Ein Blog, der „Kekse & Koffer“ heißt, ohne ein Keksrezept? Geht gar nicht! Die Auswahl fiel nicht schwer, als UK-Fan fiel mit sofort Shortbread ein. Hier findest du das ultimative Rezept für Shortbread aus Schottland und ein bisschen Shortbread-Geschichte. Und wenn du Reisefieber bekommst – hier geht es zum Citytrip nach Edinburgh.
Wahrscheinlich packen die meisten Schottland-Besucher ein paar Packungen Shortbread (short steht in diesem Zusammenhang für „mürbe, zerbrechlich“) als Souvenir in den Koffer. Die mürben Kekse, die auf der Zunge zergehen, sind schließlich weltberühmt. Und ein Beispiel für höchst erfolgreiches Storytelling. Beim ersten Biss erinnerten mich die buttrigen Schottland-Kekse nämlich stark an das deutlich weniger glamouröse Sandgebäck meiner Mutter ;-).
Inhaltsverzeichnis
Shortbread aus Schottland – die Geschichte
Seit wann man Shortbread in Schottland zum Tee genießt, ist nicht eindeutig belegt. Manche Quellen verlegen die Geburt der Kekse ins 12. Jahrhundert. Andere behaupten, dass ein französischer Bäcker am Hofe Maria Stuarts (1542–1587) die buttrige Verführung erfand.
Die Queen of Scots, so erzählt man, verliebte sich auf Anhieb in die feinen Kekse. Und blitzschnell erfasste der Shortbread-Hype auch den Adel. Die Variante fürs einfache Volk – ohne Zucker und mit dem für Schottland typischen Hafermehl – war deutlich bescheidener. Eher ein Zwieback als eine Gebäckspezialität. Das Original kam bei der arbeitenden Bevölkerung nur zu Festtagen auf den Tisch – aus Kostengründen. Zwar besteht Shortbread nur aus drei Zutaten: Zucker, Butter und Weizenmehl (im Verhältnis 1:2:3). Allerdings waren diese allesamt für das Gros der Bevölkerung purer Luxus
Duchy Originals: Shopping-Tipp für Shortbread aus Schottland
Wer keine Lust zum Backen hat – Walkers Shortbread gibt es inzwischen auch in heimischen Supermärkten. Aber vielleicht möchtet ihr ja auch einmal königliche Kekse probieren? Die britische Supermarktkette Waitrose bietet sie in Bio-Qualität in Zusammenarbeit mit Duchy Originals an, und dieses Unternehmen rief niemand Geringerer als König Charles III. (damals noch Prince Charles) in den 1990er-Jahren ins Leben.
Waitrose Duchy Organic, der Name der Kooperation, bezieht sich auf die Ländereien des Herzogtums (Duchy) Cornwall. Diese gehören Charles, damals noch Duke of Cornwall (den Titel trägt nun Sohn William). Die Zutaten für alle Produkte des Unternehmens stammen zu 100% aus kontrolliertem Anbau, erwirtschaftete Gewinne führt man karitativen Zwecken zu. Die Stiftungen kümmern sich um Projekte in den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Erziehung und Kunst.
Zu kaufen gibt es die Duchy Biscuits bei Waitrose und ausgewählten Geschäften im UK oder im Internet.
Rund, rechteckig oder dreieckig?
Der bekannteste Shortbread-Lieferant ist sicher die Firma Walkers,. Seit 1898 bereits produziert sie ihr Gebäck im Dorf Aberlour in der schottischen Speyside. Man darf sich sogar mit dem Titel eines Hoflieferanten schmücken.
Zum 90. Geburtstag der Queen vor ein paar Jahren spendierte Walkers dem Geburtstagskind eine Special Edition. Kein Wunder – schließlich gehörte Elisabeth II. zu den Fans der schottischen Kekse und wird nicht nur in den Sommerferien in ihrem Schloss Balmoral (nicht so weit von Walkers entfernt) genussvoll am Shortbread geknabbert haben. Bei einer guten Tasse Tee selbstverständlich. Welche der klassischen Formen die königliche Influencerin wohl bevorzugte – runde Taler, rechteckige Finger oder dreieckige Mini-Tortenstücke („Petticoat Tails“)?
Mit den Jahren verfeinerten kreative Bäcker das klassische Rezept mit allerlei Gewürzen wie Orangenschale, Vanille oder Ingwer. Wichtig ist aber, dass die Qualität der Grundzutaten stimmt, denn der buttrige Geschmack ist das A und O.
Rezept für Shortbread
Zutaten
- 100 g Zucker
- 200 g weiche Butter
- 300 g Weizenmehl
- 1 (ordentliche) Prise Salz
Zubereitung von Shortbread
1 Den Backofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
2 Die Butter (sie muss unbedingt weich sein!) und den Zucker mit dem Mixer in einer Schüssel schaumig rühren. Das Mehl und eine großzügige Prise Salz dazugeben und alles gut vermengen. Eventuell anschließend noch kurz mit den Fingern durchkneten.
3 Den Teig zu einem Ball formen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 1 cm hoch ausrollen. Evtl. anschließend auf einem Teller für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. Gekühlt lässt er sich besser in Form schneiden.
5 Mit dem Messer den Teig in längliche Rechtecke schneiden. Wer Dreiecke bevorzugt, teilt den Teig in vier gleich große Stücke und formt diese zu Scheiben (Durchmesser: ca. 12 cm). Jede Scheibe dann in 8 Stücke (wie bei einer Torte) schneiden, aber nicht ganz durchtrennen. Für runde Kekse einfach eine Rolle formen und Scheiben abschneiden.
6 Die Teigfinger, Kreise oder Dreiecke mit einer Gabel mehrfach einstechen und im vorgeheizten Ofen ca. 15–20 Minuten backen (sie sollten noch hell sein). Auskühlen lassen.
7 Gleich zum Tee genießen oder in einer Blechdose aufbewahren.
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Der Blog-Post erschien auch im Rahmen eines Round-ups mit Rezepten aus Europa auf dem Blog Zypresse unterwegs. Dort findest du auch andere tolle Rezepte – für englische Scones, für spanische Empanadas, italienische Cannoli oder einen köstlichen französischen Salat.
4 Kommentare
Clara
11. März 2021 at 21:59Sehr gutes Rezept, vielen Dank! 🙂
Elke
11. März 2021 at 22:01Freut mich, wenn es dir geschmeckt hat, liebe Clara!
Britta / my daily Meer
30. März 2021 at 7:58Oh, lecker! Ich liebe Shortbread und werde dein Rezept garantiert testen! Falls Du Macadamias magst: bei mir gibt’s ein Rezept für Macadamia-Shortbread, das Lieblingsrezept unserer Familie 🙂
hab‘ schöne Ostertage & lieben Gruß, Britta
Elke
30. März 2021 at 8:02Liebe Britta,
vielen Dank für den Hinweis auf dein Macademia-Shortbread, das plane ich mal für eines der nächsten Wochenenden ein!
Auch dir schöne Ostertage!
Liebe Grüße
Elke