Menu
Bayern / Kunst & Kultur

Mittelalterflair und Studentenszene: 11 Sehenswürdigkeiten in Regensburg

Sehenswürdigkeiten in Regensburg: Blick von der Steinernen Brücke auf die Altstadt

Nicht zu groß und nicht zu klein, dazu diese grandiose Mittelalterkulisse. Regensburg hat definitiv das Zeug zur Lieblingsstadt. Rund 1500 Gebäude genießen Denkmalschutz. Deutscher Rekord! Kein Wunder, dass die größte mittelalterliche Altstadt des Landes auch UNESCO-Welterbe ist. Und obwohl es ganz nebenbei noch römische Wurzeln hat, ist Regensburg kein bisschen museal: An lauen Sommerabenden versprüht die Studentenstadt an der Donau reichlich italienisches Flair. Hast du Lust, mich auf einen Stadtrundgang durch Regensburg zu begleiten? Ich zeige dir die klassischen Sehenswürdigkeiten in Regensburg sowie ein paar Lieblingsplätze.

Sehenswürdigkeiten in Regensburg

1 Das Alte Rathaus und der immerwährende Reichstag

Regensburg war seit 1245 Freie Reichsstadt, unterstand keinem Reichsfürsten mehr, sondern direkt dem Kaiser. Daraus ergaben sich Freiheiten und Privilegien: Man war weitgehend autonom und hatte eine eigene Gerichtsbarkeit. Andererseits musste man dem Kaiser Steuern zahlen und bei Bedarf für ihn in den Krieg ziehen.

Für die Verwaltung ihrer Stadt bauten die Bürger 1260 das Rathaus – im Stil der Patrizierhäuser. Nicht zufällig, denn in der Stadt hatten die reichen Kaufleute das Sagen, die auch den Rat der Stadt bildeten. 1320 bekam das Rathaus mit dem Gesellschaftshaus einen Anbau mit riesigem Festsaal, in dem der berühmte grüne Tisch steht, an dem man Entscheidungen fällte.

regensburg rathaus |
Sehenswürdigkeiten in Regensburg: Feierstimmung vor dem Alten Rathaus

Der Kaiser hielt damals in vielen Städten Reichstage ab, um mit den Ständen über wichtige Fragen zu beraten. Seit 1594 fanden die Reichstage aber nur noch in Regensburg statt, weil in der Reichsstadt Katholiken wie Protestanten lebten und sie als neutral galt. Ab 1663 gelang es nicht mehr den Reichstag zu einem Abschluss zu bringen. Von da an tagte man bis 1806 ständig – der immerwährende Reichstag war Herzstück des Heiligen Römischen Reiches.

Für Regensburg ein Segen, denn Gesandte kamen in die Stadt und brachten Geld und Glamour, nachdem die Blütezeit der Stadt längst vorbei war. Für Entscheidungsfreudigkeit war der Reichstag nicht bekannt: Nicht zufällig entstand hier die Redewendung „etwas auf die lange Bank schieben“. Wenn der Kaiser anwesend war, warf er Münzen fürs Volk aus dem Fenster und prägte die Redewendung vom „Geld aus dem Fenster werfen“. Heute ist das Alte Rathaus Museum und Standesamt.

Führung Regensburg und Ausflug Walhalla

  • Möchtest du Regensburg lieber im Rahmen einer Führung erkunden? Hier geht es zur Buchung*.
  • Auch schön: ein Bootsausflug zur Walhalla. Zur Buchung*.

2 Der Haidplatz

Die Form des Platzes ist schon mal höchst ungewöhnlich – ein langgezogenes Oval. Er zeichnet das Zusammentreffen von zwei römischen Heerstraßen nach. Im Mittelalter fanden hier Ritterturniere statt und ringsum bauten sich die Regensburger Patrizier schicke Häuser. Sie handelten 12. und 13. Jahrhundert vor allem mit Luxusgütern wie Tuchen, Edelmetallen, Gewürzen, hatten Niederlassungen in Venedig und machten richtig Geld. Sie konnten sich deshalb Häuser aus Stein leisten, waren im Wortsinn „steinreich“. Bestes Beispiel hier am Haidplatz ist das Haus, das mit seinen Zinnen (siehe Foto) wie eine Burg wirkt. Nachdem die Händler verarmt waren, zog ein Gasthaus ein (heute das Café Goldenes Kreuz), in dem Kaiser Karl V. 1546 wohnte – der Herrscher, in dessen Reich die Sonne nie unterging. Er sollte Spuren in Regensburg hinterlassen.

Besonders gut gefiel dem Kaiser die Servierkraft Barbara Blomberg. Das Ergebnis eines One-Night-Stands war ein Junge, der später den Titel Don Juan d’Austria tragen sollte. Karl reiste ab, sah Barbara nicht wieder und lernte seinen Sohn nie kennen. Er kümmerte sich aber um beide. Don Juan machte Karriere als Oberbefehlshaber der Heiligen Liga – ein Verteidigungsbündnis wie die Nato heute. Zusammen mit den Venezianern und vatikanischen Truppen besiegte er die Osmanen im Mittelmeer, was den königlichen Bastard zum Helden machte.

regensburg haidtplatz 2 |
Der Haidplatz mit mittelalterlichen Patrizierhäusern

Vom Haidplatz führt die Ludwigstraße über den Arnulfsplatz mit seinen Häusern mit gotischen Treppengiebeln zum Bismarckplatz mit dem Regensburger Stadttheater

Regensburg: Gotische Giebel
Mittelalterliche Häuser mit gotischen Treppengiebeln am Arnulfsplatz
regensburg musikmusen bismarckplatz |
Skulptur der Musikmusen von Joseph Michael Neustifter vor dem Stadttheater Regensburg

Cafétipp: Wie in Bella Italia

Um die Ecke liegt die Drei-Mohren-Straße mit Cafébars im italienischen Stil wie der Bar Centro, wo du dich bei einem Espresso oder einem Aperol Sprizz ein bisschen wie in Bella Italia fühlen kannst.

Regensburg: Cafébar
Italien in Regensburg: Bar Centro

3 Schottenkirche St. Jakob 

Am Dom kommt jeder Regensburgbesucher zwangsläufig vorbei, die Schottenkirche liegt so versteckt, dass du sie bewusst ansteuern musst. Es lohnt sich. Die Klosterkirche bauten im 12. Jahrhundert nicht Schotten, sondern irische Wandermönche, die man „Scoti“ nannte (Irland war Scotia Mayor). Ein Schatzkästchen des Mittelalters und ein Meisterstück hochromanischer Kirchenarchitektur in Deutschland. Besonders das Nordportal gibt Kunsthistorikern noch immer Rätsel auf. Wenn du tiefer einsteigen willst, kannst du dich einer Führung anschließen. Das ehemalige Kloster ist heute Priesterseminar.


4 Weitblick von der Dreieinigkeitskirche

Durch die Gesandtenstraße läufst du zurück in Richtung Innenstadt. Während des Immerwährenden Reichstags mieteten Gesandte hier vornehme Häuser und genossen einen gehobenen Lebensstil. Ein bisschen versetzt liegt die evangelische Dreieinigkeitskirche, wo Protestanten 1631 den ersten Gottesdienst feierten. Einer der ersten Kirchenneubauten in Deutschland, der explizit für den etwas anderen Gottesdienst der Protestanten geplant wurde. Rund um die Kirche verläuft der Gesandtenfriedhof, wo einige der Gesandten und ihre Familien begraben liegen. Vom Nordturm der Kirche (Mittwoch bis Sonntag, 12–18 Uhr im Sommerhalbjahr) schließlich hast du den vielleicht besten Blick auf Regensburg.

Eis, Eis, Eis

Die Dichte an Eisdielen ist in Regensburg enorm hoch. Für viele Regensburger ist Stenz Eis (Gesandtenstraße 9) die allerbeste. Unbedingt probieren!

Regensburg: Eis vom Stenz
Regensburg: Eis vom Stenz

Nach ein paar Minuten biegst du links in die Untere Bachgasse ein, wo bis ins 19. Jahrhundert der Vitusbach floss, der heute unterirdisch verläuft. Er diente als Müllabfuhr für den Unrat und die Exkremente, die man aus dem Fenster warf. Es stank sicher zum Himmel. Kein Wunder, dass die Pest immer wieder wütete. Erst 1880 mit der ersten Kanalisation besserten sich die hygienischen Verhältnisse. Heute ist die Untere Bachgasse eine der vielen netten Einkaufsstraßen in der Altstadt mit lauter kleinen Geschäften statt internationalen Ketten.

Hotel- und Gastrotipp – très français

Ein Stück Frankreich mitten in Regensburg. Hotel Orphée ist ein stilvolles Boutiquehotel in der Altstadt, in dem kein Zimmer dem anderen gleicht. Perfekt für ein Wochenende in Regensburg. Angegliedert ist das Bistro Orphée mit frankophiler Speisekarte. Kuschelig ist es im Gastraum wie auf der Terrasse, dafür kannst du dich ein bisschen wie im Quartier Latin in Paris fühlen.

5 Goldener Turm

Gegenüber vom Orphée geht es durch einen Innenhof zur Wahlenstraße, wo eine Patrizierburg des 13. Jahrhunderts 50 Meter hoch aus der Häuserzeile ragt: der Goldene Turm. Früher gab es etwa 60 dieser Geschlechtertürme, die die Regensburger Händler in Italien kennengelernt hatten. Sie dienten, anders als in Italien, nicht der Verteidigung, sondern waren als Wohntürme konzipiert. Weil es mühsam war, bis in die oberen Stockwerke zu klettern, waren diese jedoch meist nicht bewohnt. Aber natürlich war die Höhe der Türme eine Statussache: Je höher der Turm, desto wohlhabender der Besitzer.

6 Der Neupfarrplatz 

Durch die Kramgasse und die Tändlergasse kommst du zum Neupfarrplatz. Die beiden Gassen mit ihren Antiquitätengeschäften sind heute Idylle pur, früher ein Arme-Leute-Viertel ohne Straßenpflaster und ohne Steinhäuser. Sieht aber nach Stein aus? Alles Fake. Unter dem Putz versteckt sich Fachwerk. An der Kreuzung beider Gassen liegt das Geburtshaus von Barbara Blomberg, die hier den Sohn des Kaisers (siehe Haidplatz) zur Welt brachte.


Am Neupfarrplatz steht die Neupfarrkiche, 1542 zur protestantischen Kirche umgewidmet. Zu diesem Zeitpunkt hatte man die Juden, die hier ursprünglich lebten, bereits aus der Stadt vertrieben. Etwa 500 jüdische Regensburger lebten hier ab dem 10. Jahrhundert in einem Ghetto, dessen Tore nachts geschlossen wurden. Nach dem Niedergang Regensburgs suchte man einen Sündenbock. 1519 – nach dem Tod Kaiser Maximilians, der sie geschützt hatte, – mussten sie innerhalb von fünf Tagen die Stadt verlassen. Erst im späten 20. Jahrhundert fand man bei Bauarbeiten unter dem Pflaster Überreste der einstigen Siedlung.


Die heutige jüdische Gemeinde Regensburgs beauftragte 2005 den israelischen Künstler Dani Karavan mit dem Bau eines Monuments. Caravan wollte kein Denkmal und kein Mahnmal schaffen, sondern einen Ort der Begegnung. Dazu senkte er das Fundament ab und deutete mit Stümpfen die Umrisse der einstigen Synagoge an. Fünf Minuten entfernt (Am Brixener Hof 2) entstand eine neue repräsentative Synagoge und 196 Stolpersteine erinnern Opfer des Nationalsozialismus.

Mehr tolle Städte in Bayern

7 Dom St. Peter

1273 brannte der romanische Dom St. Peter ab. Die Regensburger waren durch Handel reich geworden und wollten sich einen Neubau im modernen gotischen Stil gönnen. Vorbild war der Kölner Dom. Köln war damals mit rund 30 000 Einwohnern die größte Stadt des Heiligen Römischen Reiches nördlich der Alpen, Regensburg war die Nummer zwei mit 20 000 Einwohnern. Nicht verwunderlich, dass man im Konkurrenzkampf mithalten wollte. Man engagierte einen französischen Architekten, der das Hauptwerk der Gotik in Bayern schuf.

Musiktipp

Von Montag bis Freitag gibt es jeweils um 12 Uhr eine Mittagsmeditation mit Orgelmusik. Sonntags singt während der Messe um 10 Uhr der berühmte Knabenchor der Regensburger Domspatzen, wenn er nicht auf Tournee ist.

Die Türme des Doms ragen heute 105 Meter hoch in den Himmel, doch bis dahin war es ein weiter Weg. Die Westfassade konnte man erst 1380 in Angriff nehmen, weil ein ganzes Viertel für den Bau des Doms abgerissen werden musste. 250 Jahre sollte es dann bis Fertigstellung der Kirchenschiffe dauern. 1525 war die Blütezeit der Stadt längst vorbei, und fehlendes Geld erzwang einen Baustopp. Erst im 19. Jahrhundert setzte Ludwig I., der vor der Südfassade auf dem Sockel steht, die Vollendung des Doms durch. Die Türme bekamen Hauben.

regensburg ddom 1 |
Sehenswürdigkeiten in Regensburg: Westportal von Sankt Peter und die Dombauhütte

Das Westportal mit seinem hochkarätigen Schnitzwerk ist ein Höhepunkt der Hochgotik. Es führt in den lichtdurchfluteten Innenraum mit den Buntglasfenstern aus dem 14. Jahrhundert, die an französische Kathedralen erinnern. Am eindrucksvollsten natürlich bei Sonnenschein.

Im Domgarten an der Rückseite zeugen Kalksteinblöcke in Bearbeitung davon, dass es immer noch eine Dombauhütte gibt, die den Dom instand hält. Was bitter nötig ist, denn das Gestein verwittert schnell.

Biergartentipp

Hinter dem Dom liegt der Bischofshof mit dem Hotel und Restaurant Bischofshof am Dom, wo du an warmen Sommerabenden wunderbar im Biergarten sitzen kannst.

regensburg bischofshof 1 |
Biergarten des Restaurants Bischofshof am Dom

8 Porta Praetoria

Der Hintereingang des Bischofshofs führt zum ältesten Bauwerk der Stadt und dem größten erhaltenen antiken Bauwerk Süddeutschlands: die Porta Praetoria (Unter den Schwibbögen). Regensburg hat römische Wurzeln und das Castrum der Stadtgründer war nicht wesentlich kleiner als die Altstadt heute (25 Hektar = 33 Fußballfelder). Im 2. nachchristlichen Jahrhundert waren 6000 Soldaten dort untergebracht und mit Zivilpersonal lebten rund 15 000 Menschen dort. Heute leben 17 000 Regensburger in der Altstadt. Das Tor des Militärlagers wurde im Mittelalter überbaut und blieb deshalb erhalten. Erst bei Abrissarbeiten im 19. Jahrhundert wurde es wiederentdeckt.

Regensburg: Porta Praetoria
Sehenswürdigkeiten in Regensburg: Porta Praetoria

9 Steinerne Brücke

1135, während der Blütezeit Regensburgs, spendierten Regensburger Großkaufleute Geld für den Bau einer Brücke über die Donau. Nicht uneigennützig natürlich. Regensburg lag an der Handelsstraße von Italien an die Nord- und Ostsee. Mühsam mussten die Waren auf Fähren verladen werden. Durch die Brücke wurde die Stadt zu einem der bedeutendsten Handelsknotenpunkte in Mitteleuropa. 1146 wurde die 330 Meter lange Brücke mit 16 Brückenpfeilern für den Verkehr geöffnet und war damals der einzige Donau-Brückenübergang zwischen Wien und Ulm. Die Bauzeit von nur elf Jahren war sensationell, da musste der Teufel seine Finger im Spiel haben (siehe unten). Für Jahrhunderte war die Steinerne Brücke Vorbild für Brücken in ganz Europa. Seit einem Bürgerentscheid 1996 ist sie autofrei.


Die Brücke und der Teufel

Grund für die rasante Baugeschwindigkeit, erzählte man, war eine Wette zwischen Brücken- und Dombaumeister, wer seinen Bau als erster vollenden würde. Die Schirmherrschaft über den Dom hatte Gott. So suchte der Brückenbaumeister Hilfe beim Teufel persönlich, der ihm zum Sieg verhalf. Er forderte allerdings als Dank die ersten drei Seelen, die über die Brücke gingen. Das wären der Bischof, der Herzog von Bayern und der Brückenbaumeister selbst gewesen.

Der listige Baumeister aber schickte einen Hund und zwei Hähne über die Brücke. Wutentbrannt schleuderte der Teufel die Tiere in die Gassen der Stadt, stemmte sich aus Wut gegen die Brücke und wollte sie zerstören. Daran erinnert heute noch der Brückenbuckel. Als ihm die Zerstörung nicht gelang, fuhr er zur Donau hinab, woran noch immer zwei Strudel erinnern. 

Regensburg: Altstadt mit Donau

Gastrotipp: Regensburger Würste

Die historische Wurstküche Wurstkuchl wurde erstmals 1616 in Verbindung mit dem Bau des Regensburger Salzstadels erwähnt. Wahrscheinlich ist sie deutlich älter und wurde bereits für die Arbeiter, die die Steinerne bauten, eingerichtet. Fast Food des Mittelalters. Spezialität sind heute Regensburger Rostbratwürste („Sechs auf Kraut“), bei Regensburgern genauso beliebt wie bei Besuchern. Und wer keine Wurst mag, kann andere Spezialitäten wie Kartoffelsuppe, Fingernudeln und Reiberdatschi probieren.


Hinter der Wurstküche liegt der Salzstadel. Der Handel mit Salz aus dem Salzbergwerk Berchtesgaden ist seit dem 8. Jahrhundert in Regensburg belegt. Salz rettete die Stadt in wirtschaftlich schweren Zeiten und Mitte des 15. Jahrhunderts baute man den Salzstadel zur Lagerung. Heute sind hier die Tourist Info und das Besucherzentrum Welterbe untergebracht. 

Picknicken an der Donau

An der Donau liegen auch die beliebtesten Picknickplätze der Stadt. Direkt an der Uferpromenade versammeln sich an warmen Abenden Studenten mit Weinflaschen und Pizzakartons und auf der Jahninsel unterhalb der Steinernen Brück trifft man sich zum Grillen.

10 Stadtamhof

Stadtamhof war eine eigene Stadt und jenseits der Brücke lag eine andere Welt. „Über die Brücke heiratet man nicht“, hieß es. Eingemeindet wurde Stadtamhof erst 1924, ist aber immer noch ein bisschen anders. Es lohnt sich auf jeden Fall, über die Brücke zu laufen, durch die Gassen mit ihren bunten Häusern und netten Läden zu spazieren und in einem der Lokale jenseits der Brücke das Leben an sich vorbeiziehen zu lassen.

regensburg domblick 3 |
Blick von der Jahninsel auf die Altstadt

11 Sankt Emmeram: Kirche und Schloss

Im 7. Jahrhundert kam ein Prediger namens Emmeram an den Hof von Herzog Theodor I., erzählt man, um ihn zu bekehren. Dessen Sohn schob dem Missionar aber die Schuld für die Schwangerschaft seiner Schwester in die Schuhe und ließ ihn martern. Danach regnete es 40 Tage lang und der Herzog ahnte, dass die Hinrichtung ein Fehler gewesen wart. Er ließ den Mann Gottes, der später heilig gesprochen wurde, unweit seiner Pfalz begraben.

Benediktiner errichteten eine Abtei, die schnell bedeutend wurde. Daran erinnert die Basilika, die hinter einer gotischen Torwand liegt und über einen Innenhof frei zugänglich ist. Die ursprüngliche romanische Kirche zeigt heute ein barockes Gesicht, das ihr die Gebrüder Asam höchst kunstvoll verpassten.


Nach der Säkularisation übernahm die Familie Thurn und Taxis die Räumlichkeiten des Klosters und Glanz, Glamour und Gloria (okay, die erst viel später) hielten Einzug. Aus dem Kloster wurde ein hochherrschaftliches Schloss, das bis heute Wohnsitz der Fürstenfamilie ist. Die interessantesten Räumlichkeiten wie den Kreuzgang des Klosters und die Prunkräume mit Marmorsaal, Ballsaal und Silbersaal kannst du im Rahmen einer Führung besichtigen.

regensburg sankt emmeram 1 |
Sehenswürdigkeiten in Regensburg: die Basilika St. Emmeram

Familie Thurn und Taxis 

Franz von Taxis erfand im 16. Jahrhundert das moderne Postwesen, was der Familie Ruhm und Reichtum einbrachte. Postlinien verbanden die wichtigsten Stationen des Reiches. Dadurch stieg die Familie gesellschaftlich auf, wurde 1695 in den Fürstenstand erhoben. 1748 ernannte Kaiser Franz I. Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis zum Prinzipalkommissar und es war seine Aufgabe, bei den Reichsversammlungen in Regensburg den Kaiser zu vertreten.

Viel später – 1980 – heiratete Johannes von Thurn und Taxis, 53jähriger Lebemann, die 20jährige Partynudel Gloria von Schönburg zu Glauchau und Waldenburg. Damals besaß man die TT-Bank, zwei Brauereien, Ländereien. Nach den Tod ihres Mannes verkaufte Gloria Bank, Brauereien und kostbare Sammlungen. Man gehört zu den Superreichen im Land.

Regensburg: Schloss
Sehenswürdigkeiten in Regensburg: Schloss Thurn und Taxis

Das Schlossgelände ist aber auch Eventlocation. Hier finden im Sommer die Schlossfestspiele statt, bei denen schon so manche Berühmtheit von Jonas Kaufmann bis Sting und Elton John auf der Bühne stand. Im Winter lockt der Weihnachtsmarkt. Der Schlosspark im Stil eines englischen Landschaftsgartens ist heute öffentlicher Park, eine grüne Oase in der Stadt.

12 Haus der Bayerischen Geschichte

Im Mittelalter war dort, wo heute das Haus der Bayerischen Geschichte liegt, der Hinrichtungsplatz der Stadt. Bei Grabungen im Vorfeld des Museumsbaus stießen die Archäologen auf das Fundament eines Galgens. Im Laufe der Geschichte lagen hier ein Industriegebiet, der Wochenmarktplatz und ein Parkplatz. Dann bekam man den Zuschlag für das Museum, um das sich 25 Städte von Burghausen bis Würzburg beworben hatten. 2018 eröffnet, bietet es neben einer Dauerausstellung zur Geschichte Bayerns regelmäßig Sonderausstellungen.

*Affiliatewerbung: Links zu Partnerprogrammen. Wenn du etwas über diese Links buchst, erhalte ich eine kleine Provision, die mir hilft, die Kosten für den Blog zu stemmen. Für dich bleibt der Preis unverändert. Vielen Dank für deine Unterstützung!

Mehr Ausflugsziele in Bayern

IMG 0015 |

Hallo, ich bin Elke. Schon als kleines Mädchen immer mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs. Als Reisejournalistin, Reisebuchautorin und Reiseleiterin heute Berufsreisende. Mit viel Know-how zu Asien und Neuseeland, aber auch leidenschaftlich gern vor der Münchner Haustür – in Oberbayern oder im Allgäu – unterwegs. Am liebsten mit Wanderstiefeln oder mit dem Fahrrad. Auch wenn ich schon einiges von der Welt gesehen habe – die Entdeckerlust ist immer noch endlos. Wo ich mich aktuell herumtreibe, erfahrt ihr auf meinem Insta-Profil.

Noch keine Kommentare

    Kommentieren (deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht)

    WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner