Spice Tours“ in Kleingruppen können Besucher überall auf der Insel buchen.
Gewürztouren auf Sansibar
Ein Muss für jeden Besucher, denn schließlich sind Nelken, Muskatnuss, Pfeffer und Co. nach wie die wichtigste Einnahmequelle der Gewürzinsel Sansibar. Touren (in der Kleingruppe ab 25 USD) werden in Stonetown, aber auch in vielen Strandhotels angeboten. Auf einem Spaziergang über die Plantage lernst du die wichtigsten Gewürzpflanzen sowie ein paar exotische Früchte kennen. Nach der Tour darf eingekauft werden – allerdings oft zu überhöhten Preisen. Gewürztouren werden oft in Kombination mit einem einheimischen Lunch im Dorf angeboten.
Alabu ist 20 Jahre alt und Bayern-München-Fan. Stolz trägt der das rot-weiße Club-T-Shirt. Aber nicht nur wegen Robert Lewandowski & Co. lernt er seit vier Monaten deutsch: Sein Traumberuf ist Reiseleiter. Beim Rundgang durch die Gewürzplantage der Familie mit unserer kleinen Gruppe übt er schon mal. Eine aprikosenähnliche Frucht pflückt er vom Baum. „Wisst ihr, was das ist?“ Im weichen Fruchtfleisch versteckt sich ein Kern im roten Netz: die Muskatnuss. Benannt nach einer Stadt im Oman, der Heimat der Gewürzimporteure aus dem Orient. Wir lernen auch Pfefferranken kennen, schnuppern an Gewürznelken, erfahren, wie Vanille, Ingwer und Kurkuma wachsen und dürfen ein paar Obstexoten wie Jackfrucht, die größte Baumfrucht der Welt, probieren.
Frauenpower auf Sansibar
Nach der Gewürztour geht es ins Dorf, wo Suwena und ihre Freundinnen schon für uns gekocht haben. Die Gastgeberinnen tragen Tontöpfe voller Köstlichkeiten auf: Currys mit Fisch, Bohnen, Mangold und Maniok. Dazu Reis und Brotfladen. Hausmannskost à la Sansibar vom Feinsten mit den Aromabomben der Gewürzinsel. Wie die Einheimischen hocken wir auf Matten am Boden und essen mit den Fingern. Besteck verdirbt den Geschmack, findet Suwena, die uns ein paar Sätze Swahili beibringt: „Chakula kitam sana“, wiederholen wir im Chor. Es hat gut geschmeckt.
Wir haben köstlich gegessen, die Köchinnen haben gut verdient, gemeinsam haben wir viel gelacht. Ein tolles Frauenprojekt. Überhaupt: Sansibars Zukunft scheint weiblich zu sein. Längst studieren mehr Frauen als Männer den Universitäten der Insel und die Staatspräsidentin von Tansania, die den Autokraten und Corona-Leugner Mafuli ablöste, kommt aus Sansibar.
Sklavenhandel – ein dunkles Geschichtskapitel
Die Eroberer aus Europa und Arabien handelten nicht nur mit Gewürzen, sondern auch mit Menschen, die sie auf dem Festland aufkauften. Dort wo in der Inselhauptstadt Zanzibar City heute der Altar der anglikanischen Kirche steht, wurden jährlich bis zu 40 000 Männer und Frauen aus Tanganjika, Kenia, Uganda und dem Kongo in Ketten angeliefert, wie Vieh in Verliesen gelagert und als Sklaven nach Madagaskar, Mauritius und auf die Seyschellen verkauft. Die Insel war für die Kolonialherren der ideale Umschlagplatz, denn die Afrikaner vom Festland konnten nicht schwimmen und somit nicht entkommen.
Ein Denkmal vor der Kirche mit fünf lebensgroßen, aneinander geketteten Figuren erinnert heute an düstere Zeiten. Die Ära des Sklavenhandels, die 400 Jahre andauerte, beendeten die Engländer offiziell 1872. In einem geheimen Lager an der Nordwestküste existierte der Sklavenhandel bis 1909 weiter.
Stone Town: ein bröckelndes Kulturerbe
Stone Town, die Altstadt der heutigen Inselhauptstadt Zanzibar City, erinnert an die Ära der Sultane, die mit dem Geld aus ihren dunklen Geschäften eine märchenhaft-orientalische Stadt errichteten. Die Dhaus der Händler aus Arabien und Indien lagen im 19. Jh. im Hafen neben den Viermastern aus Portsmouth und Plymouth. Handelsunternehmen, die in Ostafrika eine Goldgrube witterten. Auch deutsche Gewürzkrämer gründeten Niederlassungen in Sansibar und importierten Sisal und Tropenhölzer, Rohrzucker und Gewürznelken von der tropischen Insel.
Als die Sultane aus dem Morgenland den Briten weichen mussten, die Sansibar 1913 Britisch Ost-Afrika eingliederten, hinterließen sie ihren Glauben. Die meisten Einwohner Sansibars bekennen sich zum Islam. So ist der Ruf des Muezzins von 52 Minaretten in Stone Town auch mein Wake-up-Call. Stone Town, die Altstadt von Sansibar City, ist ein Labyrinth, in dem der Weg das Ziel ist. Ich starte frühmorgens mit einer Runde über den wuseligen Darajani-Markt, wo Händler ihre Waren von Kochbananen über Fisch bis zu Gewürzen anbieten und Frauen in ihren farbenfrühen Gewändern Schüsseln und Töpfe auf dem Kopf balancieren. Auf dem Weg in die Altstadt habe ich mich anschließend bald hoffnungslos verirrt.
Auch meine App weiß nicht weiter. Basargassen mit kunstvoll geschnitzten Türen, Moscheen, ehemalige Paläste aus Korallenstein mit fein ziselierten Balkonen – Stone Town ist ein Schatzkästchen aus den Zeiten der Sultane. Hier und dort zogen schicke Boutiquehotels in die einstigen Kaufmannshäuser ein, die noch heute vom märchenhaften Reichtum der Fremdherrscher erzählen.
Irgendwann lande ich vor dem Haus, in dem Freddie Mercury seine Kindheit verbrachte. Pilgerort für die Fans des Queen-Sängers. Und doch eine Enttäuschung, denn das vermeintliche Museum ist kaum mehr als ein überteuerter Souvenirshop. Und Freddie, der nur acht Jahre auf Sansibar lebte, hinterließ keine Spuren.
Seit 2000 ist die Altstadt, die Orient und Afrika vereint, UNESCO-Welterbe. Doch der Lack ist ab – schon seit vielen Jahren. Die Farbe blättert, der Putz bröselt vor sich hin. Das House of Wonders, das architektonische Wahrzeichen der Stadt mit dem ersten Aufzug Ostafrikas, stürzte 1987 bereits zur Hälfte ein. Der Glockenturm folgte 2020. Es gibt viel zu tun, aber das Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Ein Schmuckstück nach wie vor: das portugiesische Fort inmitten tropischer Blütenpracht.
Der Wille, das Kulturerbe zu erhalten, ist jedoch groß. Das beteuert auch Mawena, eine junge Touristikerin im farbenfrohen Swahili-Gewand – eine von Sansibars starken Frauen. Wir kommen ins Gespräch, als ich zufällig im Old Customs House an der Flaniermeile von Stone Town in eine Veranstaltung zum Tourismustag hineinstolpere. Ideen zur Vermarktung der Insel werden zusammengetragen. Vor allem die traditionelle Swahili-Kultur, die ganz eigene arabisch-afrikanische Mischkultur der Insel, soll mehr in den Fokus gerückt werden. „Strände gibt es überall auf der Welt“, sagt die Mawena, „unser Alleinstellungsmerkmal ist unsere Kultur, die die Insel von der Architektur über die Musik bis zur Küche prägt.“
Ein Stück DDR in Sansibar
Ein Facelift könnten auch andere Kultbauwerke vertragen: die berühmten „German Flats“ – eine Plattenbausiedlung, die die DDR Sansibar in den 1960er-Jahren schenkte, als die Insel als das Kuba Afrikas galt. Man stellte sie als Sozialwohnungen den Ärmsten zur Verfügung und feierte die luxuriösen Keramikkloschüsseln landesweit. Längst sieht man der Siedlung ihr Alter an, aber immer noch ist sie beliebte Wohnadresse.
Stone Town by night
Nach der Hitze des Tages erwacht Stonetown am Spätnachmittag wieder zum Leben. Gesänge islamischer Prediger wehen durch die Gassen. Koranschülerinnen stehen schwatzend vor der Moschee. Jungs spielen Fußball mit Plastikflaschen, in der Jaws Corner vergnügen sich Rentner beim Domino und die Nähmaschinen der Schneider rattern in den Werkstätten.
Jetzt ist der richtige Moment für den Sundowner auf einer der Dachterrassen mit Blick übers Häusermeer und die Minarette und Kirchtürme, die sich in Stone Towns Himmel bohren, bis um Ozean. Zum Beispiel in der Bar des Hotels Africa. Kurz nachdem die Sonne wie eine Blutorange ins Meer geplumpst ist, setzt das Konzert der Muezzine wieder ein. Zeit für den Abendspaziergang.
Auf der Hafenpromenade tauche ich ins pralle Leben ein. Was hätte ich verpasst, wenn ich nur einen Tagesausflug in die Hauptstadt gebucht hätte! Familien flanieren fein herausgeputzt unter alten Bäumen im Forodhani Garden, die Mädchen mit Schleier zum Rüschenkleid. Verführerische Düfte locken zum Nachtmarkt, wo Grillmeister an den Ständen in ihren schicken Kochuniformen Seafoodspieße, Sansibar-Pizza und Maiskolben zaubern. Für die Nachspeise stehen junge Paare beim Orangenverkäufer Schlange.
Gestärkt ziehe ich mit den Flaneuren weiter zum Strand, wo Freiluft-Gym auf Zirkusarena trifft. Junge Akrobaten wirbeln unter dem Jubel des Publikums durch die Luft, ein bespannter Autoreifen verwandelt sich in ein Trampolin und Reckturner zeigen an den männerarmdicken Ästen eines Mangobaums den Ginger-Salto. Die Stimmung ist fröhlich und ausgelassen und die Dunkelheit verdeckt gnädig die dahinbröckelnde Bausubstanz. Abends löst Stone Town alle Versprechen ein und wird zur Märchenstadt aus 1001 Nacht.
Weitere Ansichten von Stone Town findest du auf bei Urlaubsreise.blog
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Infos zum Urlaub auf Sansibar
Wo liegt Sansibar?
Sansibar ist ein Archipel mit den Hauptinseln Unguja und Pemba – eine teilautonome Region, die zu Tansania gehört und 35 km vor der Küste Ostafrikas im Indischen Ozean liegt. Zusammen haben die Hauptinseln ca. 1,5 Mio. Einwohner. Touristisch erschlossen ist vor allem Unguja mit zahlreichen Strandhotels und dem UNESCO-Welterbe Stone Town, der Altstadt der Hauptstadt Zanzibar City.
Anreise nach Sansibar
Nonstop kann man von mehreren deutschen Flughäfen nach Sansibar fliegen. Häufig werden ein paar Strandtage auf Sansibar auch mit einer Safari auf dem Festland Tansanias kombiniert. Mehrere Airlines bieten Direktflüge am dem Kilimanjaro Airport an. Das Taxi vom Flughafen in die Stadt kostet 10 USD.
Einreise
Erforderlich für die Einreise sind ein mindestens 6 Monate gültiger Reisepass sowie ein Visum, das bei der Botschaft von Tansania in Berlin bzw. als E-Visum beantragt werden kann.
Unterwegs auf Sansibar
Für Tagesausflüge können unerschrockene Fahrer Mietwagen (ab 80 USD/Tag) oder Scooter (ab 50 USD/Tag) anmieten. Entspannter sind Taxifahrten von A nach B. Entscheidend für den Preis sind Angebot und Nachfrage, Ausstattung des Fahrzeugs und Sprachkenntnisse des Fahrers. Von Matemwe Beach zum Flughafen beispielsweise zahlst du ca. 80 USD. Mit Daladalas (Sammelbussen) bist du mit Abstand am günstigsten unterwegs, wenn du keinerlei Ansprüche an den Sitzkomfort stellst und viel Zeit hast. In Zeiten der Pandemie für die meisten Reisenden wahrscheinlich keine ernsthafte Optio
Währung auf Sansibar
Landeswährung ist der Tansania-Schilling (1 € = 2555 TZS). In Strandhotels, den meisten Restaurants und Shops kann man auch mit Kreditkarte und/oder mit US-Dollar zahlen. Allerdings werden bei Kartenzahlung meist 5–10 Prozent auf die Rechnung aufgeschlagen. Bei Zahlung in Dollar wird nicht immer der günstigste Wechselkurs zugrunde gelegt. Da die Zahl der Geldautomaten nach wie vor sehr begrenzt ist, sollte man sich gleich zu Beginn des Aufenthalts mit Bargeld eindecken.
Sprachen
Amtssprache ist Swahili, Englisch ist nach wie vor offiziell Gerichtssprache und Unterrichtssprache ab der Oberstufe und deshalb weit verbreitet.
Religion auf Sansibar
98 Prozent der Einheimischen bekennen sich zum Islam. Abseits vom Strand ist zu viel nackte Haut nicht gern gesehen, Homosexualität wird nicht toleriert. In einheimischen Lokalen wird kein Alkohol ausgeschenkt.
Gesundheit
Impfungen sind für die Einreise nicht vorgeschrieben, die Insel gilt als malariafrei. Die medizinische Versorgung hat nicht europäischen Standard. Der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung, die den Rücktransport im Notfall beinhaltet, ist unbedingt empfehlenswert.
Reisezeit und Klima
Sansibar liegt im Bereich der Tropen und rund ums Jahr ist es angenehm warm. Es gibt zwei Regenzeiten: Die große mit heftigen Regenfällen reicht von März bis Juli, die kleine Regenzeit von Oktober bis Dezember. Hauptsaison mit den teuersten Preisen ist Weihnachten bis Februar.
Unterkünfte auf Sansibar
Strandhotels gibt es entlang der Küste in unterschiedlichen Kategorien (50–500 €/Nacht). Internationale Hotels bucht man am besten über Veranstalter oder Portale. Besonderheit im UNESCO-Welterbe Stonetown sind Boutique-Hotels in traditionellen Häusern aus Korallenstein, die märchenhaftes Ambiente bieten, aber auch ihren Preis haben (ab 150 €/Nacht).
Küche auf Sansibar
Ist die Küche auf dem Festland Tansanias fleischlastig, so dominieren auf Sansibar Fisch und Meeresfrüchte (Red Snapper vom Grill 20.000 TZS). Vegetarier und Veganer müssen jedoch nicht darben, denn auch Gemüse spielt eine Hauptrolle. Wie nicht anders zu erwarten, wartet die Küche der Gewürzinsel Sansibar mit raffinierter Würze auf. Die Currys (Gemüsecurry 16.000 TZS) vereinen geschmacklich Afrika und Asien. Dazu serviert man Reis, Brotfladen und/oder Maniok.
Der Großteil der Bevölkerung ist muslimisch, Alkohol spielt im Alltag der Einheimischen keine Rolle. In Restaurants für Touristen ist Alkohol jedoch verfügbar. Am beliebtesten sind die einheimischen Biere wie Zanzibar, Serengeti oder Kilimandscharo (ab 3 USD). Cocktails mixt man gern mit dem einheimischen Gin – Konjaki (ab 6 USD).
Ausflugsziele auf Sansibar
Stone Town: Für alle, die keinen Aufenthalt in Stonetown eingeplant haben, ist ein Ausflug ins UNESCO-Welterbe empfehlenswert. Inklusive sind neben den Marktstraßen mit traditionellen Häusern und Bauwerken aus der Kolonialzeit der ehemalige Sklavenmarkt und die Forodhani Gardens, die abendliche Flaniermeile mit Nachtmarkt. Als Ausflug in der Gruppe buchbar (ab 40 USD), oft auch in Kombination mit der Spice Tour. Mehr Flexibilität bietet ein Ausflug mit dem Taxi.
Schnorcheltour: Die Korallenriffe rund um Mnemba Island gelten als beste Adresse für Schnorchel-Fans. Als organsierter Ausflug in den meisten Lodges und Hotels buchbar.
Jozani Forest: Der einzige Nationalpark auf Sansibar liegt im Süden der Insel und ist besonders für alle, die nicht auf Safari auf dem Festland waren, unbedingt einen Besuch wert. Es leben dort allein 40 verschiedene Vogelarten, außerdem Stummelaffen und die vom Aussterben bedrohten und endemischen Roten Colobus-Affen. Der Jozani Forest lässt sich auch mit einem Ausflug nach Stonetown verbinden.
Dorftouren: Vor allem in Jambiani kann man geführte Spaziergänge zu Dorfprojekten buchen. Dabei stehen die Frau im Fokus, die mit ihren Seegrasfarmen oder dem Flechten von Matten und Körben einen wichtigen Beitrag zum Unterhalt der Familien leisten.
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Hallo, ich bin Elke. Schon als kleines Mädchen immer mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs. Als Reisejournalistin, Reisebuchautorin und Reiseleiterin heute Berufsreisende. Mit viel Know-how zu Asien und Neuseeland, aber auch leidenschaftlich gern vor der Münchner Haustür – in Oberbayern oder im Allgäu – unterwegs. Am liebsten mit Wanderstiefeln oder mit dem Fahrrad. Auch wenn ich schon einiges von der Welt gesehen habe – die Entdeckerlust ist immer noch endlos. Wo ich mich aktuell herumtreibe, erfahrt ihr auf meinem Insta-Profil.
8 Kommentare
Nina (Kommrum-Reisen)
18. Juli 2022 at 13:03Wow, das hört sich toll an! 🙂
Sansibar steht schon länger auf unserer Bucket List und wir können uns das Reiseziel momentan sehr gut für unsere Hochzeitsreise im nächsten Jahr vorstellen! 🙂
Den Beitrag speichern wir jetzt defintiv schon mal ab!
Elke
18. Juli 2022 at 14:23Liebe Nina,
war auch ein tolles Erlebnis! Ich bin gar kein Strand-Freak, länger als drei Tage halte ich es in keinem Liegestuhl aus ;-). Aber in Kombination mit Stone Town und ein paar Ausflügen eine tolle Reise. Und zum Flittern ist Sansibar auf jeden Fall bestens geeignet. 🙂
Liebe Grüße
Elke
Britta
18. Juli 2022 at 14:33Liebe Elke,
bisher hatte ich von Sansibar so gar keine Vorstellung, das hat sich mit deinem Reisebericht nun aber schlagartig geändert. Vielen Dank für die vielen Eindrücke und tollen Bilder! Das sieht wirklich spannend aus.
Viele Grüße
Britta
Elke
18. Juli 2022 at 15:06Liebe Britta,
ich fand den Namen schon so toll, dass ich einmal im Leben auf die Insel wollte. Und war positiv überrascht, dass Sansibar deutlich mehr als Strände zu bieten hat.
Liebe Grüße
Elke
Marie Schade
20. Juli 2022 at 16:02Liebe Elke,
in Sansibar war ich vor vielen Jahren einmal, auch weil ich den Namen in einem Roman gelesen hatte und er mir damals schon sehr gut gefiel. Ich habe damals auf Sansibar zwar einiges unternommen, freue mich aber umso mehr, Deinen sehr gut geschriebenen Beitrag mit den fantastischen Bildern zu lesen und auf diese Weise viel mehr über diese ganz besondere Insel zu erfahren. Vielen Dank dafür.
Liebe Grüße
Marie
Elke
20. Juli 2022 at 16:08Liebe Marie,
der Name, der auf der Zunge zergeht, hat mich auch von Anfang an fasziniert. Die Realität der Insel ist ebenso faszinierend! Aber das weißt du ja, wenn du schon einmal auf Sansibar warst, auch wenn es lange her ist.
Ganz liebe Grüße
Elke
Tobias
5. Februar 2023 at 13:37Sansibar klingt traumhaft. Steht auch bei uns sehr weit oben auf der Liste. Danke Elke, für die Tipps!
Elke
5. Februar 2023 at 16:45Lieber Tobias,
ich bin sicher, Sansibar würde euch gefallen. Am besten mit einer Safari kombinieren.
Liebe Grüße
Elke