Sri Lanka ist für mich die kleine Insel der großen Vielfalt. Ungefähr so groß wie Bayern, vereint sie mehrere Klimazonen, Strände und Berge, eine faszinierende Kultur und Nationalparks mit einer erstaunlichen Tierwelt. Schon 1996 bei meinem ersten Besuch – mitten im Bürgerkrieg damals – verliebte ich mich unsterblich in die Insel. Zwei Jahre später kam ich als Reiseleiterin zurück und 2010, nach dem Ende des Bürgerkriegs, als Journalistin. Und dann immer wieder. So manchen Reisegast habe ich mit meiner Begeisterung für die Insel angesteckt, und nach und nach entstanden mehrere Reportagen und eine Handvoll Reisebücher. Hier sind einige meiner Lieblingsplätze in Sri Lanka – eine Auswahl der Sehenswürdigkeiten Sri Lankas, die sicher nicht ganz objektiv ist.
Inhaltsverzeichnis
Karte der Sehenswürdigkeiten Sri Lankas
#Colombo – Galle Face Green
An der Hauptstadt Sri Lankas scheiden sich die Geister: Für die einen ist sie reizlos, für die anderen Sri Lanka pur. Touristen spielen hier tatsächlich eine unbedeutende Nebenrolle. Die meisten Besucher absolvieren nur eine kurze Pflichtrunde oder lassen Colombo gleich links liegen. Ich finde: Eine Chance sollest du Colombo auf jeden Fall geben, denn es gibt ein paar besondere Ecken. Mein Lieblingsplatz in Colombo ist das Galle Face Hotel mit dem angrenzenden Galle Face Green.
Weiterlesen: Was es in der Hauptstadt Sri Lankas alles zu sehen gibt, habe ich in meinem Artikel zu den Sehenswürdigkeiten in Colombo ausführlich beschrieben.
Der ehemalige Parade- und Pferderennplatz Galle Face Green ist heute Naherholungsgebiet, wo die Einheimischen das Wochenende genießen. Nicht die schönste, aber die belebteste Grünfläche der Stadt – und zweifellos ein Platz mit Charakter. Zwischen Garküchen, in denen eifrig gebrutzelt wird, Luftballonverkäufern, verstohlen unter Regenschirmen flirtenden Liebespaaren und Kricket spielenden Jugendlichen flaniert entlang des Indischen Ozeans am Samstag- oder Sonntagabend halb Colombo.
Am Südende der Grünfläche liegt eine Hotellegende: das koloniale Galle Face Hotel, wo sich Besucher bei Meeresrauschen zum Sundowner auf der Terrasse versammeln und Colombos Upper Class gern Hochzeiten und andere Events feiert. Ein wunderbarer Platz zum Auftakt einer Sri-Lanka-Reise.
Mein Tipp: Die wendigen kleinen Tuk Tuks sind perfekt zur Erkundung der Stadt, und eine organisierte Tuk-Tuk-Tour durch Colombo* erspart dir das lästige Feilschen mit den Tuk-Tuk-Fahrern, unter denen es leider schwarze Schafe gibt. Wenn du lieber flexibel bleibst, unbedingt ein Tuk Tuk mit Taxameter suchen und darauf bestehen, dass es auch eingeschaltet wird.
#Old-World-Charme in Galle – ein Hafen mit Geschichte
Am Galle Face Hotel beginnt die Straße nach Galle, der Kolonialstadt im Süden der Insel. Angezogen vom Naturhafen ankerten hier 1505 als erste Europäer die Portugiesen. Ihnen folgten 1640 die Niederländer, die das Gesicht der Stadt innerhalb einer massiven Festung wesentlich prägten und mit dem Zimtanbau in Plantagen hinter der Küste begannen. Über einem der Stadttore kannst du noch das Logo der VOC (Vereinigte Ostindische Companie) ausmachen, dem Pendant zur britischen East India Company. Der Hafen von Galle wurde schnell zur Schaltstelle des Gewürzhandels mit Europa.
Die Briten, die 1796 das Erbe der Niederländer antraten, gaben dem Hafen von Colombo den Vorzug, und der Stern von Galle sank. Zum Glück für die Nachwelt: Weil das Geld für Investitionen fehlte, blieb ein koloniales Schmuckstück erhalten.
Tatsächlich stört kein Neubau das geschlossene Stadtensemble aus holländischer Zeit, das sich hinter mächtigen Wällen duckt und längst zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Wirkt die Altstadt auch museal – ein Museum ist sie nicht, sondern wird heute wie eh und je von Moors, den Nachfahren arabischer Händler, bewohnt. An vielen Häusern blättert noch der Putz, doch seinen morbiden Charme hat Galle-Fort längst abgelegt. Seit Ende des Bürgerkriegs wurden viele Anwesen zu Spekulationsobjekten – einheimische und ausländische Investoren eröffneten im Kolonialambiente stylische Boutique-Hotels, Cafés und Shops.
Ehrlich gesagt: Mir hat das alte Galle besser gefallen. Aber glücklicherweise gibt es immer noch ein paar Lokale mit einheimischen Snacks, während in denen meisten Restaurants Pizza und Healthfood die Speisekarten dominieren. Die stilvollste Adresse für einen Afternoon Tea im Kolonialambiente ist das elegante Amangalla, früher New Oriental Hotel.
#Leuchtturm von Dondra – die Südspitze der Insel
Der Leuchtturm von Dondra markiert die Südspitze Sri Lankas. Schlank, weiß, achteckig und 54 Meter hoch ragt er seit 1889 zwischen Kokospalmen auf. Von hier ist der Äquator nur 600 Kilometer entfernt, und wer südwärts segelt, stößt erst in der Antarktis wieder auf Land. Ein faszinierender Platz, an dem Raum und Zeit verschmelzen. Manchmal kannst du den Leuchtturm besteigen und den Rundumblick genießen, von einem kleinen Restaurant aus kannst du ihn immer aus der Ferne bewundern und von längst vergangenen Zeiten träumen.
Ein Wallfahrtsort ist Dondra außerdem. Wo einst ein wichtiges hinduistisches Heiligtum lag, das die Portugiesen zerstörten, erhebt sich heute der himmelblaue und türmchenbekrönte Vishnutempel Maha Vishnu Devale, der auch Buddhisten anzieht. Kein Wunder – schließlich gilt der Hindugott Vishnu als Schutzgott des Buddhismus.
#Bundala National Park – ein Paradies für Vögel
Nationalparks gibt es auf der kleinen Insel reichlich, aber einige sind beliebter als andere. Im Yala National Park stehen die Jeeps im Stau, und die scheuen Leoparden lassen sich nur noch selten blicken. Ganz anders der Bundala National Park – ein kleines Naturreservat, das zu den versteckten Perlen unter den Nationalparks Sri Lankas zählt.
Das 92 qkm große Schutzgebiet ist seit 2005 auch Biosphären-Reservat der UNESCO. Zu Recht – schließlich ist der Südzipfel Sri Lankas Endstation Sehnsucht für Zugvögel aus dem kalten Norden – aus dem Himalaja, Zentralasien und Sibirien. Ab Anfang Oktober schweben neben Flamingos auch verschiedene Reiherarten, Kormorane, Ibisse und Schnepfen ein, um Wärme zu tanken. Sie mischen sich mit den permanenten Parkbewohnern wie Eisvögeln, Hinduracken, Stelzenläufern, Bienenfressern, Purpurhühnern und dem Blauen Pfau. Insgesamt tummeln sich im Bundala-Nationalpark im Winter rund 200 Vogelarten.
Ein Tipp für Birdwatcher: Eine Liste von Nationalparks und Naturreservaten mit den dort vorkommenden Vogelarten findest du auf der Seite des Ceylon Bird Club.
Auch die Landschaft im Park kann sich sehen lassen: Neben dornigem Buschland sorgen Lagunen, Süßwasserteiche, Flussläufe, Sanddünen, Sümpfe und Salzpfannen für eine großartige Kulisse für die Tierwelt. Neben den Vögeln sind übrigens Krokodile die Stars in Bundala. Der Park ist der einzige Platz in Sri Lanka, wo sowohl Sumpfkrokodile, die zu den Süßwasserkrokodilen zählen, als auch Leistenkrokodile, die sich im Salzwasser wohlfühlen, zu Hause sind.
#Tangalle und seine stillen Sandbuchten
Ein Resthouse am Hafen und einige andere Kolonialgebäude erinnern im kleinen Fischerort Tangalle noch an die Zeit der Niederländer, doch bemerkenswerter als der Ort selbst sind die bildsschönen Strände: Westlich von Tangalle reihen sich traumhafte Buchten aneinander, nach Osten hin erstreckt sich der lange, feinsandige Medeketiya Beach. Und anders als an der Südwestküste liegen hier statt Großhotels kleine Bungalowanlagen zwischen Kokospalmen.
#Die Felsenbuddhas von Budruvagala
Altertümer gibt es genug in Sri Lanka – zu meinen Favoriten gehören die geheimnisvollen Felsenbuddhas von Budruvagale. Zwischen Südküste und Hochland entdeckten britische Archäologen erst im 20. Jahrhundert im Dschungel versteckte Reliefs, die Steinmetze wohl zwischen dem 8. und 9. Jahrhundert aus dem harten Fels meißelten.
Sieben Figuren bilden eine Gesamtkomposition: Die 17 Meter hohe Figur im Zentrum zeigt einen stehenden Buddha. Ihn flankieren zwei Dreiergruppen, die Archäologen als Avalokiteshvara beziehungsweise Maitreya identifizierten. Beide sind Bodhisattvas – im Mahayana-Buddhismus Erlösungshelfer. Sie sind bereits erleuchtet, verzichten jedoch darauf, ins Nirvana einzugehen. Stattdessen unterstützen sie Gläubige beim Weg zur Erlösung. Was für eine schöne Idee, und was für ein wunderbar ruhiger und erhabener Ort!
#Adams Peak – der heilige Berg
Sri Pada („heiliger Fuß“) nennen die Buddhisten ihren heiligen Berg im Herzen des Hochlands. Doch auch Hindus, Muslime und Christen verehren ihn. Nach buddhistisch-singhalesischem Glauben sollte jeder Buddhist den Berg zumindest einmal im Leben besteigen, viele Gläubige treten einmal im Jahr den Weg auf den Gipfel an. Und längst mischen sich auch viele Besucher aus dem Ausland unter die Pilger und steigen die über 5200 Stufen zum heiligen Berg hinauf.
Rund 1000 Höhenmeter sind zu überwinden und rund vier Stunden dauert der Weg auf den Gipfel, wo gläubige Buddhisten einen überdimensionalen Fußabdruck verehren, den der Legende nach Buddha selbst, der Stifter der Lehre bei einem seiner Besuche auf der Insel hinterließ. Die Hindus schreiben den Fußabdruck Gott Shiva zu, Christen dem Apostel Thomas, der in Südindien missionierte. Muslime glauben, dass Adam hier ein Zeichen setzte nach der Vertreibung aus dem Paradies. Oben warten Öllämpchen, Gebetsfahnen und Mönche, die Segen spenden. Trommler steigern die Spannung, bis der Blick auf den mysteriösen Fußabdruck freigegeben wird. Der Lohn für die Mühen des Aufstiegs: jede Menge Pluspunkte auf dem Karma-Konto.
Weiterlesen: Hier geht es zur ausführlichen Beschreibung der Wanderung auf den Adam’s Peak.
#Horton Plains und das Ende der Welt
Rau und oft erstaunlich kühl präsentiert sich das nach Gouverneur Robert W. Horton benannte Hochplateau der Horton Plains, das zu den beliebtesten Jagdrevieren der Engländer zählte. Das letzte Stück Bergnebelwald der Insel ist seit 1988 Nationalpark, seit 2010 auch UNESCO-Weltnaturerbe. Eine tolle Wanderregion sowieso. Von Tropenschwüle ist auf 2100–2300 Metern Höhe nichts zu merken. Im Gegenteil: Hier kann es ganz schön frisch werden. Allein deshalb machen sich viele von Dauerhitze geplagte Einheimische auf den Weg zu den Horton Plains. Vor allem aber locken natürlich Flora und Fauna – die Hochebene gilt wegen ihrer reichen Artenvielfalt als Biodiversitäts-Hotspot.
Du durchwanderst auf dem beliebten Weg zum World’s End einen Bergregenwald, in dem Botaniker 750 Pflanzenarten aus 20 Pflanzenfamilien zählten – darunter allein 54 Baumarten, von denen die Hälfte endemisch ist. Moose, Farne und Bartflechten überwuchern die Stämme und Äste von Baumriesen. Dazu 16 verschiedene Orchideenarten, Baumfarne und Rotang-Palmen sowie unzählige Rhododendronsträucher, die den Weg aus dem Himalaya nach Sri Lanka fanden und im späten Frühjahr Farbtupfer im Grün setzen. Einen Sambarhirsch, nach Elch und Wapiti die drittgrößte Hirschart der Erde, bekommst du mit etwas Glück schon am Eingang zum Park zu Gesicht.
Ziel vieler Besucher ist aber ein Aussichtspunkt der Superlative: das World’s End. Hier bricht das Plateau mehr als 1000 Meter tief ab, und es tut sich ein Schwindel erregender Blick auf das „Ende der Welt“ auf, der bei klarer Sicht bis zur Südküste reicht. Am besten kramst du hier das Picknick aus dem Rucksack und genießt das Naturschauspiel in aller Ruhe. An Wochenenden ist in der Regel viel los, weil Einheimische wie Besucher unterwegs sind. Unter der Woche ist es wesentlich ruhiger.
Weiterlesen: In meinem Artikel über das Hochland Sri Lankas erfährst du mehr über die Region.
#Die Teeberge Sri Lankas, Heimat des Ceylon-Tees
Teegrün ist die Farbe des sri-lankischen Hochlands, wo der edle Ceylontee wächst. Auf serpentinenreichen Straßen schraubt sich die Straße von Kandy aussichtsreich, vorbei an endlosen Teeplantagen, nach Nuwara Eliya. Unterwegs hast du viele Gelegenheit zum Tea Tasting. Ceylontee wird von Kennern hoch geschätzt und ist das mit Abstand wichtigste Agrarprodukt des Landes. Die Bedingungen für den Anbau sind ideal, denn Tee liebt ein warmes Hochlandklima mit reichlich Niederschlägen und Hanglagen, damit das Wasser abfließen kann.
Gepflückt wird der Rohstoff für die edlen Ceylon-Tees wie vor 150 Jahren von Hand. Von Tamilinnen, deren Familien Ende des 19. Jahrhunderts als billige Arbeitskräfte aus Indien geholt wurden, weil kein Singhalese die mühselige Arbeit in den Plantagen verrichten wollte. Die bunten Saris der Teepflückerinnen, die beliebte Fotomotive sind, setzen Farbtupfer im Teegrün – monoton, hart und schlecht bezahlt ist ihre Arbeit: Unzählige Male wandern im Laufe des Arbeitstags die Knospe und die obersten beiden Blätter in ihre Körbe. Bezahlt werden die Frauen nach Gewicht – erst ab 20 Kilo täglich lohnt sich die Arbeit. Die Trinkgelder, die sie als Fotomodelle für Touristen erhalten, sind ein wichtige Ergänzung zum kargen Lohn.
Weiterlesen: In meinem Artikel zum Hochland Sri Lankas erfährst du mehr über den Weg vom Blatt zum Tee und die Teegeschichte Sri Lankas.
#Die versteckten Tempel von Kandy
Eine Pooja im Zahntempel in Kandy ist ein Erlebnis, aber mein Herz gehört drei kleinen Tempeljuwelen im Umland – die sogenannten Westtempel aus dem 14. Jahrhundert, die du auf einem Ausflug mit dem Besuch des Botanischen Gartens in Peradeniya (siehe unten) verbinden kannst.
Der Embekke Devale, 7 Kilometer südlich von Peradeniya, ist dem Kriegsgott Skanda geweiht. Beeindruckend ist besonders die offene Vorhalle des Tempels, die als schönstes Beispiel singhalesischer Schnitzkunst gilt. Die Relieffelder der 32 Stützpfeiler aus Eisenholz zeigen Menschen, Tiere und Fabelwesen und Szenen aus Geschichte, Mythologie und Alltagsleben. Jede der über 100 Schnitzarbeiten ist einzigartig.
2 Kilometer nördlich von Embekke liegt der früher blaue, heute schneeweiße Lankatikala Vihara, den du auf einem alten Pilgerweg durch die Reisfelder auch erwandern kannst. Der Blick von oben über Reisfelder und Teeplantagen ist prächtig. Der Hauptkultraum, den du durch ein reliefgeschmücktes Portal betrittst, ist mit Malereien und Skulpturen reich geschmückt. Im Mittelpunkt beeindruckt ein 4 Meter hoher sitzender Buddha.
Nach weiteren 3 Kilometern erreichst du den Gadaladeniya Vihara – einer der wenigen völlig aus Bruchstein errichteten historischen Tempel Sri Lankas. Stilistisch erinnert er an die Tempelarchitektur Südindiens. Alle Elemente eines buddhistischen Tempels – Dagoba (Stupa), Mönchsunterkünfte, Bodhi-Baum und Statuenhaus – verteilen sich auf einem Fundament aus dunklem Fels.
Weiterlesen: Was es sonst noch in Kandy zu entdecken gibt, erfährst du in meinem Artikel über die Sehenswürdigkeiten von Kandy.
#Baumriesen, Gewürze und Blütenpracht – Botanischer Garten in Peradeniya
In eine Schleife des Mahawli-Flusses schmiegt sich das riesige Areal eines der größten und schönsten botanischen Gärten Asiens. Hier wurden Filme gedreht, hier pauken Schulklassen Botanik, und Hochzeitspaare finden eine farbenfrohe Kulisse für ihre Foto-Shootings.
Die Briten machten aus dem ehemaligen königlichen Garten eine Versuchsplantage, die führende Botanikern des Landes nach und nach zu einem Botanischen Garten umgestalteten. Sri Lanka erstreckt sich über unterschiedliche Vegetationszonen – so ist es nicht verwunderlich, dass hier über 1500 Baumarten heimisch sind. Zum Arboretum des Gartens von Peradeniya gehören rund 10 000 Bäume.
Eine Art Wahrzeichen des Gartens ist die riesige Javafeige unweit des kleinen Restaurants auf dem „Great Lawn“, der großen Rasenfläche. Das Astwerk des Riesenbaums mit seinen mächtigen Luftwurzeln, 1861 gepflanzt, überspannt eine Fläche von 1600 qm. Aber natürlich gibt es auch einen Gewürzgarten, wo du sehen kannst, wie Zimt, Muskatnuss, Pfeffer und Gewürznelken wachsen.
#Ella – Little Adams Peak
Schluchten, Höhlen, Wasserfälle, schroffe Berghänge und fruchtbare Gemüseterrassen – der kleine Ort Ella liegt inmitten einer grandiosen Landschaft. Kein Wunder, dass der (Wander)tourismus boomt. Und weil die Atmosphäre sehr entspannt ist, ziehen vor allem jüngere Reisende Ella dem konservativen Nuwara Eliya als Basis für die Hochlanderkundung vor.
Berühmt war Ella schon in der Kolonialzeit für seine Ausblicke. Vor allem der Blick durch die Ella Gap, einen Steilabfall, über die Ebenen des Südens bis ans rund 100 Kilometer entfernte Meer ist spektakulär. Am Aussichtspunkt bauten die Briten ein Government Resthouse, das zu den berühmtesten ihrer kolonialen Gästehäuser zählte. Heute heißt es Grand Ella Motel und ist perfekt für eine Teepause mit Kolonialflair und tollem Ausblick.
Zwei Gipfel flankieren die Ella Gap – der spitz zulaufende Little Adam’s Peak auf der einen Seite und der Ella Rock zur anderen Seite. Die Besteigung der beiden Bergspitzen gehört zu den beliebtesten Bergtouren rund um Ella.
Mein Tipp: Wenn du die Umgebung von Ella inklusive der Gipfel lieber geführt erkundest, findest du hier eine passende Tour: Sehenswürdigkeiten rund um Ella*.
#Anuradhapura und der heilige Baum
Die üppige tropische Fülle des Südens weicht nördlich von Kandy mehr und mehr zurück. Aber statt der Vegetation blühte in Anuradhapura, der ersten Hauptstadt der Insel, vor mehr als 2000 Jahren die Kultur. Heute ist die Tempelstadt immer noch wichtiges Pilgerziel für gläubige Buddhisten, gehört aber auch für Kulturreisende zu den Must-see-Plätzen in Sri Lanka.
Eine Stadt des Handels und des Glaubens
Anuradhapura war im 3. Jahrhundert vor Christus eine hochzivilisierte Stadt, in der an die 100 000 Menschen lebten und allein rund 7000 Mönche in den Klöstern. Es war ein kosmopolitisches Handelszentrum, in dem sich Fernhandelswege kreuzten. Aus Indien und China und sogar aus Arabien und Rom kamen die Händler, um Seide, Gewürze und andere Luxusprodukte zu kaufen und zu verkaufen.
Die Könige ließen prächtige Sakralbauten errichten, die wie Wolkenkratzer in den Himmel der Hauptstadt ragten. Die Ruvanveli Dagoba oder die Jetavana Dagoba waren größer als die Pyramiden von Gizeh. Nach dem Untergang der Stadt überwucherte die Vegetation die Bauwerke, bis Archäologen sie freilegten.
Sri Maha Bodhi – der heilige Baum
Ein Monument ganz anderer Art zieht bis heute Scharen von Pilgern an: Sri Maha Bodhi, eine lebendige Reliquie. Siddharta Gautama hatte unter einer Pappelfeige in Bodh Gaya/Indien die Erleuchtung erlangt, und ein Zweig des heiligen Bodhi-Baums kam als Geschenk aus Indien ins Reich von Anuradhapura. Heute gilt der sri-lankische Ableger als heiligster aller heiligen Bäume, denn der Stammbaum aus Indien existiert nicht mehr.
Am Sri Maha Bodhi legen Gläubige Opfergaben nieder, entzünden Öllampen und murmeln Gebete. Gelebte Religion. Längst stützt ein Gerüst den altersschwachen Ur-Baum. Aber es heißt: Solange seine Blätter grün sind, wird auch der Buddhismus in Sri Lanka blühen. Deshalb wachen über sein Wohlergehen der Direktor des Botanischen Gartens von Peradeniya und der Agrarminister.
#Sigiriya und Pidurangala Rock
Fast 200 Meter hoch ragt der Monolith aus der Ebene auf – schon aus der Ferne ein faszinierender Anblick. Auf schmalen Treppen kannst du den Felsen von Sigiriya (= Löwenfelsen) bezwingen und zum Plateau aufsteigen, wo sich einst ein König im Rahmen eines Familienzwists verbarrikadierte. Und auf halber Höhe kannst du die schönsten profanen Wandmalereien der Insel bewundern, die bezaubernden „Wolkenmädchen„.
Der Kampf um den Thron
Im Jahr 473 errichtete Kassapa, der uneheliche Sohn König Dhatusenas, hoch oben auf dem Felsen seine Festung. Um die Macht über das Reich an sich zu reißen, ließ er seinen Vater lebendig einmauern und vertrieb seinen Halbbruder, den rechtmäßigen Thronerben. Sage und schreibe 18 Jahre lang verschanzte er sich in der Festung hoch oben auf dem Felsen, bis ihn der Bruder herausforderte. Ob Kassapa sich vom Fels in die Tiefe stürzte oder im Kampf besiegt wurde, wird Gegenstand von Spekulationen bleiben. Sein Bruder auf jeden Fall bestieg den Thron in Anuradhapura und übergab Sigiriya den Priestern.
Bald jedoch geriet der Felsen in Vergessenheit und wurde erst 1811 von einem britischen Forscher wiederentdeckt. In den 1980er-Jahren wurde der gesamte Komplex unter den Schutz der UNESCO gestellt und zum Weltkulturerbe erklärt.
Der Besuch von Sigiriya
Um den Felsen herum entstand zur Regierungszeit Kassapas eine Stadt mit Zitadelle und königlichen Gärten. Letztere wurden teilweise restauriert, und du passierst sie auf dem Weg zum Haupteingang. Von dort steigst du über Stufen zwischen Felsblöcken und eisernen Stegen stetig bergauf und bist dabei ganz sicher nicht allein. Deshalb mein Tipp: So früh wie möglich mit dem Aufstieg beginnen. Nach der Hälfte des Weges erreichst du den Zugang zur Hauptattraktion des Felsens: die Felsmalereien der Wolkenmädchen, die 1500 Jahre überdauerten.
Die verführerischen Schönheiten, die unbekannte Künstler in eine Felsnische malten – bezaubern Besucher bis heute. Die Gemälde der scheinbar barbusigen jungen Frauen mit Modelfigur – 22 von einst wohl 500 blieben erhalten – geben bis heute Rätsel auf. Wurden hier himmlische Nymphen, Prinzessinnen oder gar Dienerinnen porträtiert? Verraten die Damen auch nicht ihre Geheimnisse, zweifellos handelt es sich um die wichtigsten Zeugnisse frühceylonesischer Malkunst, die ihren Zauber bis heute nicht verloren haben. Meine Fotos stammen übrigens aus dem Jahr 1996, als das Fotografieren noch erlaubt war. Heute ist es streng verboten, die Kamera oder das Smartphone zu zücken.
Gipfelglück auf dem Löwenfelsen
Nach dem Blick auf die schönen Damen führt der Weg weiter zu einem Plateau, wo du pausieren kannst, bevor du das letzte Teilstück in Angriff nimmst. Der Weg zum Gipfel beginnt am Löwentor, von dem heute nur noch die gewaltigen steinernen Pranken erhalten sind. Eine steile Treppe führt zwischen den Tatzen hindurch und durch den Rachen des Tieres. Einst gab es wohl darüber einen Löwenkopf aus Ziegelstein, der der Festung (Sigiriya = der Löwenfelsen) den Namen gab. Auf dem Gipfelplateau erinnern nur Überreste von Zisternen und Grundmauern an den einstigen Palast. Aber die Blicke auf die Ebene von oben ist unvergleichlich und jede Anstrengung wert.
Pidurangala Rock: der Blick von gegenüber
Eine Alternative zur Besteigung des Sigiriya Rock ist der Pidurangala Rock gegenüber. Du sparst viel Geld, denn seine Besteigung ist kostenlos, und du bist garantiert nicht mit Besuchermassen unterwegs. Die Besteigung ist allerdings im letzten Teil nicht ohne – du musst ganz schön kraxeln. Aber es lohnt sich: Der Blick auf Sigiriya ist grandios.
#Polonnaruwa und die Buddhas von Gal Vihara
Jahrhundertelang hielten die Ruinen der Paläste, Klöster und Buddhastatuen der Königsstadt Polonnaruwa unter dichtem Dschungel versteckt ihren Dornröschenschlaf, bis ein britischer Archäologe zum Wachküssen kam. Heute gehört das Ausgrabungsgelände von Polonnaruwa zu den magischen Plätzen Sri Lankas, die du nicht verpassen solltest. Im sri-lankischen Mittelalter lag hier das Zentrum eines mächtigen Reiches. Nach der Zerstörung Anuradhapuras (siehe oben) durch die Tamilen verlegte König Vijaya Bahu im 12. Jahrhundert seine Hauptstadt in den Osten des Landes.
Ein vorausschauender König
Dass das Reich von Polonnaruwa aufblühte und eine geruhsame Epoche in der singhalesischen Geschichte begann, war der überragenden Persönlichkeit Parakrama Bahus I. zu verdanken, dem 33 Jahre Regentschaft vergönnt waren. Religion und Wirtschaft lebten wieder auf, bedeutende Baumeister verewigten sich in Kunstwerken. Zur Bewässerung ließ der König den gewaltigen Stausee schaffen: 1000 Arbeiter hoben in 12 Jahren 4 Millionen Kubikmeter Erde aus. Insgesamt, heißt es, ließ der pragmatische Herrscher 165 Dämme, 3910 Kanäle, 163 große und 2376 kleine Reservoirs erbauen und sicherte dadurch den Wohlstand der Bevölkerung.
Am besten erkundest du das weitläufige Gelände mit dem Fahrrad, das du im Ort ausleihen kannst. Zu sehen sind die Überreste des Regierungsviertels und das „heilige Viereck“– der sakrale Bezirk, wo der heilige Zahn aufbewahrt wurde. Vielleicht folgst du einfach mal Wegen, die zu Bauwerken führen, die ein bisschen abseits liegen. Dort kannst du – ungestört von Reisegruppen – die Stimmung auf dich wirken lassen. Dazu gehört für mich der größte Klosterkomplex der Stadt: Lankatilaka („Juwel Lankas“), ein Statuenhaus, das an eine christliche Kathedrale erinnert.
Völlig losgelöst
Von dem einst überdachten Statuenhaus der nördlichen Klosteranlage blieb nur Gal Vihara übrig: ein Ensemble aus vier Buddhastatuen voller Harmonie, das kunstfertige Steinmetze im 12. Jahrhundert aus dem harten Granit meißelten. Sie zählen zu den Meisterwerken buddhistischer Kunst. Neben zwei meditierenden Buddhas erhebt sich eine 7 Meter hohe, stehende Figur mit lässig verschränkten Armen – eine seltene Darstellung Buddhas. Sein Gesichtsausdruck vermittelt Entspannung und Weisheit, Losgelöstsein von der irdischen Welt. Von vollendeter Schönheit ist auch der liegende, 14 Meter lange Buddha daneben. Jedes Detail der Statue zeugt von großer gestalterischer Kraft: die Wellenbewegung des Gewandes, der leichte Bogen des Arms bis zur Schulter, der feingezeichnete Mund mit dem wundersamen Lächeln. Überirdisch schön.
#Nationalpark Minneriya – das Treffen der Elefanten
Minneriya hieß einer der historischen Stauseen, die König Mahasena bereits im 3. Jahrhundert anlegte. Schon damals dienten die Stauseen zwei Zwecken – zum einen der Bewässerung der Reisfelder, zum anderen als Tränke für Tiere. Heute ist der Minneriya-Stausee, der immer noch die Reisanbauregion bewässert, auch Mittelpunkt des gleichnamigen Nationalparks und Sammelpunkt der Tierwelt besonders in der Trockenzeit. Berühmt ist der Minneriya-Nationalpark wie der benachbarte Kaudulla-Nationalpark vor allem für seine Elefantenpopulation.
Elephant Gathering im Minneriya National Park
Während der besonders regenarmen Monate, im August und September, schließen sich zahlreiche Familien von Wildelefanten aus dem Distrikt Trincomalee zu einer riesigen Herde von mehreren Hundert Elefanten zusammen und wandern auf der Suche nach Nahrung und Wasser Richtung Habarana. Auf dem Weg nach Minneriya ziehen sie durch den Kaudulla-Park, der als Schutzkorridor zwischen den Elefantenhabitaten Wasgomuwa und Minneriya im Süden und Somwathi und Flood Plains im Norden geschaffen wurde. Diese weltweit wohl größte Versammlung asiatischer Elefanten wird als „Elephant Gathering“ vermarktet.
Auch außerhalb der Saison bietet der Park eine fast hundertprozentige Garantie, dass du Elefanten siehst. In welchem der benachbarten Nationalparks sich die Dickhäuter gerade herumtreiben, wissen die Safari-Anbieter vor Ort.
Mein Tipp: Hier kannst du deine Jeep-Tour in den Minneriya National Park* bequem vorab buchen.
#Die Buddhahöhlen von Dambulla
Unzählige Buddhas – auf den Fels gemalt und aus dem Fels gemeißelt – aus unterschiedlichen Jahrhunderten und in unterschiedlichen Positionen gibt es in den fünf Buddhahöhlen von Dambulla zu bewundern. Dazu ein buntes Bilderbuch der Buddha-Legenden. Im ersten Jahrhundert vor Christus suchte König Vatta Gamani Abhaya, der vor tamilischen Truppen aus Anuradhapura geflohen war, in den Mönchshöhlen Unterschlupf. Aus Dank für die freundliche Aufnahme durch die Mönche verwandelte er die Höhlen in prachtvolle Tempel und stiftete ein Kloster. Seine Nachfolger stifteten Statuen und machten Dambulla zum beliebten Wallfahrtsziel.
Gemälde wie Comic-Strips
Der Buddhismus war ursprünglich eine bildlose Kunst, aber schon der indische Kaiser Ashoka erkannte, dass Kunst ein wirksames Propagandamittel für eine neue Lehre ist. So schickte er zusammen mit seinem Sohn, dem Missionar Mahinda, Bildhauer und Maler nach Sri Lanka. Fresken erzählten fortan auch Analphabeten die Buddha-Legende und führten einfachen Menschen ein tugendhaftes Leben vor Augen. Die Malereien von Dambulla demonstrieren eine meisterliche Beherrschung der Massenkomposition. Große Themen werden anhand kleinerer zusammengesetzter Bilder aufbereitet – als eine Art religiöser Comic-Strip.
#Jaffna – die Tamilenstadt im Norden
Nur die 30 Kilometer breite Palkstraße trennt die Jaffna-Halbinsel im äußersten Norden Sri Lankas von Indien – Colombo ist von hier zehnmal so weit entfernt wie der große Nachbar. Und auch kulturell fühlt sich die meist von Tamilen bewohnte Region dem mehrheitlich hinduistischen Indien näher als dem buddhistischen Sri Lanka. In Jaffna und den umliegenden Ortschaften setzen bunte Hindutempel statt schneeweißen buddhistischen Dagobas (Stupas) Akzente.
Eine bewegte Geschichte
Nacheinander eroberten Portugiesen, Holländer und Briten ab dem 16. Jahrhundert die Hauptstadt eines einst unabhängigen tamilischen Königreichs und drückten ihr ihren Stempel auf. Nach der Unabhängigkeit Sri Lankas wurde Jaffna Zentrum des tamilischen Widerstands gegen die Regierung in Colombo, die Singhalesen klar bevorzugte und den Konflikt zwischen den Bevölkerungsgruppen damit schürte. Im Bürgerkrieg wurde die Stadt – bis 1995 Sitz des Hauptquartiers der paramilitärischen Freiheitsorganisation LTTE (Liberaton Tigers of Tamil Eelam) – Schauplatz von Kriegshandlungen. Als Regierungstruppen die Stadt im Dezember 1995 nach fünfzigtägiger Belagerung eroberten, lebte in der einst zweitgrößten Stadt des Landes nur noch ein Viertel der ursprünglichen Bevölkerung. Viele wohlhabende und gebildete Tamilen suchten ihr Glück im Ausland.
Nach dem Bürgerkrieg
Noch ist die Hauptstadt der Nordprovinz gezeichnet vom Bürgerkrieg. Viele der einst prächtigen Kolonialgebäude liegen in Trümmern, von der Vegetation überwuchert, von anderen blättert der Putz. Doch die Lebenslust ist zurückgekehrt. Auf dem Markt stapeln sich längst wieder die köstlichen Mangos der Region neben unzähligen anderen Früchten, Fisch und Meeresfrüchten, Reis und Gewürzen. Aber auch Abbilder hinduistischer Gottheiten und leuchtend bunte Seidensaris gehören zum Angebot der Stände, und in kleinen Garküchen duftet es nach typisch indischen Snacks. Ist auch die touristische Infrastruktur noch längst nicht perfekt, sie entwickelt sich stetig. Und die Bewohner Jaffnas nehmen Besucher mit Neugier und überschwänglicher Freundlichkeit auf.
Weiterlesen: Mehr über den Norden und Osten Sri Lankas erfährst du in meinem Artikel.
#Trincomalee – die Hauptstadt des Ostens
Die Hauptstadt der Ostprovinz punktet durch ihre Lage: die Innenstadt drängt sich auf einer schmalen Landzunge – davor liegt einer der größten natürlichen Häfen der Welt. Ab Beginn des Bürgerkriegs 1983 kam es immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen den Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) und der sri-lankischen Armee. Seit Kriegsende ist „Trinco“, wie die Einheimischen die Stadt zärtlich nennen, wieder eine bunte, quirlige Handelsstadt, und an den traumhaft schönen Stränden der Umgebung sonnen sich wieder Einheimische wie Besucher.
Tempel und Strände
Fort Frederick, von Portugiesen im 17. Jahrhundert erbaut, wird auch heute vor allem militärisch genutzt. Devotionalien- und Süßigkeitenstände säumen aber den Weg vorbei am Fort zum Swami Rock, einem Felsen, dessen Klippen steil ins Meer fallen. Bekannt ist er auch als „Lover’s Leap“, denn eine liebeskranke Holländerin stürzte sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts von hoch oben in die Fluten. Glücklicherweise wurde sie gerettet und heute schwört sich hier manch junges Paar ewige Liebe.
In Trincomalee und Umgebung leben mehrheitlich hinduistische Tamilen, und auf der Spitze des Swami Rock liegt der Hindutempel Koneswaram. Er zählt zu den wichtigsten Hinduheiligtümern Sri Lankas, wo die Gläubigen den Shiva-Lingam, ein Symbol Gott Shivas in Gestalt eines Phallus, aus dem ursprünglichen Tempel verehren. Baden ist am schönen Stadtstrand Dutch Bay wegen gefährlicher Strömungen lebensgefährlich. Unbedingt empfehlenswert ist dagegen ein Spaziergang zum Sonnenuntergang, wenn sich einheimische Familien hier treffen – Kinder lassen ihre Drachen steigen und stehen beim Eismann Schlange, während die Erwachsenen angeregt plaudern.
#Die Traumstrände des Ostens
Von Trincomalees Stränden schwärmten schon die Traveller, die hier Ende der 1970er-Jahre vom Reisen relaxten. Mit Beginn des Bürgerkriegs 1983 endete dann für 25 Jahre die Tourismuskarriere der Strände des Ostens. Mit dem Schweigen der Waffen standen die Investoren bereit und Sri Lankas schönste Strände rüsteten sich fürs Comeback. Uppuveli Beach, der Hausstrand von Trinco, 6 Kilometer nördlich der Stadt, ist breit, weißsandig und (noch) erstaunlich wenig erschlossen. Ein Familienparadies – ideal für lange Strandspaziergänge, zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen und Ausgangspunkt für Walbeobachtungstouren.
Der Nilaveli Beach, ein 4 Kilometer langer, breiter und flach abfallender Puderzuckerstrand ist für viele der schönste Strand der Insel. Wo schon vor dem Bürgerkrieg der (Individual)Tourismus blühte, kehrte längst wieder Leben ein. Neben westlichen Touristen kommen zahlreiche Auslandstamilen – Bürgerkriegsflüchtlinge –, die ihren Kindern die Heimat zeigen möchten. Am Wochenende picknicken Ausflügler aus allen Teilen der Insel am Strand und baden keusch in Jeans oder Sari. Und morgens und abends mischen sich manchmal Kühe unter die flanierenden Touristen.
Literaturtipp
Elke Homburg, Highlights Sri Lanka, Bruckmann Verlag 2017 (Eigenwerbung)
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6 Kommentare
Sabine von Ferngeweht
9. September 2024 at 12:56Ui, da hast Du wirklich viel gesehen in Sri Lanka! Wie lange warst Du denn im Land? Schön, dass bei Deinen Highlights auch ein paar unbekanntere Orte dabei sind. Ich habe nämlich ein bisschen das Gefühlt, fast jeder schaut sich in Sri Lanka dieselben fünf bis zehn Ziele an …
Elke
9. September 2024 at 13:14Liebe Sabine,
insgesamt war ich einige Monate im Land und habe bewusst auch unbekannte Ecken bereist. Wäre schön, wenn ein paar mehr Besucher den Weg in den Norden finden würden, wo sich die Menschen über mehr Tourismus freuen würden. Am Sigiriya Rock und im Yala NP dagegen steht man ja im Stau.
Liebe Grüße
Elke
Renate
9. September 2024 at 19:11Liebe Elke,
meine allererste Fernreise in den Achtzigern ging tatsächlich nach Sri Lanka. Die Insel hat mich damals so bergeistert! In Kandy habe ich sogar eine Brieffreundin besucht, mit der ich länger geschrieben habe, um meine Englischkenntnisse zu verbessern. An einigen Orten aus deinem Beitrag bin ich gewesen.
Erinnern kann ich mich an den Aufstieg zum Sigirya Rock. Es war zwei Tage nach der Ankunft auf der Insel. Ich war nicht so fit an dem Tag und die vielen Stufen waren ganz schön schweißtreibend. Tolle Landschaft, saftiges Grün, ganz viel Kultur und sehr, sehr leckeres Essen.
Liebe Grüße
Renate
Elke
9. September 2024 at 22:15Liebe Renate,
da warst du ja eine Pionierin in den 1980ern! Für mich war damals Indien das erste Fernreiseziel — nicht ganz so soft wie Sri Lanka.
SL ist einfach eine tolle, vielfältige Insel. Und das Essen 😋!
Liebe Grüße
Elke
Lankagirl
2. Oktober 2024 at 20:24Es ist wichtig, dass Websites transparent über die Verwendung von Cookies und die Verarbeitung personenbezogener Daten informieren. Die klare Erklärung der Rechte und Einstellmöglichkeiten der Nutzer zeigt ein verantwortungsbewusstes Management des Datenschutzes. Die Bedeutung dieser Transparenz in der digitalen Welt kann nicht genug betont werden. Gut gemacht!
Elke
2. Oktober 2024 at 21:03Das finde ich auch. Danke fürs Lob 😊!