Menu
Asien / Reiseziele / Sri Lanka

Sri Lankas Norden und Osten – von Jaffna bis Trincomalee

Sri Lankas Norden: Götterfigur am Hindutempel

Bonbonfarbene Hindutempel ragen in Sri Lankas Norden und Osten in den Himmel, während in weiten Teilen des Landes schneeweiße buddhistische Dagobas Städte und Dörfer prägen. In Jaffna und Umgebung fühlst du dich eher wie beim großen Nachbarn Indien. Kein Wunder: Die sri-lankische Hauptstadt Colombo ist von Jaffna zehnmal so weit entfernt wie die südindische Küste. Und hier leben wie im Süden Indiens vor allem Tamilen

Ich nehme dich mit auf eine Reise durch das unbekannte Sri Lanka – von Jaffna, wo Besucher noch Exoten sind, bis an die bildschöne Ostküste zwischen Trincomalee und Arugam Bay. Zwei Regionen der Tropeninsel, die erst seit Ende des Bürgerkriegs 2009 wieder zu bereisen und noch deutlich weniger besucht sind als andere Regionen der Insel. Und hier stelle ich dir weitere Lieblingsplätze in Sri Lanka vor, die du auf deiner Rundreise nicht verpassen solltest.

Der Norden Sri Lankas

Dumpfe Trommeln und schrille Flöten in ohrenbetäubender Lautstärke eröffnen die Tempelzeremonie. Die Götter müssen taub sein, denke ich. Der Priester entzündet Fackeln, um die knallbunten Götterbilder zu erleuchten und für einige Minuten zum Leben zu erwecken. Eine kleine Prozession zieht sich durch den Nallur Kandaswamy Kovil, das bedeutendste Hinduheiligtum Jaffnas und der gesamten Nordprovinz.

Kleiner Tempel-Knigge: Beim Besuch der Hindutempel im Norden Sri Lankas müssen Besucher die Schuhe ausziehen, Frauen außerdem Knie und Schultern bedecken. Männer dagegen müssen den Oberkörper entblößen. Fotografieren ist verboten.

Der Kriegsgott Skanda alias Murugan, der eigenwillige Sohn des mächtigen Gottes Shiva, steht im Zentrum der Verehrung. Wie auf Kommando werfen sich Männer zu Boden, Frauen strecken die Hände zum Himmel. 20 Minuten, dann ist der Zauber vorbei. Dunkle Gesichter strahlen mich an: „Foto, Madam?“ Gegenseitig fotografieren wir uns mit unseren Smartphones und haben viel Spaß miteinander.

Herzlich begegnen die Menschen den Reisenden, denn Fremde sieht man noch selten in Jaffna. Sporadisch kleine Reisegruppen, ein paar versprengte Traveller. Der Banana Pancake Trail reicht noch nicht bis in Sri Lankas Norden.

Sri Lankas Norden: Hindutempel in Jaffna
Sri Lankas Norden: der Nallur Kandaswamy Kovil, das bedeutendste Heiligtum Jaffnas
Sri Lankas Norden: Hindutempel von Jaffna

Wie durch ein Wunder blieb der Nallur Kandaswamy Kovil während des Bürgerkriegs, der auf der Tropeninsel Sri Lanka mehr als 25 Jahre lang wütete, verschont. Erst seit 2009 schweigen die Waffen und der tamilische und der singhalesische Teil der Insel wachsen langsam wieder zusammen.

Jaffna, die Metropole im Norden Sri Lankas

Ich ahne, dass Jaffna vor dem Krieg eine Schönheit war. Danach zog man Neubauten schnell und billig im internationalen Allerweltstil hoch. Die Vegetation hat manche Ruine einstiger kolonialer Pracht überwuchert. Das Jaffna-Fort stammt noch aus portugiesischer Zeit, es ist heute vor allem ein beliebter Aussichtspunkt mit Blick auf die Stadt und die Lagune. An die britische Ära erinnert eine wahre Perle: die Jaffna Public Library – ein Symbol für den Konflikt zwischen den beiden Volksgruppen der Singhalesen und Tamilen. 1981 brannten radikale Singhalesen den Stolz der Jaffna-Tamilen bis fast auf die Grundmauern nieder, das Feuer zerstörte 100 000 kostbare Palmblattmanuskripte. Seit der Wiedereröffnung vor einigen Jahren erstrahlt die Bibliothek, die mich entfernt an einen Maharaja-Palast erinnert, wieder blendend weiß. 

Sri Lankas Norden: Morgenstimmung in Jaffna
Sri Lankas Norden: Morgenstimmung in Jaffna
Sri Lankas Norden: Bibliothek in Jaffna
Sri Lankas Norden: Bibliothek in Jaffna

Mit dem Frieden kehrte auch die Lebensfreude nach Jaffna zurück. Anmutig schreiten Frauen in ihren Saris durch die Straßen, junge Männer fahren ihre Liebsten auf den Lenkstangen ihrer Fahrräder spazieren. Schulmädchen in weißen Uniformen, die dunklen Zöpfe zu Affenschaukeln gebunden, stecken die Köpfe zusammen und stehen beim Eisverkäufer Schlange. Kleine Häppchen Alltag und doch mit so viel Blut erkämpft.

Ein uralter Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen

Nach der Unabhängigkeit Sri Lankas von der Kolonialmacht Großbritannien wurde Jaffna Zentrum des tamilischen Widerstands gegen die Regierung in Colombo, die die buddhistischen Singhalesen klar bevorzugte und den Konflikt zwischen den beiden Hauptethnien des Landes schürte. Im Bürgerkrieg stand die Stadt – bis 1995 Sitz des Hauptquartiers der paramilitärischen Freiheitsorganisation LTTE (Liberaton Tigers of Tamil Eelam) – immer wieder in der Schusslinie. 

Die Tamil Tigers waren Erfinder des Selbstmordattentats und einst die wohl schlagkräftigste Guerilla-Armee der Welt. Velupillai Prabhakaran, der charismatischer Kopf der „Tiger“, scharte in seinem Dschungelcamp eine kampfstarke Truppe um sich. Die LTTE kämpfte für einen unabhängigen Tamilenstaat auf sri-lankischen Boden. Nach mehr als 25 Jahren des bewaffneten Kampfes mussten sich die Tiger 2009 jedoch den Regierungstruppen ergeben.

In Jaffna, der Metropole im Norden Sri Lankas – einst zweitgrößte Stadt des Landes lebt heute nur noch ein Viertel der einstigen Bevölkerung. Wohlhabende und gebildete Tamilen suchten Zuflucht im Ausland. 

Auf dem Markt schwatzen Käufer und Händler munter miteinander. An den Ständen stapeln sich die berühmten Jaffna-Mangos neben Ananas, Bananen, Fisch, Meeresfrüchten und Gewürzen. Und neben den Vitaminbomben warten Poster hinduistischer Gottheiten und bunte Seidenstoffe auf Käufer. Der Supermarkt um die Ecke, kürzlich eröffnet, steht für eine neue Zeit. Bisher schieben jedoch nur wenige Besserverdiener ihren Einkaufskorb an Regalen mit Luxusgütern vorbei. 


Aus den Straßenlokalen duftet es nach würzigen indischen Snacks. Im den kleinen Restaurants habe ich die Wahl zwischen dünnen Pfannkuchen und dicken Fladen – jeweils mit Kokos-Chutney und chilischarfer Currysauce, serviert auf einem Bananenblatt und ohne Besteck. Eine Kunst für sich, die soßigen Fladen unfallfrei in den Mund zu schnippen. Der Keller wiegt sanft seinen Kopf und drückt der hilflosen Westlerin einen Löffel in die Hand. Die Schärfe treibt mir Tränen in die Augen, aber das Aromenfeuerwerk im Nachklang lässt mich direkt in den Genießerhimmel der Gewürzinsel schweben.

Sri Lanka liegt auf der historischen Route der Gewürze. Ceylon-Zimt gehört bis heute zu den wichtigsten Exportartikeln der Insel. Die sri-lankische Küche, die international wenig bekannt ist, gehört zu den besten vegetarischen Küchen der Welt.

Sri Lankas Norden: die Inselwelt vor Jaffna

Ein paar größere und kleinere Inseln schwimmen in der Palk-Straße, die Sri Lanka und Indien trennt, und laden zum Insel-Hopping einRosa Flamingos und Buntstörche staken zusammen mit den Fischern durch die seichte Lagune beiderseits des Damms zur Insel Kayts. Ein Vogelparadies und eine beschauliche kleine Welt. Viele der Häuser sind verfallen – verlassen während des Kriegs. Doch die Göttertürme der kriegszerstörten Tempel wachsen nach und nach wieder in den Himmel. 

Sri Lankas Norden: Fahrt durch die Lagune
Sri Lankas Norden: Fahrt durch die Lagune

Nach Nainativa nehme ich das Boot, auf dem sich weiß gekleidete buddhistische Pilger und buntgewandete tamilische Gläubige mischen. Lakshita und seine Familie sind Buddhisten mit Wohnsitz in Kandy, der Stadt des heiligen Zahns. Nainativa stand auf seiner Liste der Pilgerziele schon lange ganz weit oben – schließlich hat Buddha persönlich bei seinem zweiten Besuch auf Sri Lanka auf der kleinen Insel missioniert. Daran erinnert das Heiligtum Nagadipa Raja Maha Vihara mit seiner schneeweißen Dagoba und einem uralten Bodhibaum, das während des Bürgerkriegs vergeblich auf Besucher wartete.

Ältere Damen strömen mit Lotusblüten in den Händen dem Heiligtum entgegen, Familie haben Gaben für die Mönche des angegliederten Klosters dabei. Eine Gruppe von Studenten dokumentiert mit Selfies die Wallfahrt.

Sri Lankas Norden: Lotusblüten am Tempel
Lotusblüten für Buddha

Das Pilgerziel für Hindus – der bonbonfarbene Hindutempel Naga Pooshani Amman Kovil – liegt ganze 200 Meter entfernt. Hierher strömen Schwangere und Familien mit Babys, denn Göttin Minakshi wacht über den Nachwuchs. 


Auf der verschlafenen Insel Karaitivu schließlich liegt einer der schönsten Strände des Nordens: der Casuarina Beach, benannt nach den schattenspendenden Kasuarinen, die den kilometerlangen Sandstrand säumen. Hier sonnen sich drei Traveller – beschützt von der Armee. Zum Strandparadies ist es noch ein weiter Weg. 

Ein letzter Schlenker, bevor ich Sri Lankas Norden verlasse und Kurs auf den Osten nehme: Point Pedro, der nördlichste Ort Sri Lankas – ein Fischerort, in dem noch die Langsamkeit regiert.

Rezepte aus Sri Lanka

Über den Elefantenpass

Auf dem Weg in den Osten passiere ich den Elefantenpass, einen Damm, der die Jaffna-Halbinsel mit dem Rest der Insel verbindet – im Bürgerkrieg wegen seiner strategischen Bedeutung heiß umkämpft. Ein monumentales Denkmal verherrlicht die Siege der Regierungstruppen. Eine sehr einseitige Geschichtsschreibung, findet Girishan, Hochschullehrer aus Jaffna: „Solange die Regierung Schwarz-Weiß-Malerei betreibt, geht der Krieg in den Köpfen weiter.“

Er erzählt vom Massaker von Mullaitivu, ein Strand im Osten der Insel – in den letzten Kriegswochen von der Regierung zur Schutzzone erklärt. Hier sammelten sich Zehntausende tamilische Zivilisten. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen fanden 40 000 Menschen durch Bomben der Armee, durch Krankheit oder Hunger den Tod. „Ein unnötiges Massaker an Unschuldigen nach Ende des Krieges – die Regierung weigert sich, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.“

Sri Lankas Norden: Panzer am Elefantenpass
Sri Lankas Norden: Panzer am Elefantenpass

Der Osten Sri Lankas

Der Osten Sri Lankas ist tropengrün. Grün wie die fruchtbaren Reisfelder und die Kokosplantagen, die entlang der Küste für reiche Ernten sorgen. Und grün wie die Hoffnung auf den Aufschwung. Der Tourismus sollte nach düsteren Zeiten wieder Wohlstand in die Region bringen. Doch auf den großen Boom warten die Touristiker man noch vergeblich.

Trincomalee – die Perle des Ostens

Trincomalee, von den Einheimischen zärtlich Trinco genannt, ist eine verschlafene Kleinstadt an der Ostküste. Häuser, Hafen und das monumentale Fort erinnern an die Kolonialzeit.

Am Fort Frederick vorbei, im 17. Jahrhundert von den Portugiesen erbaut, laufe ich zum Koneswaram Kovil, dem wichtigsten Hindutempel der Stadt – bewacht von einem gigantischer Shiva mit seinem Dreizack. Hier treffen sich Familien am Spätnachmittag zur Pooja, der Gebetszeremonie.


Zum Sonnenuntergang treffen sich Familien in der Dutch Bay. Die Kinder baden, die Erwachsenen plaudern. Väter lassen Drachen steigen, Kinder stehen beim Luftballonverkäufer Schlange. Sie wachsen im Frieden auf, der auch ihren Eltern gut bekommt. Eine kleine Tropenidylle.


Im Hinterland liegt das Kloster Velgam Veehara. Hier gibt es noch viel Arbeit für Archäologen – und auch mehr als zehn Jahre Ende des Bürgerkriegs noch viel Trauerarbeit zu leisten. Ein kleines Museum zeigt Fotos aus Kriegszeiten, die einen Überfall der Tamil Tigers dokumentieren. Der Mönch schiebt seine Robe zur Seite – eine lange Narbe zieht sich schräg über den Bauch. Er hat überlebt, immerhin. Mitten in den Ruinen des Heiligtums nebenan erhebt sich ein steinerner Buddha – ein Abbild des Erleuchteten, der Friedfertigkeit predigte. „Viele sind noch traumatisiert“, sagt der Mann Buddhas. „Wahrscheinlich dauert es eine Generation, bis wir vergessen und unser Volk wieder zusammenwächst.“

homburg srilanka trincomalee welgam vihara |
Der Osten Sri Lankas: Kloster Velgam Veehara

Die Strände von Trincomalee

Von Trincos Stränden schwärmten die Traveller der ersten Stunde, die sich hier bereits Ende der 1970er-Jahre sonnten. Nachdem die Waffen schwiegen, rüsteten sich Sri Lankas schönste Strände fürs Comeback. Goldgräberstimmung lockte nach Kriegsende sehr bald Investoren aus Columbo an, doch der ganz große Boom blieb aus. Uppuveli Beach, der Hausstrand von Trinco, ist breit, weißsandig und noch erstaunlich wenig erschlossen. Zu weit ist es westlichen Besuchern wohl vom Flughafen Colombo nach Trinco. 

Dafür strömen Auslandstamilen – Bürgerkriegsflüchtlinge –, die ihren Kindern die Heimat zeigen möchten, an die Strände des Ostens. Mit australischen oder kanadischen Dollars können Sie sich die schicken Hotels am Strand leisten. So wie Ranil aus Melbourne. Er war auf Familienbesuch in der alten Heimat, die er nur aus Kindertagen kennt. Die Eltern hatten Geld und Glück, sie fanden in Australien eine sichere Existenz. Kann er sich eine Rückkehr nach Sri Lanka vorstellen? „Nein, aber ich bin so froh, dass ich meinen Kindern endlich ihre Wurzeln zeigen kann.“

Richtig voll wird es in Trinco nur an den Wochenenden. Dann gehört der Strand Besuchern aus anderen Teilen der Insel, die mit Bussen anreisen. Ausgelassen ist die Stimmung beim Picknick am Strand und beim Bad im Ozean – die Damen keusch im Sari, während die Männer mit ihren Smartphones auf Europäerinnen im Bikini zielen.

Nationalparks im Norden und Osten Sri Lankas

Im Yala-Nationalpark, dem beliebtesten Tierreservat Sri Lankas, stehen oft Jeepkarawanen vor den Elefanten im Stau – im Norden und Osten dagegen gibt es menschenleere und dennoch tierreiche Parks zu entdecken. Wilpattu, mit 1317 qkm der größte Nationalpark des Landes, ist berühmt für seine 40 Leoparden und eine beeindruckende Zahl an Lippenbären.

Im Herzen des Gal-Oya-Nationalparks zwischen Batticaloa und Arugam Bay liegt ein Stausee, auf dem man per Boot auf Safari geht. Lahugala, der kleinste Nationalpark Sri Lankas, liegt nordwestlich von Arugam Bay und ist bekannt für große Elefantenherden, die du vor allem in den Sommermonaten beobachten kannst. Wasservögel wie Pelikane, Purpurreiher, Sunda-Marabu-Störche, Seeadler, Fischadler und Eisvögel flattern garantiert vor die Kameralinse.

Der Kumana-Nationalpark (Yala East) schließlich, südlich von Arugam Bay, ist die Fortsetzung des berühmten Yala-Parks, aber nur von der Ostküste aus zu erreichen. Im dichten Buschland – durchsetzt mit Lagunen, finden Axis-Hirsche, Goldschakale, Wasserbüffel, Sumpfkrokodile und jede Menge Wasservögel Schutz.

Arugam Bay – ein Paradies für Surfer

Ich fahre entlang der Ostküste in den Süden bis ins Surfermekka Arugam Bay, das auch düstere Zeiten erlebte. Schlimmer noch als der Krieg wütete hier der Tsunami 2004. Doch das ist längst Vergangenheit, der kleine Ort mit den hohen Wellen boomt tatsächlich. Wenn auch noch in bescheidenen Dimensionen. Schon frühmorgens sind die Surfer unterwegs, die hier perfekte Wellen finden – das Brett lässig unter den Arm geklemmt.

Sri Lankas Norden: Surfer am Strand von Arugam Bay
Sri Lankas Osten: Surfer am Strand von Arugam Bay

Noch teilt man sich den Strand mit den Fischern, deren Boote die Flut gerade vollbeladen an den Strand spült. Und mit den Kühen, die die Besucher neugierig beäugen. Doch man ahnt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Big Business die Hippie-Vibes vertreibt.

Sri Lankas Norden: Fischer am Strand von Arugam Bay
Sri Lankas Norden: Fischer am Strand von Arugam Bay
Sri Lankas Osten: Fischer am Strand von Arugam Bay
Mehr Artikel zu Sri Lanka

Weiterlesen: Reiselektüre Sri Lanka

  • Merian live! Elke Homburg, Sri Lanka, Gräfe und Unzer Verlag (Eigenwerbung)
  • Elke Homburg, Highlights Sri Lanka, Bruckmann Verlag (Eigenwerbung)
  • Michael Ondaatje, Es liegt in der Familie. Wunderbare Familiengeschichten des bekanntesten Autors aus Sri Lanka. Nur antiquarisch erhältlich.
  • Shyam Selvadurai, Funny Boy. Ein Roman, der zu Beginn des Bürgerkriegs spielt und die Ereignisse aus der Perspektive eines Teenagers erzählt. Sehr lesenswert, aber nur antiquarisch erhältlich.
  • Katharina von Base and Travel verrät Tipps für allein reisende Frauen in Sri Lanka.

Reiseinfos für Sri Lankas Norden und Osten

Geografie Sri Lankas

Sri Lanka liegt südlich des indischen Subkontinents. Mit 65 000 qkm ist die Insel ungefähr so groß wie Bayern und landschaftlich ungeheuer vielfältig. Die Küsten mit tropischen Stränden bieten beste Voraussetzungen für Wassersportarten von Tauchen bis Wellenreiten. Im Tiefland liegen ausgedehnte Nationalparks, in denen sich eine faszinierende Tierwelt tummelt. Im zentralen Hochland ragen Gebirgen bis zu 2500 Meter hoch auf. Berühmt ist die Region für den Teeanbau, aber auch bestens geeignet für Trekking-Touren. 

Bevölkerung Sri Lankas

In Sri Lanka leben 22 Mio. Menschen.

Religion: Buddhisten 70 %, Hindus 13 %, Muslime 10 %, Christen 7 %

Visum für Sri Lanka

Ein 30-Tage-E-Visum kannst du im Voraus online beantragen.

Währung in Sri Lanka

Sri-Lanka Rupie (LKR), 1 € = 352 LKR (Januar 2024). Geldautomaten (ATM), an denen du per Kreditkarte und oft auch Maestro-Karte Bargeld ziehen kann, sind verbreitet. Kreditkarten werden in gehobenen Hotels, Restaurants und Shops akzeptiert.

Sprachen in Sri Lanka

Offizielle Landessprachen sind Singhalesisch und Tamil. Englisch ist weit verbreitet.

WLAN & Co. in Sri Lanka

Wer vor Ort viel telefoniert oder online sein muss/möchte, sollte eine SIM-Karte eines einheimischen Mobilfunkanbieters am besten schon am Flughafen erwerben. WLAN ist in den meisten Unterkünften kostenlos verfügbar. 

Gesundheit in Sri Lanka

Sri Lanka ist malariafrei. Landesweit besteht jedoch ein Übertragungsrisiko für Dengue Fieber. Schutz vor Mückenstichen durch langärmelige Kleidung und Sprays ist unbedingt ratsam. Weitere Infos beim Tropeninstitut (www.fit-for-travel.de).

Klima in Sri Lankas Norden und Osten

Sri Lanka liegt in den Tropen – die Temperaturen sind ganzjährig schwül-warm und man unterscheidet zwischen Regen- und Trockenzeiten. Die Ostküste hat in den Sommermonaten Saison. Hier fallen die heftigsten Regengüsse im November/Dezember. 

Hotels in Sri Lankas Norden und Osten

Im Norden Sri Lankas steckt der Tourismus noch in den Kinderschuhen. Die Auswahl an Unterkünften ist begrenzt. Neben wenigen Häusern der gehobenen Kategorie gibt es vor allem Guesthouses, An der Ostküste entwickelte sich die touristische Infrastruktur seit Ende des Bürgerkriegs 2009 nicht so rasant wie erhofft. Der Fokus liegt auf Häusern der gehobenen Preisklasse. Mehr Auswahl als an den Stränden von Trinco hast du an der Passekudah Bay bei Batticaloa, wo allerdings eine touristische Infrastruktur außerhalb der Hotels kaum vorhanden ist. Im Surferparadies Arugam Bay dominieren noch einfache Unterkünfte für ein junges Surferpublikum, ergänzt durch immer mehr Boutiquehotels. 

Hoteltipps in Jaffna

  • Gehoben: Elegantes Ambiente in zentraler Lage, tolle Rooftopbar und nettes Personal: Jetwing Jaffna, eine Oase in der geschäftigen Stadt.
  • Günstig: Einfach, aber blitzsauber: D’Villa Guest House, geführt von einer liebenswerten tamilischen Familie.  

Hoteltipps in Trincomalee

  • Gehoben: Der traditionsreiche Club Oceanic am weißen Traumstrand von Uppuveli, 1972 eröffnet, knüpfte unter dem neuen Namen Trinco Blu by Cinnamon an glanzvolle Zeiten an. Eine prima Adresse für unbeschwerte Strandtage. 
  • Gehoben–mittel: Direkt am Nilaveli Beach und gegenüber vom Nationalpark Pigeon Island ist das Pigeon Island Beach Resort eine solide Adresse. Allerdngs etwas in die Jahre gekommen. Die Preise der Internetportale liegen bei einem Drittel des offiziellen Preises.

Hoteltipps in Passekudah Beach

  • Gehoben: Das Maalu Maalu Resorts & Spa ist ein stylishes Öko-Barfußhotel, mit Naturmaterialien erbaut, am weißen Sandstrand.
  • Günstig: Das Cocoville bietet großzügige Cabanas im Palmenwald, 5 Minuten vom einsamen Strand entfernt.

Hoteltipps in Arugam Bay

  • Gehoben: Lässiges Beachhouse-Ambiente bietet das Kottukal Beach House by Jetwing. Die abgeschiedene Lage am Surfers Pont begeistert auch Nicht-Surfer.  
  • Mittel: Die sechs gepflegten und bunten Bungalows des Barbar Point gehören einem europäischen Surferpaar. Mit Pool.

Küche in Sri Lanka und Restauranttipps

Rice & Curry …

… heißt Sri Lankas Nationalgericht. Zum Reis wird eine Auswahl an Currys serviert – Fischcurrys, Hähnchencurrys und köstliche vegetarische Varianten. Faszinierend ist die Fülle an Gewürzen, nicht jedermanns Sache das Chilifeuer, das ein „Red Curry“ in der Kehle entfacht. In Hotels und Restaurants an der Ostküste werden auch „entschärfte“ Currys und westliche Gerichte serviert. In Jaffna isst man traditionell – würzig, preiswert und in der Regel mit den Fingern.

Drinks

Wein ist ein Luxusprodukt, das einheimische Bier dagegen günstig und gut trinkbar (Lion Beer). Beliebt sind auch Arak-Cocktails. Die antialkoholische Alternative: leckere Fruchtsäfte und Schwarztee, der rund um die Uhr schmeckt und mit Milch und Zucker getrunken wird. 

Restauranttipps in Jaffa

  • Die einfachen Restaurants servieren keinen Alkohol, aber frisch gepresste Säfte und gute Milchshakes sowie würzigen Milchtee. Tamilische Küche, würzig, authentisch und sehr preiswert serviert das Malayan Café (6-38 Grand Bazaar) auf dem Bananenblatt. 
  • Vorzügliches Masala Dosas und göttliche Currys bekommst du auch im Mangos (129 Main Street), spezialisiert auf indisch-vegetarische Küche.

Restauranttipps in Trincomalee

  • Im Strandrestaurant The Crab des Trinco Blu serviert man zum Meeresrauschen grandiose Riesenkrabben in würziger Currysauce. Zum Niederknien gut!
  • Der Geruch von gegrillten Meeresfrüchten lockt Gäste abends in Trincomalee in das das kleine Restaurant Café on the 18th (18, Alles Garden). Vor allem westliche Gerichte, auch vegan, und guter Kaffee. 

Unterwegs in Sri Lankas Norden und Osten

Am günstigsten bist du mit dem Zug in Sri Lankas Norden und Osten unterwegs, der von Colombo aus Jaffna und Trincomalee ansteuert. Allerdings brauchst du Geduld, sie erreichen keine ICE-Geschwindigkeiten. Die Überlandbusse sind überfüllt und die Fahrer fahren Kamikaze-Stil. Am komfortabelsten und flexibelsten ist natürlich die Reise mit dem Mietwagen. 

Einen Mietwagen selbst zu steuern ist nervenaufreibend im chaotischen (Links-)Verkehr in Sri Lankas Norden und Osten. Kaum teurer und viel relaxter: Mietwagen mit Chauffeur, die über Reiseagenturen buchbar sind. Oft bieten auch Taxifahrer ihre Dienste für Tagesfahrten oder längere Touren an. Die Preise sind abhängig von Mietdauer, Zustand des Wagens und Englischkenntnissen des Fahrers. Zimmer für den Fahrer werden in den meisten Hotels gestellt. Kurzstrecken legt man am besten mit dem Tuk-Tuk zurück, allerdings sollte man den Preis unbedingt vorab verhandeln. In Jaffna beleben Tata-Taxis, die indischen Kleinwagen, die Konkurrenz und bieten die gleichen Preise wie die Tuk-Tuks.

+++Werbung durch Namensnennung und Verlinkung+++

IMG 0015 |

Hallo, ich bin Elke. Schon als kleines Mädchen immer mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs. Als Reisejournalistin, Reisebuchautorin und Reiseleiterin heute Berufsreisende. Mit viel Know-how zu Asien und Neuseeland, aber auch leidenschaftlich gern vor der Münchner Haustür – in Oberbayern oder im Allgäu – unterwegs. Am liebsten mit Wanderstiefeln oder mit dem Fahrrad. Auch wenn ich schon einiges von der Welt gesehen habe – die Entdeckerlust ist immer noch endlos. Wo ich mich aktuell herumtreibe, erfahrt ihr auf meinem Insta-Profil.

8 Kommentare

  • Sabine von Ferngeweht
    25. Oktober 2021 at 13:01

    Danke für den tollen Überblick. Wir mussten unsere Sri-Lanka-Reise schon zweimal stornieren: einmal wegen der Anschläge 2019, ein zweites Mal wegen Corona. Ich hoffe, wir schaffen es irgendwann nochmal …

    Antwort
    • Elke
      25. Oktober 2021 at 16:18

      Liebe Sabine,
      ich drücke fest die Daumen, dass es mit der Sri-Lanka-Reise spätestens 2022 klappt. Es lohnt sich! Sri Lanka ist ein traumhaft schönes kleines Land, das euch bestimmt gefallen wird.
      Liebe Grüße
      Elke

      Antwort
  • Katharina
    25. Oktober 2021 at 18:47

    Ein wirklich sehr umfassander und schön geschriebener Blogartikel 👏 Ich habe auch vor 2 Jahren eine Rundreise durch Sri Lanka gemacht, in den Norden habe ich es jedoch nicht geschafft. Nach dem Lesen des Artikels, werde ich es aber sicherlich nochmal in Betracht ziehen ☺

    Antwort
    • Elke
      25. Oktober 2021 at 19:08

      Liebe Katharina,
      freut mich, dass dir der Artikel gefallen hat! Vielleicht schaffst du es ja noch in den Norden des Landes – es lohnt sich :-).
      Liebe Grüße
      Elke

      Antwort
  • Julia
    25. Oktober 2021 at 19:42

    Hach…Sri Lanka! Wir waren 2014 dort, haben den Norden und Osten damals aber ausgelassen. Wollten unbedingt dorthin zurückkehren, haben es aber bisher noch nicht geschafft. Danke für den tollen Eindruck!
    Liebe Grüße, Julia

    Antwort
    • Elke
      25. Oktober 2021 at 19:53

      Liebe Julia,
      ist schon eine andere Welt, der Norden und Osten der Insel. Aber auf jeden Fall ein spannender Kontrast zum buddhistischen Teil des Landes. Ich hoffe, die Rückkehr nach Sri Lanka klappt in einem der nächsten Jahre!
      Liebe Grüße
      Elke

      Antwort
  • Lea Zantop
    10. Juli 2023 at 22:16

    Halloliebe Julia,

    kannst du mir sagen wie du von Trincomalee zum Arugam Bay gereist bist?

    Antwort
    • Elke
      11. Juli 2023 at 6:20

      Hallo Lea,
      ich bin zwar nicht Julia 😉, aber ich beantworte deine Frage trotzdem gern. Wir haben es gemacht wie viele andere Reisende und einen Wagen mit Fahrer gemietet. In Sri-Lanka-FB-Gruppen findest du Namen und aktuelle Preise. Genieße die Reise!
      Liebe Grüße
      Elke

      Antwort

Kommentieren (deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht)

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner