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Fernwehküche / Fernostkost

Momos vegetarisch – Teigtaschen aus Nepal

Momos mit Tomatensoße

Mit vegetarischen Momos geht es heute kulinarisch nach Nepal. Bis ins ehemalige Königreich im Himalaja habe ich es noch nicht geschafft – nur hinübergeschaut aus dem indischen Sikkim, als ich dort vor ein paar Jahren auf dem Dzongi-Trek unterwegs war. Beim Sonnenaufgang in 4500 m Höhe lag der Kazenschönga, der dritthöchste Gipfel der Welt, in seiner ganzen Schönheit vor mir und zwinkerte mir zu. Bildete ich mir zumindest ein. 2020 wollte ich dem Lockruf folgen. Dann kam Corona.

Frühstück vor der Himalajakette
Frühstück vor der Himalajakette
Blick auf die nepalesischen Himalajagipfel
Blick auf die nepalesischen Himalajagipfel

Momos vegetarisch – Maultaschen auf nepalesisch

Meine Reiseleiterkollegin Cornelia führt seit vielen Jahren Reisegruppen durch Nepal. Sie hat mich mit einem Rezept für Momos – nepalesische Maultaschen – getröstet, das ihr ein nepalesischer Koch verraten hatte. Ich kannte die Teigtaschen schon aus Sikkim, wo viele Nepalesen leben. Sie standen dort auf der Speisekarte der meisten Restaurants. Leider fast immer mit Fleischfüllung. Auch Cornelias Rezept verwendet im Original Hackfleisch, das ich ganz einfach durch Gemüse ersetzt habe. Hat prima geklappt und wunderbar geschmeckt. Momos sind auch in der vegetarischen Variante köstlich.

Slow Food auf nepalesisch

Momos sind kein schnelles After-Work-Rezept, denn zum Teigrühren und zum Füllen und Falten der Teigtaschen brauchst du definitiv Zeit. Echtes Slow Food halt. Der Aufwand lohnt sich aber! Und weil Teig übrig blieb, gab es am nächsten Tag Rotis, Fladenbrot, mit den Resten der Füllung und einem köstlichen Rhabarber-Chutney. Die Restedinner war mindestens köstlich wie die Hauptsache am Vortag.

Momos vegetarisch mit Gemüsefüllung

Zutaten für 4–5 Personen

Für den Teig

  • 500 g Weizen- oder Dinkelmehl
  • 2 EL Pflanzenöl (z.B. Erdnussöl oder auch Olivenöl)

Für die Füllung

  • 600 g Mischgemüse (nach Lust und Laune z.B. Brokkoli, Karotten, Kartoffeln, TK-Erbsen)
  • 1 frische Chilischote
  • 2 Schalotten 
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Pflanzenöl
  • 1 TL frisch geriebener Ingwer
  • Je ½ TL Kurkuma und gemahlener Koriander

Für die kalte Tomatensoße

  • 4–5 Tomaten
  • 2 Knoblauchzehen
  • ½ Bund Frühlingszwiebeln 

Zubereitung

Für den Teig

Mehl, Öl und 1 ordentliche Prise Salz in einer Schüssel vermischen. 100 ml Wasser dazugeben und alles gut verkneten. Das geht am besten in einer Küchenmaschine, aber auch mit den Knethaken des Mixers.

Nach und nach mehr Wasser dazugeben (noch einmal ca. 100 ml) und alles zu einem elastischen Teig verkneten.

Anschließend den Teig mit einem Küchentuch abdecken, zur Seite stellen und ca. 1 Stunde ruhen lassen. In der Zwischenzeit kannst du die Füllung zubereiten (s.u.).

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Für die Füllung

Zunächst schälst du, falls verwendet, Kartoffeln und Möhren und putzt das übrigen Gemüse. Die TK-Erbsen, falls verwendet, antauen lassen. Karotten und Kartoffeln würfeln, Brokkoli in Röschen zerteilen und das Gemüse in einen Topf legen und mit Wasser bedecken. Die Erbsen kommen später dazu.

Das Wasser mit dem Gemüse aufkochen lassen, dann auf kleiner Hitze ca. 20 Minuten weiterköcheln lassen. Das Gemüse sollte weich sein. Kurz bevor alles gar ist, die Erbsen zufügen. Während das Gemüse köchelt, kannst du die Tomatensoße zubereiten (s.u.).

Wenn das Gemüse gar ist, das Wasser abgießen. Die Gemüsestücke in eine Schüssel geben.

Chilischote, Schalotten und Knoblauch fein hacken, zum Gemüse geben und alles gut vermengen.

Das Öl in einem Topf erhitzen. Die fein gehackte Schalotte und den Knoblauch darin kurz anrösten. Chili und geriebenen Ingwer dazugeben und unter Rühren mitgaren. Nun das Gemüse sowie Kurkuma und Koriander zugeben.

Alles aus dem Topf in eine Schüssel geben und zu Brei zerstampfen. Das geht am besten mit einem Kartoffelstampfer. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Für die Tomatensoße

Die Tomaten würfeln, den Knoblauch in feine Stücke hacken, die Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden.

Tomaten, Knoblauch und die Ringe vom weißen Teil der Frühlingzwiebeln in eine Schüssel geben und grob pürieren. Die Masse darf leicht stückig bleiben.

Mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit den übrigen Frühlingszwiebeln garnieren und zu den Momos servieren.

Für die Momos

Den Teig noch einmal mit den Fingern gut durchkneten. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche nach und nach Teile davon sehr dünn ausrollen.

Mit einem Glas Kreise ausstechen. Auf jeden Teigkreis 1 TL Gemüsebrei geben. Den Teig so umklappen, dass Halbkreise entstehen und die Füllung bedeckt ist. Die Ränder mit den Fingern festdrücken und evtl. mit der Gabel eindrücken, um sie zu fixieren. 

Einen Wok oder Topf ein paar Fingerbreit mit Wasser füllen. Einen Dämpfeinsatz aus Bambus oder Metall in den Wok stellen oder auf dem Topf befestigen. Die Momos in den Dämpfeinsatz geben und Topf oder Wok bei mittlerer Temperatur erhitzen. Die Teigtaschen 10–15 Minuten dämpfen. 

Die Momos vorsichtig aus dem Dämpfeinsatz heben und mit der Tomatensoße servieren. Stilecht isst man sie mit den Fingern und tunkt sie in die Soße.

Tipp: Wenn du keinen Dämpfaufsatz besitzt, hängst du ein Sieb in den Topf, das du mit einem Geschirrtuch auslegst. 

Resteverwertung: Rotis mit Gemüsepüree und Rhabarber-Chutney

Wenn Teig übrig bleibt, kannst du ihn am nächsten Tag portionsweise zu Teigfladen dünn ausrollen. In einer nicht beschichteten Pfanne ohne Fett von beiden Seiten ein paar Minuten garen und mit Resten des kurz aufgewärmten Gemüsepürees servieren. Weil vom Rhabarberkuchen, den ich am Wochenende gebacken hatte, noch ein paar Stangen Rhabarber übrig geblieben waren, gab es dazu ein köstliches Rhabarber-Chutney.

Zutaten für das Rhabarber-Chutney

  • 300 g Rhabarber
  • 1 EL neutrales Öl
  • ½ Tl Kreuzkümmelsamen
  • ½ TL Bockshornkleesamen
  • ½ TL Kurkuma
  • 3 EL Zucker
  • ½ TL gemahlener Chili oder Chiliflocken
  • ½ TL gemahlener Kardamom
  • ½ TL gemahlener Zimt

Zubereitung

Den Rhabarber putzen und in kleine Würfel schneiden.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen und Kreuzkümmel- und Bockshornkleesamen darin anrösten. Rhabarber und Kurkuma dazugeben und vermengen. Salzen und alles 5 Minuten köcheln lassen. 

Zucker und Chilipulver oder -flocken einrühren und weitere 10 Minuten köcheln lassen. 

Zuletzt das Chutney noch einmal abschmecken, vom Herd nehmen, Kardamom und Zimt einrühren und alles durchziehen und abkühlen lassen. 

5 Sofort servieren oder in einem Glas mit Deckel in den Kühlschrank stellen. Das Chutney ist mindestens 1 Woche haltbar.

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