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Fernwehküche / Reisekochbücher

Reisekochbücher gegen das Fernweh – meine Top 12

Reisekochbücher

Kochen und Reisen gehören für mich zusammen. Erst wenn ich meine Lieblingsgerichte in einem Land gefunden habe, bin ich dort wirklich angekommen. Die Rezepte will ich zuhause natürlich nachkochen. Deshalb quillt mein Kochbuchregal über. Viele der Titel sind Reisekochbücher, die nicht nur Rezepte verraten, sondern auch Geschichten erzählen. Meine Liebe zum Storytelling habe ich ja schon gestanden … Aber natürlich habe ich klare Favoriten, die mich zum Teil seit vielen Jahren begleiten. Hier sind meine Top 12.

Die Auswahl meiner liebsten Reisekochbücher ist höchst subjektiv, keine Frage. Es geht nämlich ausschließlich um die Küchen meiner Lieblingsländer, die ich seit Jahrzehnten kenne und liebe. Ihr könnt mit der Auswahl meiner Kochbücher kulinarisch durch Asien reisen – von Indien über Sri Lanka bis nach Japan. Ein Abstecher in den Nahen Osten ist auch dabei. Und weil ich unheilbar anglophil bin, taucht sogar die britische Küche auf, die sich auf der Beliebtheitsskala der Küchen der Welt zusammen mit der deutschen Küche vermutlich einen der hinteren Ränge teilt. Und eine Ehrenrettung verdient hat. Lasst euch inspirieren!

Indien | Die Küche in Indien

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Als ich vor vielen Jahren – als Internet, Handys und der Lonely Planet noch unbekannt waren – von meiner ersten Indienreise zurückkehrte, wollte ich meine Freunde indisch bekochen. Der Kochbuchmarkt war damals überschaubar, Kochen als Hobby noch nicht entdeckt. Beim Durchstöbern zahlreicher Buchhandlungen fand ich schließlich ein wunderbares kleines Buch, das mir die Welt der indischen Küche, die ich unterwegs lieben gelernt hatte, theoretisch öffnete.

Die Jagd nach den Gewürzen, die es heute in jedem Supermarkt gibt, erwies ich als ebenso schwierig wie die Suche nach den Rezepten. Kurkuma, Kreuzkümmel, Kardamom – all die Schätze, nach denen europäische Gewürzkrämer im Mittelalter verrückt waren, hatten noch nicht den Weg in deutsche Supermärkte gefunden. Erst im Feinkosthandel wurde ich fündig, was mein Studentenbudget gehörig strapazierte. 

Einen ganzen langen Tag habe ich Gewürze gemörsert, Kokosnüsse gerieben und Gemüse gehackt. Das Ergebnis war erstaunlich: ein Essen, das nach 1001 Nacht duftete und auch so schmeckte. Ein Fest für die Sinne. Die Gäste hüstelten zwischendurch, weil ich mit der Würze nicht gespart hatte, liebten die Currys und Chutneys aber genau wie ich. 

Heute gibt es auch in Kleinstädten indische Lokale und im Buchhandel hast du die Qual der Wahl zwischen unzähligen indischen Kochbüchern. Dieses zerfledderte Buch von National Geographic ist ein echter Oldie unter den Reisekochbüchern und hat bis heute einen Ehrenplatz in meinem überquellenden Kochbuchregal. 

Indien | Asma Khan: Asma’s indische Küche, AT Verlag 2020

Asma's indische Küche
Asma’s indische Küche

Ich liebe das Erzählen von Geschichten (neudeutsch: Storytelling ;-)). Deshalb mag ich auch Reisekochbücher, die eine Geschichte haben und jedes Rezept mit einer kleinen Geschichte garnieren. So wie dieses. Asma wanderte von Kalkutta nach London aus und kochte gegen das Heimweh die Gerichte ihrer Heimat. Weil die Familienmitglieder aus unterschiedlichen Regionen des indischen Subkontinents kamen, entstand ein wunderbares Potpourri der indischen Küchen. Und ganz nebenbei ist die promovierte Juristin und Restaurantbesitzerin, die in der Netflix-Serie „Chef’s Table“ alle bezirzte mit ihrem Charme, eine richtig coole Frau.

Die Vielfalt der indischen Küchen

Schade übrigens, dass man bei uns fast ausschließlich die nordindische Küche kennt. Die Küchen des Subkontinents sind nämlich so vielfältig wie das Land selbst. Auf meinen diversen Indienreisen habe ich zwischen Himalaya und Kerala fast überall unglaublich gut gegessen. In unscheinbaren kleinen Restaurants werden kulinarische Genüsse serviert, die die Geschmacksknospen zum Hüpfen bringen. Manchmal chilischarf, manchmal mild, nussig und buttrig. In Südindien wie eh und je auf dem Bananenblatt. Inder essen traditionell mit den Fingern, denn Besteck verdirbt den Geschmack, heißt es. Gar nicht so einfach. Versucht mal, Reis und Sauce mit Fingern in den Mund zu schnippen! 

So wie Asma in London mit indischen Gerichten ihr Heimweh vertrieb, kochte ich gegen das Fernweh, als die Pandemie Reisen in meine Lieblingsländer unmöglich machte. Damals entstand meine Kollektion der Fernwehrezepte.

Indien | Monisha Bharadwaj: Indiens vegetarische Küche

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Aus religiösen Gründen essen viele Inder kein Fleisch, andere können es sich nicht leisten.  So ist die indische Küche vermutlich die vielfältigste vegetarische Küche der Welt. Seit meiner ersten Indienreise esse ich selbst kein Fleisch, ich hatte es unterwegs einfach nie vermisst. Das Buch von Monisha Bharadwaj erschien 2006 und war damals vermutlich das erste Buch zur indischen Küche mit ausschließlich vegetarischen Rezepten. Ich nehme es auch heute immer wieder zur Hand und entdecke neue Schätze. Und schon allein das Cover ist toll, oder? So farbenfroh wie Bollywoodfilme. Und genauso farbenfroh und vielfältig ist Indiens Kochkunst!

Indonesien | Sri Owen: Die indonesische Küche

Die indonesische Küche
Die indonesische Küche

Es war Liebe auf den ersten Blick oder eigentlich auf den ersten Riecher, als ich 1986 zum ersten Mal in Jakarta landete. In ein Land, in dem die Zigaretten wie Räucherstäbchen duften, muss man sich auch verlieben, oder? Inlandsflüge waren damals viel zu teuer. Tage und Nächte habe ich in Überlandbussen durchdöst. Highlight zwischendurch war das Streetfood, das fliegende Händler an den Stopps durchs Fenster reichten. 

Im größten Inselreich der Welt gibt es – wie in Indien – unzählige verschiedene Küchen. Mild und süßlich sind die Currys auf Java, höllisch scharf auf Bali. Inzwischen war ich mehr als 40 Mal in Indonesien – als Reiseleiterin, als Reisejournalistin, auf der Recherche für meine Reiseführer. Ich habe natürlich nur einen Bruchteil der 17 000 Inseln des weltgrößten Archipels bereist, aber die wichtigsten – Sumatra, Kalimantan (der indonesische Teil Borneos), Sulawesi, Java und die kleinen Inseln von Bali über Lombok und Flores bis Timor. Außer auf Borneo, wo ich die Qual der Wahl zwischen Würmern und staubigen Keksen hatte, gab es immer und überall wunderbares Essen.

Mit einigen Gerichten wie Sate-Spießen habe ich selbst experimentiert und eine Variante für Veganer entwickelt. Auch Gado Gado, vegetarisches Streetfood, kommen häufiger bei mir auf den Tisch. Mit Sri Owens Vielfalt an Rezepten reise ich kulinarisch noch einmal von Insel zu Insel. Für mich das schönste der Reisekochbücher zur indonesischen Küche . 

Indonesien | Heinz von Holzen: Bali unveiled

Bali unveiled
Bali unveiled

Der Schweizer Hans von Holzen war erstaunlicherweise der erste, der in seinem balinesischen Restaurant Bumbu Bali bei Jimbaran in den 1990er-Jahren balinesische Küche für Reisende servierte. Die Balinesen kochen ihre besten Speisen nämlich vor allem bei Tempelfesten für die Götter und waren bis zu diesem Zeitpunkt nicht auf die Idee gekommen, sie auch Touristen anzubieten. Heinz war auch der erste, der auf die Idee kam, balinesische Kochkurse anzubieten. Er lud mich als Reisejournalistin ein, an einem der Kurse teilzunehmen.

Auf dem Markt deckten wir uns frühmorgens mit Gewürzen und Gemüse ein, dann ging es an den Kochtopf. Ich lernte mit höllisch scharfen Vogelausgenchilis und allerlei Wurzeln Bumbus, balinesische Gewürzpasten, zu zaubern. Keine schnelle Küche, sondern Slowfood auf Balinesisch! Die ganz Vielfalt der Rezepte von der Götterinsel findest du in diesem Kochbuch, das auf Englisch erschienen ist.

In einem meiner Blog-Posts verrate ich dir das Rezept für mein balinesisches Lieblingsfrühstück: Schwarzer Kokosmilchreis mit Tropenfrüchten.

Sri Lanka | Peter Kuruvita: Land of the Curry Leaf

Lands of the Curry Leaf
Lands of the Curry Leaf

Indische Küche kennt mittlerweile jeder, aber sri-lankische Küche? Völlig unterschätzt sind die Kochtraditionen der kleinen Insel im Indischen Ozean, die wie eine Träne am Indischen Subkontinent hängt. Wenn ich darüber schreibe, ziehen Düfte in meine Nase und ich habe Sehnsucht nach dieser wunderbaren Tropeninsel, die ich seit 25 Jahren kenne und liebe. 

Rice & Curry ist der Klassiker der Inselküche. Darunter versteht man ein Potpourri verschiedener Currys – viele davon mit einheimischen Gemüsesorten –, serviert mit vielen kleinen Beilagen. Eine Besonderheit der Sri-Lanka-Küche sind Hoppers – Teigschalen –, die man gern zum Frühstück isst. Man kann sie mit einem Ei füllen (Egg Hoppers) – Eier auf Toast auf sri-lankisch. Ähnlich populär sind String Hoppers, eine Art Nudelnest, mit Linsencurry.

Was auch immer auf den Tisch kommt – unverzichtbare Zutat in der Sri-Lanka-Küche sind Curryblätter. Kein Wunder, dass sie der rote Faden im wunderbaren Reisekochbuch von Peter Kuruvita sind, einem sri-lankischen Koch, der in Australien lebt. 

Unter meinen Fernwehrezepten findet ihr Rezepte für Rote-Bete-Curry und Ananas-Curry mit Zimt. Außerdem einen Exkurs in die Welt der Gewürze, vor allem des Ceylon-Zimts, der aus Sri Lanka stammt.

Singapur | Nicole Stich: Shiok Singapur

Nicole Stich, Shiok Singapur
Nicole Stich, Shiok Singapur

Asien für Einsteiger, clean und sicher. Aber auch ein bisschen langweilig. So begegnete mir Singapur bei meinem ersten Besuch in den 1980er-Jahren. Genial war allein die Küche. Inzwischen hat sich viel getan im kleinen Stadtstaat zwischen Malaysia und Indonesien. Singapur ist längst viel mehr als nur ein Stopover-Shopping-Ziel und richtig hip. Schon allein die Architektur ist gigantisch!

Mindestens genauso gut gefällt mir der Völkermix aus China, Malaysia, Indien und Europa. Alle Einwanderer haben natürlich ihre Küchentraditionen mitgebracht. Und auch wenn Singapur eine der teuersten Städte der Welt ist – Essen ist günstig, wenn man in Hawker-Center (Food-Center) geht statt in Restaurants. Dort kannst du dich quer durch Asien essen. Alles ist göttlich! Und dank strenger Kontrollen kannst du alle hygienischen Bedenken beiseite schieben.

Nicole Stich hat schon mehrere Reisekochbücher verfasst, ihr Singapur-Kochbuch mag ich am meisten. Es lädt zu einer kulinarischen Reise durch das Lieblingsziel der Foodies ein. Appetit bekommen? Hier ist mein Rezept für eine der köstlichsten Suppen der Welt: Laksa.

Rezepte aus Asien

Japan | Harumi Kurihara: Harumis japanische Küche

Harumis japanische Küche
Harumis japanische Küche

Die japanische Küche ist ganz eigen und nimmt definitiv eine Sonderstellung unter den asiatischen Küchen ein. Vor dreißig Jahren konnte sich kaum jemand vorstellen, rohen Fisch zu essen (obwohl die Norddeutschen mit Matjes ja auch einen Rohfisch-Klassiker im Repertoire haben …). Inzwischen ist Sushi auch bei uns längst angekommen, und in manchem Sushi-Lokal werden sehr kreative Varianten serviert. Ganz anders als in Japan, wo der Fisch ganz klar im Mittelpunkt steht.

Für das frischeste Sushi meines Lebens habe ich auf dem Fischmarkt von Tokio eine Stunde angestanden. Da man den Fischmarkt in den frühen Morgenstunden besucht, war das zur Frühstückszeit. Es hat sich gelohnt – der Tunfisch zerging auf der Zunge. Aber die japanische Küche hat natürlich mehr als Sushi zu bieten.

Mit unzähligen Nudelsuppen auch eine schnelle, gesunde und leckere Volksküche. Viele Hobbyköche haben Respekt vor dieser tatsächlich sehr fremdländischen Küche. Die Kochbuchautorin Harumi, ein Star in ihrer Heimat, nimmt alle Skeptiker an der Hand. Sie nimmt oft eine Abkürzung, entstresst die traditionelle Küche, kombiniert auch gern mit westlichen Zutaten. Ein Grund, weshalb vor allem junge Japanerinnen ihre Rezepte lieben. Das Buch ist schon älter, aber ein Klassiker, der mir immer noch gute Dienste leistet.

Vietnam | Susanna Bingemer, Hans Gerlach: Vietnam – Küche & Kultur

Vietnam Küche & Kultur
Vietnam Küche & Kultur

Die Street-Food-Stars von Hanoi oder Saigon sind Menschen, die ein einziges Gericht kochen, das aber in Vollendung. „Eines Tages wird es diese einzigartigen Spezialitäten nicht mehr geben, denn die Kinder dieser wunderbaren Köche wollen lieber Handys als Snacks verkaufen“, sagte ein Koch in Hanoi, den ich für eine Geschichte interviewte. Er stellte mir eine Liste seiner Lieblings-Straßenküchen zusammen und ich tauchte in eine der besten Küchen der Welt ein.

Unvergesslich: die Garküche, die nach Geschäftsschluss auf dem Gehsteig vor einer Bank öffnete. Eine ältere Dame füllte Reispfannkuchen voller Hingabe, für die halb Hanoi Schlange stand. Oder der wunderbare Fisch in einem Lokal, zu dem eine steile Holzleiter führte. Es gab Fisch in gelber Sauce – sonst nichts. Die Geschäftsfrau aus Saigon, mit der ich den Tisch teilte, hatte sich monatelang auf das berühmte Gericht gefreut, das eine Fülle von Aromen harmonisch vereinte. In Saigon ging ich mit meiner Kollegin Lin auf Food-Tour. Mit dem Moped brausten wir zu Märkten und Food-Courts, wo weit und breit kein Tourist zu sehen war. Es gab ein Feuerwerk der Aromen zu schmecken! Nur bei gegarter Schlange streikte ich.

Inzwischen ist vietnamesische Küche bei uns längst angekommen. Im Münchner Glockenbachviertel ist die Dichte an vietnamesischen Restaurants schon fast beängstigend. Es lohnt sich aber unbedingt, selbst mal Sommerrollen zu rollen oder Karamellfisch zu dünsten. Mein Vietnam-Kochbuch war eins der ersten Reisekochbücher zu Indochina auf dem deutschen Markt und nimmt seine Leser immer noch mit auf eine kulinarische Reise in ein faszinierendes Land.

Israel | Yotam Ottolenghi und Sami Tamini: Jerusalem

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Ein Meisterstück des Storytelling. Zwei Männer aus unterschiedlichen Teilen Jerusalems treffen sich in London, werden Geschäftspartner und schreiben gemeinsam ein Kochbuch über die Küche ihrer Heimatstadt. Mit Rezepten voller Farbe, Duft und Aroma. Als Yotam Ottolenghi seinen Siegeszug aus Autor in Deutschland antrat, war ich Kochbuchredakteurin in dem Verlag, der ihm zum Erfolg hierzulande verhalf. Jedes der Rezepte habe ich intensiv studiert und so manches nachgekocht, während wir da Buch übersetzen ließen. 

„Jerusalem“ war ein Riesenerfolg, Ottolenghi plötzlich in aller Munde. Von einem Tag auf den anderen schien halb Deutschland die Geheimnisse von Sumach und Berberitzen zu kennen. Und wahrscheinlich hat der Hype um Ottolenghi den Verkauf von Auberginen auf unseren Wochenmärkten ganz erheblich angekurbelt. Ich bin treuer Fan geblieben und arbeite mich gerade durch den neuesten Geniestreich. Aber Jerusalem hat immer noch einen Ehrenplatz in meinem Kochbuchregal. 

Großbritannien | Jamie Oliver: Zu Gast bei Jamie

Jamie Oliver, Zu Gast bei Jamie
Jamie Oliver, Zu Gast bei Jamie

Ach, Jamie! Wie herzerfrischend hast du die Küche in den letzten 20 Jahren aufgemischt. Du hast die jungen Leute an den Kochtopf getrieben und der steifen Haute Cuisine den Kampf angesagt. Kochen war plötzlich hip. Und das alles, weil ein Junge aus Exeter, der schon als Achtjähriger im Pub der Eltern mitgeholfen hatte, den Zeitgeist traf. 

Die Kochbücher von Jamie Oliver sind seit 20 Jahren Welterfolge, eine ganze Reihe davon habe ich als Kochbuchredakteurin mit auf den deutschen Markt gebracht und Jamies Karriere verfolgt. Aus Dankbarkeit für seinen Aufstieg gründete er das „Fifteen“, ein Restaurant und Sozialprojekt, in dem Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen durch Ausbildung in der Gastronomie eine Zukunft bekamen. Tolles Projekt! Außerdem kämpfte er mit großem Einsatz für gesunde Küche in Schulkantinen.

Vor ein paar Jahren erlitt Jamie wirtschaftlich Schiffbruch. So what! Er hat in jungen Jahren so viel für die neue Kochlust breiter Bevölkerungsschichten getan. Ich bin sicher, er wird sich wieder aufrappeln und uns noch so manches Mal überraschen.

James Kochbuch mit den schwächsten Verkaufszahlen in Deutschland war sein Standardwerk zur britischen Küche. Kein Wunder, der Ruf der Küche des Königreichs ist unterirdisch. Aber sie ist – wie die deutsche Küche – besser als ihr Ruf. Ohne Chi-Chi und Tralala, aber solide Hausmannskost. Was für Jamie ein Heimatkochbuch war, gehört für uns zu den Reisekochbüchern mit vielen Infos zur britischen Küche.

Seafood in der britischen Küche

Die Fleischklassiker sind nichts für mich. Umso mehr liebe ich die Fischgerichte im Königreich. Das Meeresgetier kommt auf den Britischen Inseln halt (meist) frisch uns dem Atlantik, und so labe ich mich bei jedem Besuch im UK an Fisch und Meeresfrüchten. Crab Sandwiches, Brot mit Krebsfleisch, sind beliebtes Streetfood und gehören zu meinen Favoriten. Auch die Miesmuscheln mit Chips und Seaview in meinem Lieblingspub in Cornwall vermisse ich unendlich. Fish & Chips sind natürlich der Fastfood-Klassiker, sicher nicht diättauglich, aber – wenn der Fisch frisch ist – unverschämt lecker. Sogar Hummer, bei uns der reine Luxus, ist im Königreich absolut finanzierbar. Der Lobster-Burger, den ich an einem Foodtruck am Surferstrand in Wales erstand, war pures Glück. 

Wenn du der Küche des Königreichs eine Chance geben möchtest, solltest du dich durch Jamies Heimatkochbuch schmökern und kochen.

Großbritannien | Emma Marsden: A very British Teatime, Christian Verlag

A very British Teatime
A very British Teatime

Viele, die der britischen Küche wenig abgewinnen können, lieben zumindest die Süßspeisen aus dem UK. Ein Klassiker, den wahrscheinlich jeder Besucher der britischen Inseln lieben lernt, sind Scones. Die mürben Brötchen genießen die Briten mit Streichsahne (Clotted Cream) und Konfitüre zum Tee. Nur eines der vielen süßen Rezepte in diesem Buch, das auch mit all den Blümchen „very britisch“ daherkommt. Auch wenn es nicht zu den klassischen Reisekochbüchern zählt – es ist ein tolles Rezeptbuch, das außerdem die Geschichte des Tees und der Teatime erzählt. Und ein super Geschenk für alle GB-Fans.

Wenn du Lust auf Schottland hast, findest auf meinem Blog auch ein Rezept für Shortbread – die Lieblingskekse der Queen. Und jüngst inspirierte mich die britische Ingwer-Lust zu einem Rezept für köstlichen Rhabarberkuchen.

Offenlegung: „Asma’s indische Küche“ und „A very British Teatime“ stellten mir die Verlage als Rezensionsexemplare zur Verfügung. Alle anderen Reisekochbücher stammen aus meinem Fundus.

2 Kommentare

  • Lisa
    19. Mai 2021 at 14:34

    Meine absolut liebsten Kochbücher aktuell sind „Asien vegetarisch“ von Meera Sodha und „Vegetariana – Gemüserezepte aus den Küchen Persiens“ von Sabrina Ghayour

    Liebe Grüsse aus Zürich

    Lisa

    Antwort
    • Elke
      19. Mai 2021 at 20:17

      Liebe Lisa,
      vielen Dank für deine Lieblingsbücher! Die vegetarischen Asia-Rezepte wollte ich mir auch längst mal anschauen. Das persisch-vegetarischen Rezepte klingen auch interessant, zumal ich im Iran fast verhungert bin, weil es nur Fleisch gab ;-).
      Liebe Grüße
      Elke

      Antwort

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